Smatch/Shopping24 entwickelt sich in der Otto-Gruppe mehr und mehr zum Auffangbecken für ausgemusterte Online-Shops. Nach Discount24 ist in dieser Woche auch Yalook in Smatch/Shopping24 aufgegangen und soll als Produktsuche/Shoppingportal weiterleben.
Spannend ist ja immer, was sich Otto beim Start im Frühjahr 2009 gedacht hat. Yalook war nicht irgendein Online-Experiment, sondern quasi auf Erfolg programmiert:
"Die Otto Group hat bei der Entwicklung von Yalook die speziellen Bedürfnisse ihrer überdurchschnittlich marken- und trendaffinen Zielgruppen genau analysiert und ein darauf maßgeschneidertes Angebot geschaffen.
Otto schätzt das Potenzial dieses innovativen Konzeptes als sehr hoch ein und hat daher von Anfang an Wert auf eine Internationalisierbarkeit des Konzeptes gelegt."
Yalook war einer der Innovationstreiber des Jahres 2010 und unter den Anwärtern auf die Exciting Future Awards 2010
Die Otto-Gruppe hatte zum Jahreswechsel neben Discount24 und Yalook auch Yourhome eingestellt, was der hinlänglich bekannten Frage neue Nahrung verleiht: Bekommt der Otto-Konzern die Online-Kurve noch?
Neben MyToys (s. MyToys wächst online auf 148 Mio. Euro (+40%)) sind momentan Limango und Mirapodo die beiden großen Otto-Hoffnungen im Online-Bereich.
Bei den Live Shopping Days sind neben Smatch, Stylefruits und Stylight wieder jede Menge Modeanbieter vertreten.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Otto stellt auch Yourhome zum Jahreswechsel ein
- Discount24: Warum Otto Discount24 schließen musste
- Die Yalook Story: Wie Otto mit Innovationstreibern umgeht
- Smatch expandiert mit Fashion24, Living24 und Markenpolizei
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Das neue “Geschaeftsmodell” koennte zumindest profitabel werden, wenn die Seite redaktionell perfekt gemanagt wird. Allerdings muesste man da dann mehr Partner drauf bringen als die eigenen Konzern-Toechter und Zalando.
Wäre ich ein Investor und OTTO eine börsennotierte Gesellschaft, so würde ich mich fragen, wieso das nach eigenen Angaben “nach Amazon weltweit 2. größte E-Commerce-Unternehmen” innovative Projekte nicht mehr in seinem klassischen Kerngeschäft “(Endkunden-)Handel” aufsetzt, sondern vielmehr immer häufiger als Mittler (!) zwischen Händlern und Endkunden auftritt.
Mytoys würde ich generell nicht als Innovationsprojekt sehen. Dafür sind die einfach zulange dabei und haben Zeit gehabt sich langfristig über mehrere Jahre zu entwickeln (und müssen nicht innerhalb von 1 Jahr den Markt verändern).
Das liegt daran, dass die Strukturen bei Otto nicht voll Internet-kompatibel sind, weder die Prozess-noch die Managementstrukturen. Otto ist immer noch ein Katalogversender, obwohl natuerlich eCommerce mittlerweile den groesseren Anteil am Umsatz hat, welches aber wahrscheinlich auch nicht so waere, gaebe es den Katalog nicht. Otto muesste komplett auf der gruenen Wiese anfangen und nur Hermes und den Einkauf behalten und dann 100% eCommerce machen. Dieses Hybrid-Geschaeft, was sie gerade machen, ist dem Untergang geweiht.
Oder mal so betrachtet: Sollte Otto.de die Rendite-Erwartungen nicht erfüllen, dann wird es Teil von Smatch/Shopping24 :-)
Heute gabs im übrigen die Pressemitteilung:
http://ottogroup.com/916.html?&L=1
die samwer trennen sich doch auch von shops die nicht laufen. neben mytoys ist doch noch limango, sheego recht neu dabei. wie läuft da?
ich denke die Kommentare auf der yalook-Seite bei Facebook sprechen für sich, was die Sinnhaftigkeit dieses Unterfangens angeht.
http://www.facebook.com/yalook