Payvment: Facebook-Commerce-Anbieter zieht sich zurück

Von Marcel Weiß

Der Facebook-Commerce-Anbieter Payvment hat das Ende seiner Facebook-Lösung zum 28.Februar 2013 bekanntgegeben. Bestehende Payvment-Nutzer können zu Ecwid wechseln, schreibt AllThingsD:

Payvment

"Over the next month, Payvment’s customers, which operate 200,000 storefronts on Facebook, will be able to transfer their accounts to Ecwid, a San Diego-based Facebook storefront provider.

Payvment’s CEO Jim Stoneham confirmed the changes in an email, but dodged questions about what is happening next to the company. Technically, he said, Payvment is not going out of business."

Payvment haben wir auf Exciting Commerce die letzten Jahre begleitet, weil der Anbieter zumindest eine interessante Richtung eingeschlagen hatte, wie etwa einen netzwerkübergreifenden Warenkorb anzubieten.

Zwei mögliche Erklärungen bieten sich für den Rückzug von Payvment an, das immerhin zu den erfolgreichsten Anbietern dieser Art gehörte:

1. Signale von Facebook bezüglich der eigenen Plattformpläne im E-Commerce zeigten für Payvment keine eigene lukrative Zukunft auf Facebook auf.

2. Facebook ist als Plattform noch immer eher offsite als onsite für Onlinehändler sinnvoll.

Das heißt also, Erfolgstrategien scheinen immer noch statt Shop auf einer Facebookseite eher Facebook Connect und Integration in bestehende Angebote zu sein. Als Gegenbeispiele zum Payvment-Shop auf Facebook seien etwa die Facebook-Integrationen von Etsy oder Amazon ("Getestet: Wie nun auch Amazon Facebook integriert") erwähnt.

Noch immer wird von vielen Anbietern zu wenig auf die Datenbasis von Facebook gesetzt und das Social Network nicht als solches, sondern als Portal betrachtet.

Exciting Commerce steht reinen Facebook-Shops ohne Nutzung der Netzwerkumgebung seit jeher kritisch gegenüber (siehe auch Wie banal kann E-Commerce in Facebook werden?). Das bevorstehende Ende der Payvment-Lösung scheint uns in unserer Position zu bestätigen. 

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Facebook, Social Commerce

1 Antwort

  1. Mit reinen Facebook-Shops Geld zu verdienen, ist schwierig. Denn genau wie der Webshop, muss auch der Facebook Shop beworben werden, um potentielle Käufer anzulocken. Wenn man dafür zu Facebook Ads greift, kann man auch gleich den Webshop mit diesen Ads bewerben.
    Wer erfolgreich sein will, muss die direkte Reichweite (auf Facebook) und die indirekte Reichweite (der eigenen Webseite) gezielt bedienen. Nur die Kombination aus beidem ermöglicht, das volle Potential zu heben.
    Gewonnen hat, wer schafft, dass über die Produkte der eigenen Marke gesprochen wird – im Freundeskreis der Nutzer. Insofern ist die beste Strategie die folgende:
    1) Baue Trigger in die eigene Webseite ein, die Nutzer dazu animieren, mit Freunden über dieses Produkt zu sprechen – z.B. „Wünsche ich mir!“oder „Was haltet Ihr davon?“. Wichtig ist, dass es von Freunden an Freunde geschickt wird und damit direkt im Newsfeed der Freunde landet.
    2) Stelle sicher, dass die Darstellung des Produkts auf Facebook möglichst prominent ist, z.B. Mit einem Widget, das auch mobil optimiert ist.
    3) Gib den Freunden, die angesprochen wurden jederzeit die Möglichkeit, selber die Diskussion über das Produkt weiter zu tragen, aber auch jederzeit auf das Produkt zu gelangen, um es selber zu kaufen.
    4) Werte diese Aktivität aus uns promote die Produkte auf der Facebook Chronik der Markeseite, die am kontroversesten sind.
    Viel Erfolg!
    Felix von Kunhardt

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