Media Saturn: Satte Umsatzeinbrüche und kein Online-Plan

Umsatzeinbrüche von 6% im Weihnachtsgeschäft machen die Media Saturn Gruppe heute zum großen Medienthema.

Es ist schon verhext: Während die Schlauen günstig online bestellen, verdient die Media Saturn Gruppe an den anderen besser denn je. Aber auf Dauer ist das natürlich keine nachhaltige Strategie:

"Das süße Gift des Erfolgs", hatte Metro-Chef Eckhard Cordes intern die Erfolgsgeschichte der Elektro-Kette genannt.

Sie habe es versäumt, sich auf die neue Zeit einzustellen, auf den Online-Handel, auf den Gang nach Asien. Stetiges Wachstum habe die Ingolstädter Tochter zu sehr berauscht."

Im Handelsblatt erläutert der neue Chef Horst Norberg erstmals seine Online-Strategie, eine Art Rettungsprogramm für die stationären Märkte:

"Wichtig ist, dass ein Onlinekonzept die stationären Märkte unterstützt. Wir sehen hier Chancen, dem stationären Handel zusätzliche Impulse zu geben.

Unsere Tests in den Niederlanden und Österreich laufen positiv. Alles spricht im Moment dafür, dass wir in diesem Jahr auch in Deutschland starten können."

Sieht also ganz so aus, als hätte die Online-Branche in nächster Zeit noch viel Freude an Media Saturn, das sich immer noch so aufführt, als wäre es allein auf der Welt. Oder wie es MyDealz kürzlich so treffend formulierte, als Media Markt Teile seiner Ware zu EK-Preisen offerierte: "Media Markt kauft bei Amazon ein"

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1 Antwort

  1. es ist schon unglaublich wie viele Menschen einfach in den nächstbesten mediaMarkt / Saturn rennen und blind Technik kaufen nur weil ihnen die Werbung sagt das es dort am günstigsten ist. Ich sage nicht das nicht das ein oder andere Angebot wirklich günstig ist aber zu 90% findet man online bessere Angebote…aber ich denke der Trend geht klar in eine Richtung in der Kunden sich vorher online erkundigen statt blind den Werbeslogans zu folgen..

  2. Media-Saturn lebt von der Naehe zum Kunden. Gerade in der umsatzstarken Zeit gibt es viele Spontankaeufe. Wer gezielt Elektronik shoppt, wird sicherlich kaum dort kaufen, aber wenn mir gestern der Mixer kaputt gegangen ist oder ich vergessen haben, ein HDMI-Kabel mitzubestellen, renne ich in den Mediamarkt oder gehe zu Saturn, weil ich das Teil sofort brauche und nicht erst in 3 Tagen. Dabei ist mir voellig klar, dass ich zuviel bezahle, aber ich will es eben jetzt sofort haben. Groessere Anschaffungen mache ich aber keinesfalls bei M+S.

  3. Wenn man das Handelsblatt Interview liest, dann stellt sich doch dem besonnenen Leser die Frage, wo dann all die Menschen eingekauft haben, wenn sie schon nicht angeblich vor die Tür (und zum nächsten MM oder Saturn) konnten??
    Ganz ehrlich für mich klingt die Wetter-Ausrede nur schlecht. Scheinbar macht die Not erfinderisch/kreativ. Wenn das Wetter an den Adventstagen gepasst hätte, dann wäre die verlangsamte Erdrotation die alternative Ausrede für die suboptimalen Umsatzzahlen geworden.
    Aber evtl. hätte halt mal der Herr Norberg selbst in eine seiner Filialen an den Adventstagen gehen sollen, dann wüßte er woran es lag…die Läden waren knallvoll mit Menschen und die Schlangen waren kilometerlang…ist doch logisch, dass die Leute sich dann auf dem Absatz umdrehen (oder kurz noch ihr gewünschtes Produkt beäugen) und anschließend bei Cyberport oder Notebooksbilliger bestellen.

