Cyberport: „Man spürt, dass Media-Saturn wirklich Gas gibt“

Alle Elektronikversender haben in diesem Jahr zu kämpfen. Die wesentlichen Ursachen beschreibt Cyberport-Chef Olaf Siegel im Interview (""2013 ist für die Branche ein schwieriges Jahr"):

Elektronikversender2012

„Man
spürt, dass Media-Saturn wirklich Gas gibt. Das Unternehmen hat aufgrund
seiner Größe die besten Einkaufskonditionen und bringt diese nun auch
wirklich auf die Straße. Dadurch hat sich der Druck noch einmal deutlich
erhöht.“

Für Cyberport bringt dies eine ganze Reihe von Veränderungen mit sich.

Media Saturn hat diese Woche erste, aus Onlinesicht allerdings noch wenig aussagekräftige Zahlen für das abgelaufene (Rumpf-)Geschäftsjahr vorgelegt.

Gepusht wurden die Umsätze u.a. durch eine Abverkaufskampagne zum Quartalsende ("Media Saturn und das Spiel mit der Insolvenzangst").

Wie Media Saturn den Online-Elektronikmarkt aufmischt, ist eines der großen Themen dieses Jahres (siehe auch Media Saturn: "Wir werden dieses Jahr die Milliarde knacken")

Mit den Entwicklungen in der Elektronikbranche hatten wir uns gerade auch eingehender in den Exchanges #22 ("Wohin sich der Elektronikhandel entwickelt") befasst.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Elektronikhandel, Shopboerse

1 Antwort

  1. Ob sich hier die Cyberports und Co auch Anfang 2012 ins Fäustchen gelacht haben als Media Markt Saturn mit ihrem Online Shop gestartet ist ?

  2. Media Saturn hat für viel Geld Redcoon übernommen. Insofern, ja, die Redcoon-Gründer haben sich sicherlich ins Fäustchen gelacht, dass die Rechnung aufgegangen ist.

  3. Und wieder muss man noch mal diesen Chart kommentieren: das ist verzerrend, die Umsätze von Media Saturn mit anderen deutschen Versendern zu vergleichen. Redcoon ist Europaweit tätig, Media Saturn auch.

  4. Vergleich Äpfel mit Birnen:
    Äpfel = Elektronikbereich, bei dem es klar war, dass der Onlineanteil stetig wachsen wird und dem Offlinebereich relativ kurzfristig die Marktanteile abnehmen wird (Alltagsprodukte, Vergleichbarkeit, Preistransparenz, keine haptisches Erlebnis von Nöten, etc).
    Mit Birnen = Dem Möbelgeschäft, der aus diversen bereits genannter Gründe nicht ansatzweise vergleichbar ist mit anderen Bereichen.

  5. @Kai
    Das Chart zeigt sehr gut wieviel Umsatz Media Saturn durch den späten Einstieg entgangen ist. Anstatt frühzeitig zu investieren (durch frühe Übernahme / Einstieg oder den eigenen Aufbau) wurde alles verschlafen und später teuer investiert.
    Zum Thema Möbel und haptik: Was ist wohl noch haptischer als Möbel? Richtig -> Mode.
    Und noch eine rhetorische Frage: Wie verkauft der OTTO Konzern seine Möbel (2,4 Mrd. Euro)?
    Richtig -> Versandhandel ohne Haptik.
    Natürlich unterscheiden sich beide Branchen in einigen Bereichen sehr (Marken,Produkt-Transparenz etc.) – das hat aber für jede Branche auch seine Vor- und Nachteile.

  6. Aus Online-Sicht sind die Entwicklungen in allen Branchen vergleichbar. Nur dass der Online-Elektronikhandel (oder der Online-Buchhandel) dem Online-Möbelhandel eben um x Jahre voraus ist.
    Was der Möbelbranche und anderen nachzügelnden Branchen prinzipiell die Chance böte, nicht wieder dieselben Fehler zu machen, was sie aber natürlich nicht tun, weil die Branchen ja aus ihrer Sicht nicht vergleichbar sind.

