Man fragt sich ja desöfteren, was wohl wäre, wenn heute schon ein Onliner die Geschäfte der Otto-Gruppe führen würde?
Und seit gestern ist absehbar: Der nächste Otto-Chef soll ein Onliner werden, wenn auch wohl nicht vor 2016/17, wenn die alte, offline geprägte Garde abtritt – und Benjamin Otto in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters treten kann.
Bis dahin wird dieser – wie es in der Pressemeldung so schön heißt – ein “bedeutendes E-Commerce-Projekt der Otto Group” aufbauen, schließlich war Benjamin Otto neben dem Aufbau der Intelligent Group "seit Jahren als Business Angel und Venture-Capital-Geber im Internet-Geschäft aktiv".
Womit also wird Otto den Markt aufmischen? Wir tippen mal, es wird sich mindestens um ein Project A handeln, seit Jahresanfang ohnedies Ottos Ort für "bedeutende E-Commerce Projekte" und von Otto angelegt als eine Art Keimzelle für die Ottos der nächsten Generation.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Warum lernt Otto eigentlich online nichts dazu?
- Otto-Bilanz 2011/12: Erste Details zum Fokus-Programm
- Neuordnung im Otto-Konzern: Wer gewinnt? Wer verliert?
- e.ventures: Otto stellt sein VC-Geschäft vollends global auf
- Otto-Bilanz 2011: Otto und der Frust mit dem Online-Wettbewerb
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ROFL – 2017 ein Onliner! Da könnten sie sich ja genauso gut vornehmen, die Stelle 2017 nicht an jemand branchenfremden vergeben zu wollen. Blöd nur, dass sie mit der Geduld 2017 eher einen Sanierer brauchen werden. Aber bis dahin sollte es auch “Onliner” geben, die da können.
Ich glaube, spätestens nach dem Abgesang von Neckermann weiss jetzt auch der Letzte bei Otto, was die Stunde geschlagen hat. Otto hat in der Vergangenheit vieles besser gemacht als die Konkurrenz und ist auch viel breiter aufgestellt. Die Chance, radikal neue Wege zu gehen, ist einfach bei Otto grösser als bei den anderen, weil der finanzielle Backup aus den anderen Konzernbereichen noch da ist. Ich glaube, es ist noch zu früh, die Totenglocken für Otto zu leuten. Das ist ein riesiger Konzern und in vielen Teilen wird da schon sehr sehr ordentliches eBusiness gemacht.
Damit hast Du (nicht nur) Herrn Voigt sehr glücklich gemacht :-)
Das ist allerdings die kleinere Herausforderung, die größere: Wie baue ich in der familiär geprägten Otto-Gruppe 10.000 bis 20.000 Mitarbeiter ab, um zeitgemäße Kostenstrukturen zu bekommen?
Kostenstrukturen sind ein Thema aber imho nicht die zentrale Frage. Die Ausschöpfungsstrategie ist wohl eher etwas für Baur und Schwab. Für mich interessanter: Wie schafft es eine OTTO-Einzelgesellschaft min. auf Marktniveau zu wachsen und dabei die Renditen für notwendige Investitionen zu erwirtschaften?
Das der Konzern sehr stark ist, muss nicht zwangsläufig ein Vorteil sein. Die Subventionsleistungen führen eher dazu, die Augen noch etwas länger vor der Realität zu verschließen.
@Jochen Das ist in jedem grossen Unternehmen heikel, die Frage ist, ob man wirklich 25-40% der Belegschaft unter den neuen Bedingungen nicht mehr braucht. Das halte ich für etwas übertrieben, weil ja viele von den Leuten durchaus in wirtschaftliche kerngesunden Units arbeiten. Aber Du hast grundsätzlich recht, das ist wirklich ne grosse Herausforderung, denn selbst 5000 wären schon heftig.
Und man kann ja nicht sagen, dass Otto in der Vergangenheit so schlecht gewirtschaftet hat. Besonders deren Töchter sind in der Onlinewelt bereits gut aufgestellt! Sicherlich kann man einiges dabei lernen!
Stimmt, schönes Wetter draußen. Welcher SEO bringt einem sowas bei?
Spätestens wenn Otto voll auf Online umgestellt hat… ist wahrscheinlich Mobile bereits viel wichtiger ;)
Jetzt aber mal halblang! Laut PR ist Otto schon heute ein Mobile Player:
http://ottogroup.com/de/medien/meldungen/Otto-Group-verzeichnet-hohes-Wachstum-im-Mobile-Commerce-.php
Aber zu ner ordentlichen iPad-App hat’s noch nicht gereicht bei Otto.de. Da ist man an anderen Stellen im Konzern schon weiter. Baumarkt Direkt, das Joint-Venture mit Hagebau hat gerade eine der besten Shopping-Apps in D fürs iPad gelauncht.