Wie Shopware und Plentymarkets den Markt aufrollen wollen

Wenn es zwei vermeintliche Konkurrenten schaffen, über ihren eigenen Schatten zu springen, kann etwas wirklich Spannendes passieren.

So haben die (Shop-)Systemanbieter Shopware und Plentymarkets auf dem Shopware Community Day am Freitag eine strategische Allianz bekanntgegeben, die zusätzliche Dynamik in den E-Commerce-Markt bringen kann: Denn Plentymarkets will sich künftig auf die Warenwirtschaft und auf die schnelle und bequeme Anbindung an die Online-Marktplätze konzentrieren und seinen umsatzstärksten Händlern den Umstieg auf Shopware ermöglichen.

Aus Sicht eines Plenty-Händlers klingt das dann so:

Plentymarketsshopware

"PlentyMarkets
hat gerade eine fantastische Nachricht rausgegeben: In Zukunft wird es
möglich sein, Shopware als Frontend einzusetzen. Damit ist es endlich
möglich, das starre Shopsystem von Plenty abzustoßen und auf eine
flexible Oberfläche umzusteigen. Trotzdem muss man nicht auf das
wunderbare Backend von Plenty verzichten. Diese Kombination ist einfach nur richtig gut!"

Diese Allianz kommt kurioserweise zu einem Zeitpunkt, da sich auch die beiden Dickschiffe SAP und Hybris zusammentun. Und sie ist vor allem unter Disruptionsgesichtspunkten spannend (siehe dazu auch unseren Exchanges-Podcast zum Thema "Disruption an allen Fronten").

Denn sowohl Shopware als auch Plentymarkets haben sich in den letzten Jahren eine erstaunliche Gefolgschaft bei kleinen und mittelständischen Händlern erarbeitet, am besten zu erleben bei den jeweiligen Community-Events, die in diesem Jahr jeweils über tausend Teilnehmer nach Kassel bzw. Ahaus gelockt haben.

Während viele Marktbeobachter vorwiegend auf das vergleichsweise kleine, sogenannte Enterprise-Segment mit Großkunden achten, passiert die eigentliche Revolution gerade in den Marktsegmenten darunter. Denn dort hat es inzwischen eine ganze Reihe von Systemanbietern geschafft, mit erschwinglichen Lösungen für diese – aus Sicht der etablierten Player – unattraktiven Handelssegmente gutes Geld zu verdienen.

Das sind nun genau die Anbieter, die gute Chancen sehen, ihren Markt zu erweitern und mit ihrer eigenen Händlerklientel mitzuwachsen, um künftig auch größere Händler zu bedienen.

Speziell Shopware hat hier gerade einen Lauf. Denn nicht nur Plentymarkets will künftig auf Shopware bauen, auch Omeco will bei seinen Kunden, die eher im Enterprise-Segment anzusiedeln sind, künftig Shopware den Vorzug geben vor seiner eigenen E-Commerce-Lösung.

Wir freuen uns, dass sich sowohl Shopware als auch Plentymarkets in der K5 Liga engagieren und entsprechend auch auf der K5 Konferenz vertreten sind.

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Kategorien:k5liga, Open Source, Shoptech

1 Antwort

  1. Hört sich alles toll an, aber heißt nicht eigentlich das man auch mit tausend kleinen Kunden alleine nicht profitabel ist? Denn wenn, dann würden Plenty und auch Omeco weiter Shopsoftware produzieren. Ein Kunde bringt zwar „gutes Geld“. Aber auch der kleine Kunde verursacht enorme Kosten, gerade bei einem SaaS Modell wie bei Plenty. Sowohl fixe Kosten als auch laufende Support Kosten. Da ist man mit tausend Kunden mitnichten in der Gewinnzone. Das liest sich hier doch eher wie ein Rückzug mit Kundenverkauf und Geschäftsaufgabe. Plenty will ja auch nur die umsatzstärksten Kunden zu Shopware switchen, das sind wahrscheinlich gerade mal 10-20% der gesamten Kunden. Auf die 50€ Kunden wird Shopware dankend verzichten. Finde die Meldung wie auch die Einschätzung von Jochen konträr zu dem was da gerade passiert. Aber da Jochen gern gebuchter Speaker auf den genannten Events war ist das vielleicht nicht ganz objektiv oder :-)

  2. Sehe ich anders – m.E. lebt Omeco vor allem vom Projektgeschäft und nicht der Shop Software.
    Statt Ressourcen in die eigene Shop Software zu stecken und zwangsweise dennoch technisch immer der Konkurrenz „hinterherzuhinken“ macht die Zusammenarbeit mit Shopware viel mehr Sinn. So kann sich Omeco auf ihr Projektgeschäft konzentrieren. Auch da Omeco im B2B-Bereich sehr erfahren ist, dürften sie auch für Shopware ein hilfreicher neuer Partner sein.
    Ähnlich plentymarkets – lt. Eigenaussage möchten sie sich mehr auf ihre Stärke ERP und Datenanbindungen konzentrieren. Macht m.E. auch Sinn. Da deren Shopsystem sicherlich für den Hausgebrauch und evtl. noch etwas mehr ausreicht. Nicht aber für höhere Ziele. Ich habe mich auf deren Kongress ja auch unter Händlern umgehört. Aussagen waren unisono zu dem von Jochen zitierten Händler.

  3. Die Frage ist doch vor allem, worin man künftig seine Ressourcen stecken will, um für seine jeweiligen Kunden den größten Mehrwert zu schaffen – und da haben alle drei ihre Prioritäten gesetzt.
    Was mE dazu führen wird, dass auch andere Marktteilnehmer ihre Prioriäten überprüfen werden. Aus meiner Sicht ist das alles ein Zeichen der Professionalisierung der Branche.

  4. Kooperation war schon immer ein wichtiger Eckpfeiler im Rahmen der Marktentwicklung. Das geht einher mit einer Fokussierung/Spezialisierung auf das, was jeder am besten kann: Shopware mit der Produktion einer Shop-Plattform. plenty in Bezug auf ERP-Konzentration. Omeco in Bezug auf das Projektgeschäft.
    So gewinnen alle und können mit höherer Taktung den Markt weiter entwickeln, da die eigenen Ressourcen geschont und für den jeweiligen Fokus genutzt werden.

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