Hybris: Huntsman Gay übernimmt die Mehrheit der Anteile

Die US-Kapitalgeber haben heute weitere Details zur Hybris-Fusion mit iCongo bekanntgegeben. Demnach hat Huntsman Gay im Zuge der Fusion die Mehrheit bei Hybris übernommen:

"Huntsman Gay Global Capital, a leading middle market private equity firm, today announced that it has completed the merger of its portfolio company iCongo, an eCommerce software and services provider, and hybris, a larger multichannel commerce software company, to create the world’s largest independent eCommerce software business.

The companies’ management teams and shareholders invested alongside Huntsman Gay to retain a significant minority ownership stake. Terms of the private transaction were not disclosed. The combined Company will operate under the hybris name and be headquartered in Munich, Germany with iCongo’s staff and management remaining in Montreal, Canada."

Mehr über den Deal auch bei Bloomberg.

Sehr selten übernehmen Internetinvestoren wie in diesem Fall eine aktive, marktgestaltende Rolle. Erst im November hatte Huntsman Gay iCongo übernommen, um es nun mit Hybris zusammenzuführen.

Für beide Unternehmen kommt der Zusammenschluss zu einem idealen Zeitpunkt. Selten wurden Shopsystemanbieter so hoch bewertet wie derzeit.

Für Huntsman Gay ist es zudem ein geschickter Schachzug, da in den letzten Jahren die meisten der großen Hybris-Konkurrenten den Exit gesucht haben und an Großunternehmen wie Oracle, IBM, Ebay und andere verkauft wurden.

Das fusionierte Hybris wird damit als konzernunabhängiger Player schon alleine seiner Größe wegen zum begehrten Übernahmeobjekt für SAP und andere, die das Online-Thema bisher verpasst haben.

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Kategorien:Shopboerse

1 Antwort

  1. Imho wird Hybris das jetzt ausbremsen. Zwei eigenstaendige Unternehmen mit eigener Firmen-und Mitarbeiterkultur und durch etliche Zeitzonen getrennt wird auf jeden Fall kaum reibungslos funktionieren. Wie wir ja wissen, scheitern die meisten Merger, auch bei den ganz grossen. Und schnell, gut und flexibel ist man nur, wenn man eingespielt ist, das ist wie beim Fussball. Selbst wenn hybris die Integration oder den Merger hinbekommt, wird es Zeit brauchen. Und das in einem Markt, der sich rasant schnell entwickelt. Und einem Finanzinvestor zu gehoeren, ist ganz sicherlich kein Zuckerschlecken. Da geht Rendite vor allem anderen. In der Beziehung haben es ISH und ATG und natuerlich auch Magento besser getroffen.

  2. Das sehe ich komplett anders. mE ist es das beste, was Hybris passieren konnte, gerade weil die beide Unternehmen so komplementär sind. Hybris kann sich weiter am Markt ausrichten, während ATG, Magento & Co. unter der Fuchtel von Großunternehmen weitaus weniger strategischen Spielraum haben.

  3. Ok, die anderen muessen auch nach der Pfeife ihrer Grossaktionaere tanzen, aber wer sagt denn, dass diese sich nicht auch nach dem Markt richten? Wenigstens ist da die Kundenbasis schon da. Und komplementaer heisst ja nicht, dass das dann auch perfekt zusammen geht. Daimler & Chrysler waren auch komplementaer oder AOL und TimeWarner. Am Ende muss man 2 Organisationen verschmelzen mit allem was dran haengt und das sehe ich eigentlich fast immer kritisch. Wenn dann noch der Druck des Finanzinverstors mit seinen Renditeerwartungen dazu kommt… Da bleiben dann irgendwo Leute auf der Strecke und sei es nur in ihrer Karriereplanung, schon gibt es Stress. Hab ich alles gesehen, sonst wuerde ich’s nicht schreiben. :-)

  4. Weil die genannten so komplementär waren, konnte man sie auch leicht wieder trennen :-)
    Ansonsten: Ein Wachstumsinvestor hat weniger Rendite-Erwartungen als Wachstumserwartungen – und die sind einfach als marktführendes Unternehmen leichter zu erzielen als unter ferner liefen.

  5. Ich denke h!!!ybris sollte Sponsor Deiner Konferenz werden, dann schreibst Du bestimmt auch den Namen richtig :-)

  6. Da wäre ich mir nicht so sicher :)

  7. Na ja, wenn man mal verfolgt was Du hier die letzten Monate so schreibst liegt die Vermutung schon nahe.

  8. Was schreib ich denn so? Nur, dass ich mich dem Markenterror nicht beuge, kanns ja nicht sein. Da könnten sich ja auch andere beschweren …

  9. Sorry, aber bis hybris ein marktführendes Unternehmen wird, iCongo hin oder her, fließt noch ne Menge Wasser nicht nur die Isar runter.
    Der Merger wird sie zumindest kurz- mittelfristig zurückwerfen, da stimme ich Claus voll zu. Und ob sie dann durchstarten können, hängt sehr davon ab, wie sich der Rest entwickelt hat. Als Beispiel sei mal nur genannt, dass ebay dauernd was von der neuen GSI-Plattform fasselt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die viel Ähnlichkeit mit der alten Dame Enfinity von Intershop gemein hat. Und schaut man sich dann mal an, was eBay, GSI, IBM, Oracle und deren Zukäufe und Investitionen an Entwickler-Manpower haben, stellt das hybris und iCongo milde lächelnd in den Schatten.
    Ganz ehrlich – es sieht ein wenig nach dem Notstrohhalm für beide aus, weil der „große“ Exit an SAP gefloppt ist.

  10. Man darf am Ende nicht vergessen, dass wir sowohl bei ISH als auch bei Hybris um eigentlich ziemlich kleine Software-Firmen sprechen, die dieses Jahr um die 50 Mio. € Jahresumsatz machen. Hier von Marktfuehrerschaft zu sprechen, ist ziemlich mutig, wobei zugegeben der Markt fuer eCommerce-Plattformen zwar ziemlich gross, auf der anderen Seite auch extrem zersplittert ist. „Die“ Standard-eCommerce-Plattform, wie sie die Hersteller gern selbst sehen, gibt es imho gar nicht. Es gibt verschiedene Hersteller mit mehr oder weniger verschiedenen Angeboten und entsprechend Integrationsservice drumrum. Bei den Anbietern, die die grossen Enterprises als Zielkunden haben, wird es darauf ankommen, die Moeglichkeit zu haben, die „Monsterprojekte“ zu machen und da sehe ich entweder IBM oder Oracle oder eben ISH mit GSI / eBay besser aufgestellt als ne Hybris / iCongo, die vielleicht ne gute Software haben, denen aber nach wie vor die Vertriebs-und Projektpower fehlt, auch mal ein 10 Mio. $ eCommerce-Projekt zu machen. Es gibt zwar einige gute, aber kleine Integrationspartner, aber die reissen solche Projekte auch nicht. Und das alles mal davon abgesehen, dass Hybris sehr viel Energie in den Merger stecken muss, die auf der anderen Seite bei der Innovation fehlt.
    Von daher waere ein Verkauf von Hybris an einen grossen Platzhirsch sicherlich die bessere Loesung gewesen.

  11. Cool – hier schreibt die geballte Ahnungslosigkeit.

  12. Na dann lass uns mal teilhaben, wenn du der Checker bist

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