MyParfum kann 400.000 Euro im Crowdfunding einsammeln

Sehr erfreut zeigte sich MyParfum-Gründer Matti Niebelschütz beim K5 Founders Dinner vergangene Woche über die aktuell laufende Crowdfunding-Kampagne („MyParfum im zweiten Anlauf: Machs nochmal, Matti!“).

myparfumcompanisto

Schon beim aktuellen Stand von 328.525 Euro hat MyParfum mehr als doppelt soviel an Kapital eingesammelt als ursprünglich geplant.

Es sieht zudem gut aus, dass MyParfum in den verbleibenden 17 Tagen auch den Maximalbetrag von 400.000 Euro erreicht.

Für MyParfum ist es nach der Insolvenz der zweite Versuch, um mit einem überarbeiten Konzept im (Online-)Beautymarkt dauerhaft Fuß zu fassen.

Als zweites E-Commerce-Startup ist bei Companisto aktuell Foodist auf Kapitalsuche. Nach 175.000 Euro beim ersten Mal visiert Foodist diesmal 300.000 Euro an (aktueller Stand: 239.000 Euro).

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Kategorien:Crowdsourcing, Shopboerse

1 Antwort

  1. Leider ist das auch eine von den Kampagnen, die sehr sehr undurchsichtig sind.

    Crowdfunding funktioniert immer schlechter, wenn kritische Stimmen weder von Startup noch Plattform zugelassen werden und zensiert werden.

    Wenn man die dürftigen Unterlagen auf der Companisto Seite sieht, tauchen bei mir nur Fragen Fragen Fragen auf. (insbesondere zu genauer Mittelverwendung, zu Geschäftsführergehältern, zu der Konstruktion der Gesellschaften, etc. etc.)

    Sehr bedenklich finde ich auch, dass an vielen Stellen schlecht bzgl. alter, insolventer Gesellschaft und neuer Gesellschaft, kommuniziert wird: da werden die Zahlen und Ergebnisse der insolvent gegangen myparfuem GmbH einfach als Leistung des eigenen Startups verkauft und nicht hinreichend genug abgegrenzt.

    Ebenso undurchsichtig sind die Gründe der Insolvenz:

    „….TV-Werbung mit einem Millionenbudget verzwanzigfacht. Wir hatten im Marketing alles auf den TV-Werbekanal gesetzt, aber der TV-Effekt und das dadurch erzeugte Umsatzwachstum war auf diesem astronomischen Level nicht der gleiche wie zuvor. Wir hatten die Skalierbarkeit der TV-Werbung überschätzt und uns mit unseren Ausgaben übernommen, sodass das Vorgänger-Unternehmen Anfang 2013 in die Insolvenz rutschte.“

    Das verstehe ich nicht. Ich habe nachgefragt, Myparfuem hat irgendetwas darauf geantwortet, diese Antwort wurde aber umgehend gelöscht und ich von der Companisto Facebook Seite gesperrt.

    Sieht so Transparenz aus?

    Nein. Bei so einem Verhalten kann ich nur von Companisto und Myparfum abraten.

    Ich finde das echt schade, weil genau so ein Verhalten das Crowdfunding mittelfristig in Misskredit bringen kann.

  2. @Daniel

    sieh das einfach mal ganz entspannt. Derzeit ist crowdfunding ganz beliebt und toll, aber die wenigsten der Firmen die sowas machen informieren sich richtig darüber, was Sie eigentlich tun. Zwar ist beim crowdfunding ja den beteiligten klar das es sich um 100% risiko handelt, aber – und das ist der witz daran – der „funder“ geht das Risiko ja bewusst aufgrund der angegebenen Informationen und Daten ein. Das heist nun, sofern diese inkorrekt oder irreführend sind – was ich persöhnlich sowohl bei myparfum als auch bei foodist so sehe – kann jeder der dort Geld investierte es zurückfordern und dies auch einklagen. Denn die Grundlage der investitionsentscheidung beruhte auf falschen Angaben.

    Nun meinen viele “ das ist aber GmbH“ bzw. „Insolventes unternehmen“ – das greift hier aber nicht. Hintgrund ist durchgreifende Haftung der Führungsorgane bei Verstoß gegen bestimmte Pflichten. Anlagebetrug – und um diesen handelt es sich recht flott sofern ein Gericht feststellt das die Unterlagen zu „optimistisch“ waren – ist so ein fall der durchgreifenden Haftung. Sprich, selbst wenn das Unternehmen dann pleite wäre könnte man sich sein Kapital vom derzeitigen GF aus dessen privatvermögen wieder holen….