  7. @ Roland
    Media Markt Saturn haben den Start in den E-Commerce verschlafen, da gebe ich dir recht.
    Sie schlafen auch weiterhin, wenn man sich die mediamarkt.de mal ansieht… Der Shop ist im Vergleich zu anderen Online Shops im Elektronikbereich nicht besser als ein daheim.de oder xxxlshop.de im Vergleich zu home24 oder avandeo. Und dabei gebe ich nochmals zu bedenken, dass daheim und xxxlshop gerade erst gestartet sind…
    Aber wie ich bereits schrieb, war es im Elektronikbereich klar, dass sich der Kernumsatz in den Onlinebereich verschieben wird. Im Möbelhandel sind wir davon weit entfernt und ich glaube auch nicht, dass der Anteil des Onlineumsatzes in den nächstens 20 Jahren den Offlineumsatz übertreffen wird. Dabei definiere ich Möbel als Großmöbel wie Sofas, Betten, Wohnwände, Tische, Stühle usw. und nicht Dekorationsartikel oder Wohnaccessoires.
    Ja, Mode ist genauso ein haptisches Thema. Daher sind hier Retourenquoten von 50% + X auch die Regel. Drei Hemden in unterschiedlichen Größen werden bestellt, zwei zurückgeschickt und eins behalten. Das ist der Alltag, mit dem der Kunde das Haptikproblem für sich selbst löst.
    Diese Vorgehensweise ist im Online Möbelhandel keine Lösung. Schon ein Bruchteil dieser Retourenquote würde dem Online-Möbelhandel das Genick brechen.
    Zum Thema Otto. Es sind wenn ich mich recht entsinne 1 Mrd Umsatz in DACH (Zielmarke für das Jahr 2015 sind 2,5 Mrd. €) und dies zusammengerechnet mit allen Shops (otto, baur, schlafwelt etc).
    Ich will damit nicht sagen, dass Online Möbelhandel nicht funktioniert. Ich bin selbst an einigen Firmen in diesem Bereich beteiligt (aktiv wie auch finanziell) und kenne die Probleme und Sorgen in diesem Segment recht gut.
    Mich ärgern nur solche Aussagen, wie „home24 + Investoren werden sich über sowas wie xxxlshop.de ins Fäustchen lachen“ maßlos. Dies impliziert, dass home24 irgendwas viel besser macht als daheim oder xxxlshop und genau diesen USP sehe ich nicht. Weder im Online Marketing, noch im Branding und schon gar nicht im Produktverständnis.
    @ Jochen
    Warum glaubst du denn wohl, wurden zuerst solche Dinge wie Bücher oder Elektronikartikel online verkauft ? Weil die Branche zuerst aufgewacht ist oder weil die Produkte einfach prädestiniert sind für den Online-Handel?

  8. Mit aufgewacht hat das mE nichts zu tun. Für mich ist weniger die Frage, ob eine Produktkategorie prädestiniert ist, sondern wann die Leute bereit sind, Möbel, etc. online (=zuhause) zu bestellen bzw. wann es überzeugende Online-Konzepte gibt.
    Ich halte auch Home24 in dieser Hinsicht noch nicht für sonderlich überzeugend, aber im Unterschied zu Lutz & Co. sind Home24 & Co. überzeugt vom Online-Markt und deshalb mE besser in der Lage, adäquate Verkaufskonzepte zu finden, die ein bequemes Bestellen von zuhause aus ermöglichen.
    Und zum Thema „ins Fäustchen lachen“: Mich ärgert es auch maßlos, wenn Amazon, Zalando und andere Onliner mit Häme überzogen und belächelt werden. In der Beziehung stehen die Alteingesessenen ja in nichts nach. Im Gegenteil, man gilt in der öffentlichen Wahrnehmung ja geradezu als cool, wenn man gegen Amazon, Zalando & Co zu Felde ziehen kann.

  9. Die Leute sind dann bereit ein Produkt oder eine Dienstleistung online zu bestellen, wenn sie dadurch mehr Vor- als Nachteile haben… Und ich wüßte nicht, wie man das große Problem Haptik besser lösen könnte, als mit der Multichannelstrategie, die ein XXXLutz hier anstrebt.
    Von welchen Verkaufskonzepten im Bezug auf home24 sprichst du denn ? Ich sehe bei denen nichts als einen reinen Online Shop. Und selbst der, ist nicht unbedingt das Maß aller Dinge.
    Nettere Produktpräsentation, ja vielleicht. Gutes Team im Bereich Online Marketing auch okay, aber da hörts für mich schon auf. Optisch und vom Kauferlebnis her, sehe ich home24 nicht als spannend an.
    Ich möchte damit auch sicherlich nicht die alteingesessenen Möbelpäpste in Schutz nehmen. Insbesondere hier sitzen da ein paar Dinos, die sich auf ihren Lorbeeren ausruhen. Dennoch darf man Amazon oder Zalando imho nicht in einem Atemzug mit einem Home24 oder anderen Möbelshops wie avandeo, fashion4home etc nennen. Es sind zwar alles Online-Händler, aber da hört die Gemeinsamkeit des Geschäftsmodells dann auch schon auf.
    Schuhe, Kleidung, Elektronik, Bücher, Tickets und Co. sind nunmal ein anderer Schnack als Großmöbel.

