Wie ernst die personelle Lage im E-Commerce mittlerweile selbst bei der Besetzung von Spitzenpositionen ist, verdeutlicht die Douglas Holding, die in dieser Woche zu einer sehr ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen hat und den Vorstandsposten für E-Commerce quasi per Quartalsbericht ausgeschrieben hat:

"Die DOUGLAS-Gruppe will auch im Online-Handel stärker Fahrt aufnehmen und wird dafür eigens ein neues Vorstandsressort schaffen.

„In unserem Online-Geschäft sehen wir noch großes Wachstumspotenzial. Deshalb wollen wir den Vorstand um die Position des Bereichsvorstands E-Commerce erweitern“, so Dr. Henning Kreke zur neuen Online-Strategie.

In diesem Zusammenhang ist auch eine stärkere gruppenübergreifende Vernetzung des Online-Auftritts der Marken der DOUGLAS-Gruppe geplant."

In vielen Handelskonzernen herrscht derzeit höchste Not in Sachen Online-Handels-Knowhow. Und Heerscharen von Headhuntern verzweifeln, weil sie keine qualifizierten Kandidaten für einige Toppositionen finden können – und wenn doch, dann sind die Kandidaten oft nicht willens, sich als (Online-)Fremdkörper in Konzernstrukturen aufzureiben – und Debatten zu führen, die anderswo längst passe sind.

Wer sich den letzten Geschäftsbericht (PDF) zu Gemüte geführt hat, der ahnt, dass die Douglas-Gruppe zwar ein Berater-Brainwashing hinter sich hat, aber im E-Commerce-Verständnis noch einiges an Nachholbedarf hat.

Nicht nur im Parfümerie-Bereich bleibt Douglas online weit unter den (Markt-)Möglichkeiten. Auch die Buchtochter Thalia hat noch kein Rezept gegen Amazon gefunden. Einziger Hoffnungsanker bleibt damit Buch.de. Dort hat Douglas seinen Anteil Ende März auf 75,6% aufgestockt und gerade textunes übernommen.

Die Douglas-Gruppe ist wie die Tengelmann-Gruppe, die Otto-Gruppe und andere Handelskonzerne auf E-Commerce-Kurs im Oktober in München auf der K5 Konferenz für E-Commerce vertreten.

Frühere Beiträge zum Thema:

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