Viel spannender als das Startupsegment ist derzeit im E-Commerce das Wachstumssegment, das seit gut zwei, drei Jahren deutlich an Fahrt gewinnt – und nicht zuletzt durch die Ambitionen von Tengelmann & Co., die Übernahmejagd von Media Saturn sowie durch die neuen, lokalen Wachstumsfinanzierer weitere Dynamik erlangt.
Denn selbst wenn man einmal von den jungen Wilden absieht, die möglichst schnell groß werden wollen und sich – wie Mister Spex, Windeln.de oder Brille24 – zuletzt alle ihre Wachstumsspritzen geholt haben oder die sich wie Limango, Brands4Friends, BuyVIP, etc. zum schnellen Exit entschlossen haben, haben sich auch hierzulande inzwischen viele klassische, längst profitable Online-Händler für die Wachstumsphase gerüstet – und dabei ganz unterschiedliche Wege eingeschlagen.
Hier unsere Top 10 der letzten Zeit (in alphabetischer Reihenfolge):
- Dress-for-less will mit/unter Privalia wachsen
- Fahrrad.de will mit den Samwers wachsen
- Spreadshirt will mit Accel und Kennet wachsen
Wir werden auf der K5 Konferenz eine lieb gewordene Tradition fortführen – und wie im letzten Jahr beim Pangora-Konfress auch in diesem Jahr wieder ein Investorenpanel haben, das die spannendsten Marktentwicklungen aus Kapitalsicht einordnet. Wobei der Fokus diesmal ganz klar auf den Wachstumsperspektiven liegen wird.
Das Thema ist auch einer der 50 Denkanstöße in E-Commerce für Fortgeschrittene: 5 bis 10 Mio. Euro Jahresumsatz erreichen viele Online-Händler noch durch organisches Wachstum aus eigener Kraft. Doch spätestens dann stellt sich für viele die Frage: Wachse ich weiter organisch/eigenfinanziert, lasse ich es komplett sein und verkaufe bzw. verbünde mich mit einem Wettbewerber, oder hole ich mir Wachstumskapital von außen, um so die 50 Mio. oder 100 Mio. zu erreichen.
Das Problem war bisher, dass deutscher Mittelstand und angelsächsische Kapitalgeber schlecht miteinander können. Dem Mittelstand fehlt in der Regel der Sinn für Wachstumskapital und den internationalen Kapitalgebern das Verständnis für den deutschen Mittelstand. Das ändert sich gerade, da zunehmend ambitionierte, lokale Player entstehen, die entweder die nationalen oder die internationalen Wachstumsperspektiven für den E-Commerce erkennen und sich entsprechend engagieren.
Frührere Beiträge zum Thema:
- Exciting Future Awards 2010: Die Top VCs/Kapitalgeber
- bvh-Zahlen 2011: Ein erstes Hockey-Stick-Szenario für den E-Commerce
- bvh-Zahlen 2011: E-Commerce wächst weit dynamischer als erwartet
- Von allem das Doppelte: Wann wird Wachstum zum Problem?
- Top 500 Shops (USA) : Die Pure Player ziehen davon
Kategorien:k5, Shopboerse
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