Ottos Plan B: Von der Otto Group zur Hermes Group

Sollten alle Stricke reissen ("Bekommt der Otto-Konzern die Online-Kurve noch?"), so hat der Otto-Konzern einen Plan B – und der heißt Hermes.

Deshalb laufen alle Dienstleistungsaktivitäten seit Neuestem unter der Marke Hermes – und, wer weiß, vielleicht benennt sich die Otto Group ja früher oder später in Hermes Group um (s. Video):

Ottozukunft

Hermes hat gerade in ADD/UP investiert – und  Hermes-Chef Hanjo Schneider meldete sich am Wochenende ausführlich in der Frankfurter Rundschau zu Wort ("Die Zukunft gehört dem vernetzten Einkaufen").

Doch selbst, wenn man davon absieht, dass er – wie soviele heute – von "vernetzt" spricht, wenn er letztlich doch nur "verzahnt" meint, ist das Interview auch generell ziemlich enttäuschend. Zu otto-geprägt sind die (Markt-)Einschätzungen, als dass man mit derlei Vorstellungen am Markt ernsthafte Chancen hätte.

Es ist das alte Otto-Lied: Zu sehr orientiert man sich an bestehenden Marktgegebenheiten und den heutigen Playern, zu wenig fließen strukturelle Veränderungen jenseits des eigenen Marktverständnisses in die strategischen Einschätzungen ein.

Dabei sollte es für Hermes so schwer nicht sein, gegen einen Platzhirschen zu punkten, der seine Endkunden-Dienste allen Ernstes "Packstation" und "Mein-Paket" nennt und auch sonst einen Schildbürgerstreich nach dem anderen fabriziert.

Andererseits muss man kein Prophet sein, um zu sehen, dass im Markt für handelsnahe Logistikdienstleitungen noch Platz ist für intelligente, neue Player, die etwas weitsichtiger operieren können als die Arrivierten und den Markt mit kundennahen Services von hinten aufrollen.

Wie zum Beispiel könnte ein "Free Shipping Service" aussehen, der (Online-)Händlern und ihren Kunden einen kostenlosen Lieferservice anbietet?

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Ultimondo

1 Antwort

  1. Der Link zum Video scheint leider nicht zu funktionieren ;(

  2. hab ich nachträglich korrigiert. Funktioniert evtl. nicht im Reader, sondern nur direkt auf der Website.

  3. >> …dass im Markt für handelsnahe Logistikdienstleitungen noch Platz ist für intelligente, neue Player, die etwas weitsichtiger operieren können als die Arrivierten und den Markt mit kundennahen Services von hinten aufrollen.
    Vor allem weil der „Markt“ für handelsnahe Logistikdienstleistungen immer noch ausschaut wie zu Fürst Thurn und Taxis Zeiten (bis auf die Pferde). Gar nicht deshalb weil es zu wenige Anbieter gäbe, aber alle machen das gleiche: Alle fahren Pakete von A nach B. Meist ist das dann eh auf Subdienstleister ausgelagert und man selbst versucht sich dabei im Vodoo der SupplyChain. Das ist weder innovativ, noch Zeit- und Verkehrs-Ressourcen-schonend oder wirklich ein Markt an dem ein Nutzer aus unterschiedlichen Transportdienstleistungen aussuchen könnte.
    Wie könnte die Logistik-Kette mit Kreativität besser gemacht werden? DriveInStores z.B. sind ja schon ganz gut, aber nur auf Autofahrer zugeschnitten, das ist nicht wirklich sinnvoll für Großstadtbewohner der öffentlich zur Arbeit kommen oder für welche die finanziellen, gesundheitlichen, ökologischen Gründen kein Auto haben.
    Oft scheiterten Lebensmittellieferservices.
    Meiner Meinung nach, da sie einfach KEP mit Lebensmittel machen. Das ist anscheinend zu zeitkritisch (Verderblichkeit), zu teuren oder zu umständlich. Aber alle Jahre wieder probierts einer.
    Kann man die nicht auch so Logistik verändern, wie man die Welt des Handels (also eigentlich nur des Warendarstellens und bisschen des Bezahlens) gerade umbiegt?
    War ja hier schon mal Thema¹, das Ding mit der Netzlogistik²;)
    [1] http://www.excitingcommerce.de/2009/07/netzlogistik.html
    [2] http://wiki.regionales-wirtschaften.de/index.php/Netzlogistik

  4. So sehr man die Thurn und Taxis schelten mag, zumindest finde ich das Bring-Buddy-Konzept von DHL ganz interessant. Ich glaube, dass die letzte Meile tatsächlich entlastet werden könnte, wenn man die Vernetzung der Kunden mit einbezieht. Ein anderes Beispiel: Die tagesgleiche Lieferung in London, indem man einfach die bestehenden Plattformen (lokale Kuriere) mit ihren „Leerzeiten“ in der IT anpackt. Potential gibt es dafür genug.

  5. Das mit T&T war mehr der Versuch einer Pointe am Anfang;)
    Aber Danke für die Hinweise;)
    Hast Du für das Londoner Beispiele links, dazu habe ich nichts gefunden.

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