Wayfair: CSN Stores baut künftig auf Marke statt auf Google

Google & Co. bringen viel, nur keine Stammkundschaft. Das ist eine der bittereren Erkenntnisse vieler Händler im E-Commerce, die sich erst leichtfertig auf Google zur (Neu-)Kundengewinnung ("(K)ein Ausweg aus der Google-Falle?") verlassen und dann ernüchtert feststellen müssen, dass kaum einer der Zufallskunden dauerhafte Umsätze bringt (siehe den jüngsten Fall von Tom Tailor).

Dass man mit rein suchmaschinenfixierten Konzepten (SEO/SEM) sehr weit kommen kann, hat in den USA CSN Stores vorgemacht, das es mit Hunderten von No-Name-Seiten auf 380 Mio. Dollar Umsatz und damit zu einem der 51 stärksten E-Commerce-Player in den USA gebracht hat.

Umso bemerkenswerter, dass sich nun selbst ein erfolgreicher Online-Player wie CSN eines besseren besinnt und künftig unter dem neuen Namen Wayfair mehr auf Marke statt auf Google setzen will:

Wayfair

"We have been able to grow at a very fast pace because we know what customers want when shopping online for their home," said CSN's Chairman and Co-Founder Steven Conine.

"We knew it was now time to create a name that our customers can remember and to put our full selection together in a single, online destination that offers everything imaginable for nearly any type of home – meeting all style preferences and budgets."

"CSN Stores will focus its brand family on three distinct brands: Wayfair.com, AllModern.com and JossandMain.com. AllModern (www.allmodern.com) is an established brand catering to consumers who enjoy the upper-end modern design aesthetic. Joss & Main (www.jossandmain.com) is CSN's new flash sale site offering high-end items for the home at up to 70 percent off."

Sogar einen Shoppingclub gönnt sich CSN Stores künftig, im Online-Handel das bisher einzige Konzept, dass sich zu einem wahren Stammkundenbooster entwickelt hat.

Jossandmain

An CSN Stores, das kürzlich eine erste Wachstumsfinanzierung in Höhe von 165 Mio. Dollar erhalten hat, lassen sich drei große Themen ableiten, die auch im Fokus der K5 Konferenz stehen:

  • Wie sehen Wachstumsstrategien aus, die selbst den stärksten E-Commerce Playern noch zusätzlichen Schub verleihen können?
  • Das neue Markenbewusstsein oder: Wie werden aus den vielen Neukunden auch loyale Stammkunden?
  • Welche Relevanz haben Shoppingclubs für die Zukunft des E-Commerce?

Im Prinzip hat auch ein Zalando gezeigt, welchen Unterschied eine wiedererkennbare Marke ("Schrei vor Glück") in der öffentlichen Wahrnehmung machen kann. Und auch Zalando (Zalando Lounge) setzt ja wie Amazon (BuyVIP/MyHabit), Ebay (Brands4Friends) und viele andere etabliertere Player mittlerweile auch auf ein Clubformat zur Kundenbindung.

Bemerkenswert ist an Wayfair/CSN Stores außerdem die neue Offenheit, was die Kennzahlen angeht.

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Kategorien:Uncategorized

1 Antwort

  1. Es ist manchmal doch merkwürdig, wie negativ hier über SEO und SEA geschrieben wird und dann gerade auch Amazon und Zalando als Positive Beispiele genannt werden.
    Fast immer wenn ich etwas suche finde ich bei den Adwords eine Anzeige von Amazon und das sicher nicht weil es sich nicht für Amazon lohnt. Auch die SEO Abteilungen von Amazon und Zalando haben sicher einen großen Anteil am Erfolg von den beiden Unternehmen.
    Es ist sicher das Ziel möglichst viele Kunden weiter bei Laune zu halten, nur müssen diese erstmal auf einen Aufmerksam werden und dabei sind dieses mit Sicherheit noch die dominanten Kanäle. Das man hieraus keine Stammkunden gewinnen kann verstehe ich nicht. Da haben wir ganz andere Erfahrungen. Die Kunden kommen ja entgegen z.B. Fernsehwerbung nicht zufällig in den Shop sondern suchen ja genau nach dem was man anbietet.

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