  3. Ja, als Geschäftsführer stehst du immer mit einem Bein im Knast :) … und beim Crowd-Funding sollte man nicht mehr riskieren, als man am Roulette-Tisch schmerzfrei verlieren kann.
    — Christof, http://www.versacommerce.de

  4. @KB:

    wenn es richtige Business Angels wären, würde ich das entspannter sehen. Wenn eines oder mehrere knallt, dann wissen sie, dass sie halt nicht die richtige Entscheidung getroffen haben.

    Hier kann jedoch jeder Investor sein, insofern sollte man auch bemüht um Verbraucherschutz sein. Dass einzelne kleinere Investoren (nach Privatrecht) klageberechtigt sind finde ich nicht besonders tröstlich.

    Im Sinne der ganzen Startupszene sollte man hier definitiv kritischer sein. Das fehlt der deutschen Szene nämlich.

  5. @Daniel: Kritik gibt es in der deutschen Startup-Szene leider viel zu viel. Ich sage nur: Volk der notorischen Nörgler. Wir sollen endlich aufwachen und Unternehmer darin unterstützen, neue Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze zu schaffen, anstatt jede Gelegenheit dazu zu nutzen, negative Kritik loszuwerden.

    Ich bin für konstruktive Kritik aber gegen Shitstorm.

  6. @shitstorm?

    Ich sehe das nicht so. Innerhalb der Szene gibt es öffentliche Kritik viel zu wenig. Von außerhalb der Szene gibt es Kritik oder Häme, wenn es mal nicht funktioniert.

    Beim Crowdfunding geht es um Vertrauen, um Transparenz. Um ein tolles Konzept, das allerdings gerade extrem mit Füßen getreten wird. Neue Geschäftsmodelle : ja, ich bin da immer begeistert, und Arbeitsplätze: ja, ganz toll. Aber nur in einem Rahmen, der sich ein wenig vom Heizdeckenverkauf abhebt. Der derzeitige Weg des Crowdfunding in DE ist nämlich in den meisten Fällen nicht nachhaltig.

  7. Am Ende konkurrieren die Croud-Financing Plattformen ja auch miteinander. Und wer die höchste Quote von Ausfällen hat, wird sicherlich vom Markt verschwinden. Es bleibt zu hoffen, dass dieses Modell grundsätzlich erfolgreich ist.
    Der Deutsche neigt tatsächlich dazu, wegen einzelnen schwarzen Schafen das ganze System zu verbannen. Die Angelsachsen sind da viel entspannter.

  8. @Claus Fahlbusch:

    Das sehe ich ebenso, deshalb ist es halt wichtig, dass es keine schwarzen Schafe gibt. Leider sind sowohl companisto und seedmatch in puncto Transparenz viel zu weit hinten. Es wird auf beiden Plattformen zensiert. Für mich ein Unding. Welchen Anbieter findest Du denn gut?

    • Hallo Daniel, schau dir mal http://www.seedrs.com an, kommen gerade nach Deutschland.
      Deren Ansatz finde ich persönlich wesentlich besser als bei companisto, da du wirklich Anteile kaufts.

    • Ich finde Modelle grundsätzlich interessanter, wo mittels Crowd-Financing Waren+Dienstleistungen vorfinanziert werden, so wie bei Kickstarter. Jemand will eine Uhr herstellen, die „Backer“ kaufen die Uhr bereits vor der Herstellung. Jemand will einen Film drehen, die Finanzierer können sich diesen dann als erstes gratis anschauen. Das hat 2 Vorteile: Die Unternehmen müssen weder Anteile noch Zinsen zahlen, bekommen gleich direkt Markt-Feedback zu ihrem Produkt und für die Finanzierer ist das Risiko vergleichsweise sehr gering.
      Seedmatch & Co. sind hochrisikoreich für die Investoren und für die Unternehmen teuer, da sie das Geld verzinsen müssen. Klar, sie müssen keine Anteile abgeben, aber welches Startup kann schon in der Investitionsphase, wo nur Verluste anfallen, hohe Zinsen zahlen? Ich gehe davon aus, dass mindestens 80% der Seedmatch-Finanzierer ihr (komplettes) Geld nie wiedersehen werden.

  9. Ich habe mal meine Kritik hier zusammengefasst, da die Plattformen immer noch wie gehabt mit Kommentaren umgehen.

    Extrem komisch ist auch der Fall von Knicket:

    Knicket Gründer behauptet, dass sie vorletzte Woche die letzte Frage beantwortet haben, meine nicht bekommen haben. Auf companisto ist allerdings die letzte Frage von vor 4 Wochen!

    Anfänglich hat der Knicket Gründer auf twitter noch geantwortet, seitdem aber nicht mehr. Auch Companisto und myparfum stellen sich tot. Sollte so wirklich Crowdfunding aussehen?

    http://www.toptestsieger.de/crowdinvestments-serioes-oder-heizdeckengeschaeft-companisto-myparfum/

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