Otto stellt auch Yourhome zum Jahreswechsel ein

Wenn echter E-Commerce nur so einfach wäre, wie sich das ein Multi-Channel-Versender vorstellt. Im November 2009 groß als "neue Umsatzinitiative" angekündigt, hat Otto seine Online-Möbelwelt Yourhome jetzt zum Jahreswechsel lautlos wieder vom Netz genommen.

Der zur selben Zeit gelaunchte Schlafwelt-Ableger ist zwar weiterhin online. Da aber 2010 keine weiteren Online-Satelliten gestartet wurden, dürften wohl auch die Zielvorgaben von 2009 hinfällig sein:

„Wir sehen bei der Fortführung dieser Satelliten-Strategie ein enormes Potenzial an Zusatzumsätzen. In Abhängigkeit von der Zahl der gestarteten Satelliten und der weiteren Wirtschaftsentwicklung halten wir einen dreistelligen Millionenbetrag in fünf Jahren für realistisch“, so Dr. Rainer Hillebrand, stellvertretender Vorsitzender der Otto Group und OTTO-Vorstandssprecher.

Mit seinen Online-Pure-Playern tut sich der Katalogversender weiter schwer. Discount24 musste 2010 nach 10 Jahren schließen. Yalook soll nach der Wintersaison eingestellt werden.

Ottos bisher einzige echte Erfolgsstory im Segment der Pure-Play-Händler ist MyToys, das gut und profitabel wächst.

Um die Clubtochter Limango muss man sich nach der Brands4Friends-Übernahme wohl weniger Sorgen machen denn je, Jungstil hält sich nun schon im dritten Jahr, und Mirapodo, der einzige Neustart 2010, dürfte 2011 nur überstehen, wenn Ottos Geduldsfaden hier etwas länger reicht als bei Yalook.

Nachdem die vermeintliche eFood-Initiative 2010 nur eine weitere PR-Finte war, darf man gespannt sein, ob der Otto-Konzern 2011 Substanzielleres zustande bringt als im vergangenen Jahr (s. auch Amazon Attacks!)

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Kategorien:Shopboerse, Ultimondo

1 Antwort

  1. der Link im Artikel ist falsch, you“r“home, da fehlt das „r“ ;)

  2. „Mirapodo, der einzige Neustart 2010, dürfte 2011 nur überstehen, wenn Ottos Geduldsfaden hier etwas länger reicht als bei Yalook.“ nur Deine Meinung oder gibt es näheres?

  3. Yalook soll ja laut Otto eingestellt werden, weil es die Profitabilitätsvorgaben nicht erreicht hat.
    Die Frage ist eben, ob auch Mirapodo schon im ersten Jahr an der Profitabilität gemessen wird, oder ob Otto Mirapodo einen etwas längeren Atem gönnt, um profitabel zu werden.

  4. Wobei das eher bedenklich ist, denn andere Fashion-bzw. Style-Seiten mit aehnlichem Geschaeftsmodell funktionieren ja auch profitabel. Wenn man also bei Otto zu der Erkenntnis kommt, dass so etwas unter dem Dach von Otto nicht funktioniert (obwohl Yalook ja ziemlich autonom war), dann muss man sich ernsthaft Sorgen machen bei Otto.

  5. Andere Seiten starten aber auch nicht gleich mit einem 20 Mann Staff + (teuren) Agenturen sondern fangen bei 1-3 Leuten an und wachsen dann entsprechend gesund nach Umsatz.

  6. @Roland: Genauso isses. Otto startet diese ganzen Initiativen immer mit grossem Budget und i.d.R. viel (eigenem) Personal. Das heisst, da sind eigentlich kaum echte Unternehmer dabei, also Leute, die das Gefuehl kennen, eigenes Geld auszugeben bzw. zu investieren. Und so geraten die meisten Sachen dann schon in den ersten Monaten viel zu teuer, so dass man die Anlaufkosten auch in 3-5 Jahren mit normalem Geschaeft nicht wieder reinholen wuerde. Und dann schauen sich die Controller die Zahlen an und kommen meistens zu dem Ergebnis: Wird nichts.
    Wobei mir gerade bei Yourhome nicht wirklich klar ist, was denn die Ziele dieser Initiative waren? Da lief ja fast das Projekt genauso lange wie der Shop. :-) Es faellt mir schwer zu glauben, dass es hierfuer wirklich einen Business-Plan gab, viel mehr draengt sich der Eindruck auf, dass hier ganz schnell irgendwelche iShop Referenzen aus dem Boden gestampft werden sollten und da kamen ein paar unausgegorene Ideen aus den Fachabteilungen gerade recht. :-)

  7. denke auch, dass mirapodo viel geld verbrennt!

  8. Die Strategie dahinter kann ich auch nicht verstehen. Wenn es nur um Referenzen ging hätte man den Shop auch einfach online lassen können. Das Sortiment kam wohl eh direkt aus der „OTTO.de Datenbank“.
    Evtl. hat man aber das neue System – iShop – auch einem praktischen Test unterziehen wollen. Da hat Yourhome als Testobjekt gedient um Kinderkrankheiten die man eben nur im praktischen Test findet noch auszumerzen. Als nächstes wird es dann – wenns erfolgreich war – bei OTTO.de zum Einsatz kommen?!
    Naja man wird sehen was kommt :)

  9. Naja, als Live-Test haette ja ein Shop gereicht. Yourhome war aber nicht der erste der online und wieder offline gegangen ist. Wie auch immer, alles Spekulation, was bleibt, ist der oeffentliche Eindruck, dass bei Otto etwas konzeptlos agiert wird.

  10. @Manuela: Das mag sein, aber die haben vielleicht wenigstens einen Businessplan, der laenger als 6 Monate reicht. Ausserdem wird Mirapodo von Baur betrieben und den traue ich eCommerce-maessig einiges zu.

  11. Wo ist MyToys eigentlich Pure-Play?

  12. MyToys macht 93% seiner Umsätze online
    http://www.excitingcommerce.de/2010/12/mytoys.html
    Über die Stores sichert sich MyToys Zugriff auf bestimmte Marken, die es online sonst nicht anbieten könnte.

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