Shopware kündigt erstes vernetzbares Shoppingsystem an

Die für den E-Commerce spektakulärste Neuigkeit kommt in dieser Woche aus dem westfälischen Ahaus. Dort hat Shopware gestern unter dem Motto "Die Zukunft des E-Commerce" den ersten Shopware Community Day veranstaltet und dabei für Herbst u.a. Shopware Connect angekündigt, das weltweit erste vernetzbare Shoppingsystem.

Shopware Connect will als "dezentraler Marktplatz" fungieren und es Shop(ware)-Betreibern erlauben, Produkte anderer Shopbetreiber (z.B. ergänzende Sortimente von Markenherstellern, etc.) direkt mitzuführen:

Shopwareconnect

Der Datenabgleich zwischen den Systemen soll auf Basis einer "Open API" erfolgen und sich nicht auf Shopware-Händler beschränken. Auch Oxid- und Magento-Shops sollen sich andocken lassen.

Ich hatte das Thema "vernetzbare Shopsysteme" erstmals im November 2009 in meinem Vortrag "E-Commerce 2020" auf dem Convention Camp in Hannover angerissen. Seit letztem Jahr stößt das Thema auf zunehmende Resonanz auf Agentur- und Entwicklerseite.

Denn je mehr (Marken-)Hersteller online gehen und direkt verkaufen, desto mehr steigt für den Online-Handel die Notwendigkeit/Möglichkeit, Sortimentsteile direkt einzubinden/zu übernehmen.

Ein Anbieter wie Amazon macht heute schon über 30% seiner Umsätze mit Drittanbietern. Und selbst Neckermann übertrifft mit Partnerumsätzen von zuletzt 113 Mio. Euro zentrale Marktplätze wie Yatego.

Spannend zu sehen, wie das Shopware-Team nun im Windschatten von Oxid und Magento voranprescht und hier einen aus unserer Sicht wegweisenden Ansatz vorantreibt. Als First Mover hat Shopware nun die Chance, (offene) Standards für den Datenaustausch/-zugriff zwischen Shoppingsystemen zu setzen.

Der Shopware Community Day war der Auftakt zu einer ganzen Reihe von E-Commerce Community Events (Oxid Commons, Meet Magento) im Open-Source-Umfeld, wo man immer das gute Gefühl hat: Hier werden nicht nur bestehende Lösungen und Systeme optimiert, sondern hier wird E-Commerce wirklich weitergedacht.

Eindrücke vom Shopware Community Day auch im Blog von Carmen Wingenbach und im Shop Freelancer Blog, ein aktuelles Shopware-Porträt in den Westfälischen Nachrichten.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:exceed, Facebook, Open Source

1 Antwort

  1. Schlussendlich wäre das dann das Selbe, was bereits Stylight.de und andere Firmen einsetzen, oder?

  2. Nicht wirklich. Stylight ist ein zentraler Marktplatz, der eine Vielzahl von Händler bündelt. Bei Shopware würden sich Händler (unter Umgehung der Marktplätze) jeweils direkt zusammenschließen. Händler A würde Produkte von Händler B mitverkaufen (und umgekehrt).

  3. Also daran glaube ich nicht. Selbst wenn das die Lösung schlechthin wäre.
    Die Verkäufer sind alles Alphatiere und wollen in ihrem Sockenshop keine HandyCover und umgedreht. Da mag die Technik noch so toll sein.
    Spannend auch wer die Abmahnungen zahlt wenn in Shop B plötzlich billige Rolex Uhren von Shop A auftauchen.
    Das wird nix

  4. Spannende Idee und wenn das wirklich über gute Schnittstellen funktioniert auch sehr gut für so manchen Händler.
    Das löst allerdings nicht das Problem das Online-Händler haben werden: Immer mehr Shops werden gleiche Produkte haben und hier wird es umso wichtiger, dass die Händler sich durch andere Maßnahmen absetzen müssen. Nur weil Händler A mit dem Iphone super erfolgreich ist heisst das nicht dass Händler B das plötzlich auch ist.
    Schade, dass OXID hier nicht früher dran war immerhin ist die Verbreitung viel höher und durch eFire eigentlich auch schon die passende Plattform vorhanden über die schon jetzt Produktdaten zumindest exportiert werden.

