Die Netzwerk- und Graphentheorie lässt sich nutzen, um Netzwerkstrukturen zu beschreiben und zu analysieren. Die Erkenntnisse lassen sich auch ganz gut auf soziale Netzwerke übertragen. Und spätestens seit Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nur noch vom Social Graph spricht, scheint das Soziogramm prägend für die Beurteilung künftiger Web-Anwendungen:
Für jeden, der sich mit (den Business-Potenzialen von) Social Networks befasst, lohnt es sich also, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und sein Wissen aufzufrischen.
Hier eine Reihe von Veröffentlichungen aus dem eher soziologischen Bereich:
- Mark Buchanan ("Nexus. Small Worlds and the Groundbreaking Theorie of Networks")
- Peter Carrington u.a. ("Models and Methods in Social Network Analysis")
- Dorothea Jansen ("Einführung in die Netzwerkanalyse. Lehrbuch")
- Mark Newman u.a. ("The Structure and Dynamics of Networks")
- John Scott
("Social Network Analysis. A Handbook") - Markus Trappmann u.a. ("Strukturanalyse sozialer Netzwerke")
- Stanley Wasserman u.a. ("Social Network Analysis: Method and Applications")
- Duncan J. Watts ("Six Degrees. The New Science of Networks")
Die Veröffentlichungen sind für den Einstieg schön und gut. Doch was oft noch zu kurz kommt, ist der Wertschöpfungsaspekt innerhalb von sozialen Netzwerken: Wie funktioniert Wertschöpfung in Social Networks?
Der Wertschöpfungsaspekt wurde in den letzten Jahren meist aus einer anderen Perspektive heraus diskutiert. Oft geht es dabei genau um die gegensätzliche Frage: Wie lassen sich Netzwerk-Strukturen für die Wertschöpfung nutzbar machen?
- Yochai Benkler ("The Wealth of Networks")
- Ori Brafman ("Der Seestern und die Spinne")
- Henry Chesbrough ("Open Business Models")
- Frank Piller ("Interaktive Wertschöpfung")
- Don Tapscott ("Wikinomics. Die Revolution im Netz")
Was jedoch fehlt (bzw. weniger leicht zu finden ist ;-), ist eine Analyse von Social Networks als Wertschöpfungsnetzwerke: Wie können Betreiber
und (Service-)Anbieter von den Nutzer-Aktivitäten profitieren und an der Wertschöpfung teilhaben?
Social Networks schaffen die Strukturen und ermöglichen es anderen, darauf aufzubauen.
Spannend ist es in diesem Zusammenhang natürlich zu verfolgen, wie Facebook als das in diesem Bereich führende Social Network sein Netzwerk zusehends zum Ökosystem ausbaut ("Facebook Applikationen und Facebook Connect ergänzen sich gegenseitig").
(Geschäftsmodelle) für Wertschöpfungsnetzwerke sind in der Wirtschaftsinformatik ganz gut beschrieben. Auch die Unterschiede zu herkömmlichen Organisationsformen:
Doch was lässt sich davon auf Social Networks wie Facebook, Xing & Co.
übertragen? Wie lässt sich in Netzwerkstrukturen die Vertrauensfrage klären? Und wie lassen sich die sozialen Aktivitäten wertschöpfend nutzen?
Mehr Gedanken dazu auch in unserer Jahresschau: Welchen Wert haben Social Networks heute und in Zukunft?
Frühere Beiträge zum Thema:
- Was war, was wird: Netzwerte 2008-09
- Hintergrund: Wie funktioniert die Facebook Economy?
- Virales Design: Wie Viralität tief in der Applikation verankert sein muss
Kategorien:Facebook, Shopping Widgets, Social Commerce
Wer noch mehr über die mathematische Natur von sozialen Netzwerken (= Scale-free networks) erfahren möchte, dem sei das Buch Linked von Albert-Laszlo Barabasi empfohlen:
http://www.amazon.de/Linked-Albert-Laszlo-Barabasi/dp/0452284392
Es erklärt sehr gut, wie solche Netzwerke entstehen und wie ihre Struktur ist.
Dankesehr :-)
Weitere Buch- und Linkempfehlungen zum Thema sind sehr willkommen!
Trackback funzt irgenwie nicht.l deswegen hier manuell :)
http://www.sebsn.de/2008/12/29/monetarisierung-von-sozialen-netzwerken/
Monetarisierung von sozialen Netzwerken
Ich lese gerade den Artikel Netzwerte: Wie funktioniert Wertschöpfung in Social Networks? auf Exciting Commerce. Ich denke eines der Hauptprobleme die fast alle soziale Netzwerke haben, nämlich das sich die Monetarisierung schwierig ges…