  4. Wobei die Weihnachtsangebote relativ schwach waren. Sowohl bei Saturn als auch bei Media Markt. Highlight war sicherlich der 50€ Gutschein für 40€
    http://www.mydealz.de/15069/50e-media-markt-gutschein-fuer-40e/
    Aktuell geben beide dafür aber im Nachweihnachtsgeschäft wieder richtig Gas und die Media Markt „Einkaufspreisaktion“ zieht auch richtig gut!

  5. Wie macht denn mediamarkt.at eine Preisdifferenzierung anhand von geodaten ? (So stands in einem Interview).
    PS: Fabian wird sie schon zum weinen bringen – alles was sie als Lockangebot verkaufen (und das ist ab und an dann dochmal ein echter Preisbrecher) ist entweder 5h nach Auslobung auf mydealz.de ausverkauft, oder sofort mit einem Amazon-link versehen, die meistens gleich nachziehen und den Preis wieder unterbieten ;-)
    „Totengräber von Metro“ ;-)

  6. Dieser Beitrag passt ja zeitlich recht gut zur gestrigen Meldung auf Horizont.net:
    Media Markt setzt Kempertrautmann vor die Tür
    http://www.horizont.net/aktuell/agenturen/pages/protected/showNewsletter.php?id=97361

  7. Die MSH ist halt ein altes Schlachtschiff mit alten Kapitänen aus dem letzten Jahrhundert. Über Kurz oder lang werden die neue Kapazitäten im Online Umfeld nutzen müssen. Was ich allerdings nicht verstehe ist, dass nicht einfach eine 3. Brand entsteht welches nur Online verkauft, damit wäre ja der interne Konflikt beigelegt. Und das Leute wie Heckel (Ex-Medianer) und Co. mit Ihren eigenen Lösungen im E-Commerce ganz gut fahren ist ja unbestritten.
    Also anstatt neuer, alter sinnloser tautologischer Sätze (geiz ist geil –> geil ist geil) würde ein neuer Wind ganz gut tun. Aber dazu bedarf es eines kompletten und leider auch für den Online Bereich schmerzhaften Reengineering. Bis dann LG,
    Sebastian

  8. Das verstehe ich auch nicht. Und tippe nachwievor auf eine Übernahme, spätestens 2012 :-)

  9. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Laut FTD startet nicht wie erwartet, MediaMarkt, sondern Saturn Ende 2011 in das Onlinegeschäft ein. Da kann man insbesondere gespannt sein, wie der Channel-Konflikt aufgelöst wird. Die derzeitig praktizierte Lösung, das Sortiment und die Preise von den Standortverantwortlichen bestimmen zu lassen, wirds ja nicht werden. Oder doch :-o

  10. Na wohl eher nicht, wäre ja wenig erfolsversprechend. Da bin ich ja mal gespannt, ob diesmal mehr rauskommt… Ich hoffe eigentlich nicht, denn MediaMarkt und Saturn gehen mir schon lange auf die Nerven ;)

  11. In dem Artikel steht ja so ungefaehr wie sie’s machen wollen: „…Die von der Unternehmensberatung McKinsey erarbeitete Strategie mit einer Beteiligung der lokalen Media-Markt- und Saturn-Geschäftsführer an den Onlineumsätzen mit Kunden aus ihrem Einzugsgebiet und lokal unterschiedlichen Preisen ist dagegen inzwischen intern akzeptiert…“ Das klingt auf den ersten Blick vielleicht logisch, aber da fallen mir sofort ne Menge Probleme ein. Denn die Frage nach der Preisstrategie bleibt so unbeantwortet und der Lokalfuerst ist ja nicht nur umsatz- sondern auch gewinnverantwortlich. Wenn Saturn also Online ueberhaupt was reissen will, muessen sie preislich konkurrenzfaehig sein, und dann kriegt der Marktleiter im Hamburger Nobel-AEZ die niedrigeren Umsaetze gutgeschrieben. Da wird er sich aber freuen und allen seinen Kunden waermstens den Online-Shop empfehlen. Aber die Damen und Herren von McKinsey werden fuer das viele Geld sicherlich das alles bedacht haben. Man darf gespannt sein.

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