Leitz bringt einen eigenen Dropbox-Service auf den Markt

Während der Handel im E-Commerce noch tief in der Shopbetreiber-Falle steckt und dem Markt kaum neue Ideen und Impulse bringt, sind zunehmend die Marken und Hersteller die Treiber, die das Online-Geschäft schon weiter und breiter denken – allen voran Nike, das heute ein neues Fitnesspaket gelauncht hat, aber zunehmend auch andere.

Auf der K5 hatten wir 2012 den Büromittelhersteller Leitz und in diesem Jahr den Wasserfilterhersteller Brita mit ihren Online-Konzepten, die zeigen, wie die Markenhersteller ihre bestehende Produktpalette online aufwerten und so den direkten Weg ins Endkundengeschäft finden wollen.

Leitz löst sich nun vollends von seinem angestammten Sortiment und bringt einen eigenen Dropbox-Service für Ordnungsliebende an den Start (via Mail):

Leitzcloud

"Der Launch der Leitz Cloud ist die konsequente Weiterführung, der Erweiterung des Produktportfolios zur Organisation der zunehmenden Mobilität in der modernen Arbeitswelt.

Erst zuletzt hat das Unternehmen mit der Complete Serie, Accessoires für Tablets und Smartphones auf den Markt gebracht."

Wie sinnvoll so ein einfacher Cloud-Service im Wettbewerb mit Google, Amazon, Dropbox & Co. ist, sei zunächst einmal dahin gestellt.

Er könnte jedenfalls die Basis sein für eine Fülle von (Online-)Anwendungen und Services für die bürotätige Bevölkerung, eventuell ja sogar gekoppelt mit speziellen Leitz-Tablets/Geräten für den ordnungsliebenden Menschen (siehe auch Archos steckt hinter den Händlertablets von Tesco, Auchan & Co.).

In jedem Fall verschreibt sich auch Leitz auf seine Weise zusehends dem, was man heute so schön vieldeutig als "Digital Lifestyle" bezeichnet (siehe auch Gravis und die Lifestyle-Potenziale des Elektronikhandels).

Wenn man von den Startups der Web/Techbranche einmal absieht (siehe u.a. Runtastic und der Handel in mobilen Zeiten), bewegt
sich im Handel in dieser Hinsicht wenig. Wohltuende Ausnahme ist hier bisher nur die Buchbranche. Deshalb steht diese auch im Fokus unserer wöchentlichen Rubrik zum Buch/Handel 2020.

Speziell auch in den Exchanges haben wir uns immer wieder mit alternativen E-Commerce-Ansätzen befasst und über die Zeit eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten und Perspektiven für den (Online-)Handel diskutiert – von Amazon und die neuen Erlösströme über Warum Zalando in Mega-Events investieren sollte bis zum Thema Online Geld verdienen (wie ein Medienhaus), um nur drei Beispiele von vielen zu nennen.

Bleibt zu hoffen, dass Leitz für den ein oder anderen ein Anstoß ist, auch selber einmal sehr weit über den eigenen Tellerrand zu denken.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Die neuen Händler, Die neuen Produkte, Die neuen Tools

1 Antwort

  1. Klingt nach einem vielversprechenden und handfesten Plan wohin der Weg in Zukunft gehen soll. Spannend wird die Frage wie Leitz an das erforderliche Know-How gelangen will.

  2. Ich finde die Idee ziemlich gut, und für einen deutschen Mittelständler nicht selbstverständlich. Aber das Produkt scheint passend und nicht ganz fremd, was die Marke angeht und was man mit Leitz assoziiert, und dsa Thema „speichern auf deutschen Servern“ gewinnt eine noch ganz eigene Relevanz.

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