Otto sucht Einkaufs-Berater für neue Geschäftsmodelle

Die Otto-Umsätze haben sich in den letzten 10 Jahren halbiert. Umso dringlicher wird die Frage: Bekommt der Otto-Versand die Kurve – oder ist für Otto schon in 10 Jahren alles vorbei?

Erst kürzlich hat Otto mit der geplanten Mehrmarkenstrategie einen bemerkenswerten Strategiewechsel eingeläutet – und macht nun parallel dazu auch dem Einkauf Beine:

"Die Zielsetzung des im Mai 2009 neu geschaffenen Bereiches Einkauf
Business-Development ist die strategische Ableitung und Initiierung
neuer Geschäftsmodelle für OTTO.

Aktueller Aufgabenschwerpunkt ist der
Aufbau einer Vermarktung von OTTO und Otto Group Sortimenten an
internationale externe Kooperationspartner.

Zukünftig entwickeln wir
darüber hinaus gemeinsam mit den operativen Einkaufsbereichen die
Angebotsstrategie für OTTO und treiben übergeordnete
angebotsstrategische Projekte voran."

Täuscht der Eindruck? Aber auch damit bleibt Otto immer noch extrem einkaufsgetrieben und im Gegensatz zu den agiler werdenden, elektronischen Versendern noch viel zu wenig vertriebsgesteuert (s. Was den elektronischen vom klassischen (Versand-)Handel abhebt)

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Shopboerse, Ultimondo

1 Antwort

  1. Gut, heißt also synergetisch sinnvolle und verfügbare Module Dritter zu finden, kombinieren (BD Einkauf) und eigene verfügbare Module als Infrastrukturkomponente wiederum Dritten verfügbar zu machen (Externe Sortimentvermarktung).
    Sollte dies nicht eher eine Mischung aus einem Externen und einem Internen sein.
    Denn zum Schluss muss erst einmal Otto aufgebrochen, d.h. die Schätze im Konzern müssen sichtbar werden.
    Hiernach erfolgt dann erst ein Business Development. Sonst wird außer Kosten meiner Meinung nach schnell gar nichts entstehen.
    Das nächste Problem, dass ich sehe, ist, dass man sich meist zu sehr auf der Ebene des Geschäftsmodell-Buzz bewegt. Also, welche „tollen“ Modelle schwappen über den Teich.
    Hiervon wird man jedoch nicht die nächsten 10 Jahre leben können, zumindest nicht mit der entsprechenden Marge und einem signifikanten Vorsprung.
    Ob dies nun besser vertriebsgesteuert zu passieren hat halte ich zunächst gar nicht für ausschlaggebend. Viel wichtiger ist doch, dass Otto zu vorderst ein dynamisch-modulares Infrastruktur Konzept aufweist.
    Der Rest entsteht durch Innovationskerne oder Startup-Förderung, die sich aus dieser Infrastruktur bedienen können. Der Weg zum 50.000 € eCommerce Startup ist dann nur noch ein Katzensprung.
    Betrachtet man sich jetzt wiederum die Strategie der einschlägigen European Team und Founders Fund Ventures schnell und nischengetrieben in den Markt zu stoßen, so könnte eine Otto gleichziehen und im (e)Commerce zu alten Größen zurück finden.

  2. Wieso werden eigentlich immer Jobprofile von Otto hier gezeigt? Quelle hat doch gerade zwei hochrangige E-Commerce-Stellen frei…
    Oder gibt es einen Vertrag zwischen Otto und Dir, Jochen?
    @Roy: Teile Deine Meinung bzgl. der dynamischen Struktur, um die Leistungen und Sortimente vernetzt vermarkten zu können, halte dies jedoch für keine klassische Einkaufsarbeit und sehe dort eher Jochens Punkt, dass vertrieblich einiges getan werden muss.

  3. Eben. Auf die Quelle-Stellen hab ich ja schon in anderer Form hingewiesen. Leider gabs dazu keine so „schicke“ Stellenanzeige. Außerdem ist der E-Commerce-Leiter meines Wissens schon wieder besetzt. Quelle/Primondo hat derzeit extrem viel – darf man das so formulieren? – Manövriermasse.

  4. Für die Otto Gruppe ist es nicht gerade neu, dass Einkaufsleistungen bebündelt und Kooperationspartnern zur Verfügung gestellt werden. Dafür verfügt Otto schliesslich über ein „Global Sourcing Network“ und darauf spezialisierte Tochterfirmen wie Otto International http://www.ottoint.com.
    Neu ist aber tatsächlich, dass ganze „Angebotskonzepte“ d.h. Sortiment zugeschnitten auf Zielgruppe, Markt und Partnersortiment, Angebotsträger (Print, Internet, ggf. Stationär), die Warenbewirtschaftung, Logistikleistungen etc. den Kooperationspartner zur Verfügung gestellt werden bzw. gestellt werden können.
    Eine Win-Win-Situation für beide, denn so gelingt es Otto in neue Märkte vorzudringen und den bestehenden Partner weitere Zielgruppen anzusprechen oder das Sortiment sprunghaft zu erweitern.

  5. wenn es die bis jetzt noch nicht hinbekommen haben, warum sollte es dann in der zukunft klappen. die zeiten werden nicht besser und die hürden liegen in der zukunft höher.

  6. tja, es ist schon interessant wieviel interna hier veröffentlicht werden. nicht nur das wording, sondern ganze textpassagen aus ppts sind vorhanden. frage mich woher die infos kommen…

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