Soziale Filter: Wie Facebook den Webshop befruchten kann

In unserer Workshopreihe im November/Dezember haben wir uns mit den E-Commerce-Perspektiven rund um Facebook befasst. Siehe die zugehörige Slideshare-Präsentation von Andreas Bersch.

Während die 2010 und 2011 so hoch gehypten Facebook-Shops wohl einmal als eine der dümmsten Ideen seit Second Life in die E-Commerce-Geschichte eingehen werden (s. Wie banal kann E-Commerce in Facebook werden?), gibt es für den Online-Handel weitaus nützlichere Aspekte im Facebook-Kontext, die noch kaum Beachtung finden – wie die sozialen Filtermöglichkeiten, die Facebook erlaubt, um das eigene Shoppingangebot zu optimieren:

Socialfilter

"Der Open Graph gibt die Möglichkeit, von der eigenen Webseite bzw. dem Webshop auf die Daten des Nutzers zuzugreifen. Hierzu gehören auch die Freunde des Nutzers. Hierdurch werden im Kontext des eCommerce neue, soziale Funktionen im Webshop möglich."

Shops, die Facebook Connect als Anmeldemöglichkeit zulassen, können die freigegebenen Profildaten des Shoppers nutzen, um die Produktauswahl zumindest schon mal nach Geschlecht (und ggf. nach Alter und anderen persönlichen Merkmalen) vorzufiltern.

Ggf. lassen sich darüberhinaus auch spezielle Markenpräferenzen und der Freundeskreis in die Produktvorauswahl einbeziehen. In jedem Fall bieten sich Händlern hier, abhängig von Sortiment und Zielgruppen, unzählige Möglichkeiten, um das eigene Shoppingangebot zu optimieren, die heute noch brachliegen.

Während sich im Bereich Social CRM (von SugarCRM bis Salesforce) zuletzt einiges getan hat, ist die Verknüpfung des Facebookprofils gerade im E-Commerce noch eine weitgehend unterschätzte Möglichkeit zur Shopoptimierung. Denn wie lange braucht ein (Online-)Händler, um derart persönliche Daten auf herkömmliche Art und Weise zu erheben und zur Kundenbindung, für sein (E-Mail-)Marketing, etc. zu nutzen?

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Facebook, Social Commerce, unlimited

1 Antwort

  1. Meine Worte – FB wird sich nicht als primärer Verkaufskanal etablieren. Spannend ist FB jedoch für alle E-Commercler, nur haben’s die meisten noch nicht begriffen!
    Anwendungsmöglichkeiten wie hier erwähnt für die Recommendations, Sortiments-Vorauswahl, Ranking der Shop-Suchresultate etc.
    Oder auch nur das Nutzen der Tatsache, dass über die Hälfte der User bei FB eingeloggt ist, während man im Shop sich noch nicht angemeldet hat (und damit vorab anonym für den Betreiber ist).
    Dabei würde bereits der FB Login persönliche Empfehlungen u.v.a. ermöglichen, ohne dass sich der User am Shop anmelden muss. Vgl. auch hier http://blog.carpathia.ch/2011/11/27/warum-nutzen-eigentlich-nicht-mehr-onlineshops-facebook-fur-ihre-produkt-empfehlungen/

  2. Eine interessante Integration hat auch Burton Snowboards -> http://www.facebook.com/BurtonSnowboards -> Holiday Catalog.
    Hat sich jemand mal Gedanken zur Sicherheit eines Facebook-Login gemacht? Wenn ich Facebook Connect nutze, dann verlasse ich mich auf Facebook zur Sicherung meiner Kundendaten. Bin mir nicht sicher, ob das der beste Ansatz ist.

  3. Die Kundendaten muss jeder Shopbetreiber weiterhin selbst speichern. Facebook liefert nur ein paar Daten zum Anreichern, aber z.B. keine Adressdaten. Nichtmal die E-Mail-Adresse eines Kunden bekommt man über Facebook-Connect heraus.

  4. Wir arbeiten an genau so einer Applikation. Es macht allerdings wenig Sinn, dass jeder Webshop eine eigene Open-Graph App baut, daher bauen wir eine für alle.
    Anzuschauen gibt es das ganze auf http://www.stylesclub.com
    Beste Grüße, Malte

  5. @Malte: Muss dir da leider widersprechen, da Unternehmen dann sehr stark abhängig von stylesclub sind.
    Open Graph Lösungen ermöglichen Shops dem Kunden eine viel personalisierteres Shoppingerlebnis zu bieten und können gerade an Hand seines Clickverhaltens onsite und offsite durch einen datengetriebenen Ansatz Rückschlüsse über sein aktuelles und zukünftiges Kaufverhalten ziehen.
    @Steffen: Fragt sich ob es dann nicht sinnvoller ist statt Connect gleich eine APP zu integrieren.

  6. Der Hinweis mit den Daten zu spielen ist ja ganz nett.
    Die Frage ist dabei aber eher wie man die Leute dazubringt sich ERST einzuloggen und dann zu stöbern. Das müsste bereits beim Start gemacht werden und nicht erst bei einer Bestellung (wo sich normalerweise die Kunden – wenn überhaupt – einloggen).

  7. Stimmt, aber an Lockmitteln (Gutscheinen, Rabatten, etc.) mangelt es Händlern ja nicht. Die kann man ja zur Abwechslung auch mal auf der eigenen Seite einsetzen ;)

  8. @Oliver – Eine Abhängigkeit wird zweifelsohne bestehen, wie bei jedem Plattformbetreiber (Bsp: Facebook).
    Allerdings glaube ich aus User-Perspektive macht eine App in der alle meine Produkte, Rabatte, Gutscheine, etc gesammelt werden mehr Sinn.
    Für Shops ist das auch sinnvoller, da sie so erfahren welche Produkte ein Nutzer aus einem anderen Webshop mag. Wenn jeder seine eigene App hat, weiß man das nur aus der eigenen App.

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