  5. Aus meiner Sicht wird die Nutzer/Zielgruppenansprache für den Handel ein wesentlicher Differenzierungsfaktor sein.
    Aber auch da sind die heutigen Shopsysteme noch extrem schwach aufgestellt, die ja eher auf Einfalt denn auf Vielfalt setzen.
    Nicht ohne Grund zimmern sich die Pure Player – von Amazon bis Zooplus, von Brands4Friends bis Zalando – ihre eigenen Shoppinglösungen.
    Die Architektur der Shoppingsysteme muss eine strukturell andere sein. Aber da dürfte die überfällige Vernetzbarkeit ein guter Anfang sein.

  6. Ja der Ansatz von Shopware ist richtig.
    Was Tina oben schreibt mit Socken neben Handys
    ist doch falsch gedacht, bzw. welcher kluger Händler macht denn so etwas?
    Genau das was Jochen immer schreibt „..Nutzer/Zielgruppenansprache für den Handel ein wesentlicher Differenzierungsfaktor sein.“
    ist genau der richtige Weg.
    Jeder der mit offenen Augen durch die Welt geht, sieht genau dort den Erfolg.
    Ob es der spezialisierte Bäcker oder Metzger ist oder der Schokoladen mit linksdrehender Schokolade, diese Händler die genau Ihre Zielgruppe gefunden haben und bedienen haben Erfolg, online wie offline.
    Beispiel: Ich habe einen Kunden/in beraten der sich auf den Entwurf
    und die Herstellung von einer speziellen Art von Röcken und Oberteilen für Frauen festgelegt hat.
    Sehr uniques Modell. Das Geschäftsmodell funktioniert sehr gut.
    Perfekte Zielgruppe gefunden, hervorragende Zielgruppenansprache und gute Rendite.
    Aber für den Offlinebereich bzw. ecommerce ist die Plattform zu klein, bzw. der Aufwand wäre zu groß.
    Also wollte er sich mit 4 weiteren Händlern, die sich in den Sortimenten ergänzen eine gemeinsamme ecommerc Plattform aufbauen bzw. die Bestehenden vernetzen.
    Und, meine Damen und Herren welches Shopssystem würde sich eignen
    Er hat leider bis zum heutigen Tag kein Shopsystem gefunden.
    Und einmal von den Shopsystemen abgesehen, Ideen braucht es, also auch Produktideen, das 20 Einheitsshopsystem oder 1000 Webseiten mit immer den gleichen Produkten? Wer will es, wer braucht es ?

  7. Natürlich ist es attraktiv für Händler, Produkte anderer Anbieter mit in das eigene Sortiment einzubauen, ohne die Produkte selbst einzukaufen, zu lagern, auszuliefern etc.
    Ich sehe für das Thema „Vernetzte Shops“ aber eher eine Lösung über eine Art „E-Commerce Middleware“ – nicht über ein konkretes Shopsystem. Ein Shopsystem wird immer Annahmen über Technologien, Marktsegmente etc. treffen, die dann nicht zur Realität der potentiellen Geschäftspartner passen.
    Über eine vom konkreten Shopsystem unabhängige Komponente sollte der Shopbetreiber dann nicht nur Produkte anderer Shops, sondern auch Produkte von Herstellern, Distributoren etc. einbinden können.
    Die besondere Herausforderung besteht im Design und der Umsetzung der jeweiligen Schnittstellen – und in den Order-Prozessen, die durch so eine Vernetzung ja immer komplexer werden.
    Statt also auf ein vernetztes Shopsystem zu warten – lieber gleich mal bei The Bakery umschauen: http://www.theberlinbakery.com/plattform/

  8. Das ist doch nur Technik. Immer her mit neuen Features…die Frage ist doch was man daraus macht.

  9. > Und, meine Damen und Herren welches Shopssystem würde sich eignen
    Er hat leider bis zum heutigen Tag kein Shopsystem gefunden.
    Kann sich gerne bei mir melden ;-)

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