  10. Ich sehe hier auch die Verzerrung durch die internationale Tätigkeit von MediaSaturn.
    Zumal ist es gerade im Elektronikbereich nicht sonderlich schwer Umsatz zu generieren…die Frage ist nur um oder zu welchem Preis?
    Wenn man die Ergebnisse des ersten Halbjahres ansieht, steht da (korrigiert mich wenns falsch ist) ein Verlust von über 100 Millionen…
    Es gibt genug andere Beispiele von Elektronik-Onlineversendern mit riesigen immer steigenden Umsätzen und einem durchaus guten Image beim Kunden.
    Dumm nur wenn diese alle paar Jahre wieder aufgekauft werden oder mit einer Mitgift wie Pixmania verschenkt bzw abgegeben werden.
    Langfristig wird eher entscheiden wer profitabel arbeitet, denn unbegrenztes Wachstum wird man sich nicht erkaufen oder leisten können.
    Hier hat Mediamarkt sicherlich noch den Vorteil dass man es die letzten Jahre verschlafen hatte.
    Interessanter ist eher der Aspekt bzw die Frage wie der Unmut der einzelnen Filial-Geschäftsführer zunimmt wenn das Geschäft immer mehr die Zentrale macht und die Märkte mit ein paar % „Provision“ beteiligt werden… Der Kunde wird dennoch auch bei der Abholung noch viel Beratung oder allgemeine Fragen beantwortet haben wollen und bei einer Reklamation im örtlichen Markt aufschlagen.
    Generell hat MediaMarkt viel aus den Fehlern gelernt und die Preise sind bis auf ein paar Ausrutscher in den Märkten auf einem wirklich niedrigen Niveau (den billigsten Kistenschieber wird man nicht immer unterbieten können…).
    Auch wird die nächsten Monate interessant werden zu sehen wie sich andere (Franchise-) Ketten entwickeln. (ich sag nur ElectronicPartner etc..)

  11. Ein Aspekt wird in den Debatten um Media-Saturn aus meiner Sicht meist unzureichend dargestellt: Mediamarkt hat das Internet nicht verschlafen, sondern von 2002 bis 2007 bereits unter mediamarkt.de und unter mediaonline.de wohl Umsätze im 3-stelligen Mio € Bereich erzielt. Die naheliegende und einfache Idee, die jeweiligen stationären GF an den Online-Umsätzen partizipieren zu lassen, wollte man damals weder hören noch umsetzen, sodass aus verschiedensten Gründen stattdessen der Shop einfach abgeschaltet wurde und dann fehlte für mehrere Jahre eine durchgängige Strategie.
    Schwer vorzustellen, wie viel erfolgreicher Media-Saturn heute online sein könnte, wenn man auf eine über 10jährige Kundenerfahrung und womöglich sogar Kundenbindung aufbauen könnte…?! Aber Kundenbindung scheint ja in dem Marktsegment (ausser bei amazon) kaum jemanden zu interessieren, denn es wird lieber der Großteil der Aufmerksamkeit und des Budgets auf günstigste Artikelpreise und (teure) Neukundengewinnung gesetzt. Dann ist das Jammern über zu niedrige Margen natürlich keine große Überraschung.

  12. Also ganz ehrlich: Ihr könnt auch noch die Umsätze von Amazon worlwide in den Chart reinpacken. Sind genauso aussagekräftig..
    Es geht bei ordentlichen Charts um Vergleichbarkeit!. Und die ist hier überhaupt nicht gegeben.
    Außerdem sehe ich auch nicht, dass das Siegel Zitat überhaupt in Richtung Mediamarkt ecommerce gerichtet ist. Hier im Artikel wird aber der Eindruck vermittelt, dass es um den Online Handel geht.

  13. Alle Anbieter im Chart fahren komplett unterschiedliche (Online-)Strategien. Schon deshalb werden die Zahlen nie vergleichbar sein. Gedacht sind sie als Orientierungshilfe für die, die damit umzugehen wissen.

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