Buch/Handel 2020: „How Firefly will enable discovery and consumption“

„Firefly (is) a next generation search platform and likely to be the first significant Google challenger. (…)

Publishers need to look beyond Firefly’s ability to enable one-click purchase of a physical book sitting on a table.

Rather, publishers need to consider how Firefly will eventually enable the discovery and consumption of all types of digital content as well.“

Während sich die meisten Kommentare zu Amazons Fire Phone (mehr dazu in den Exchanges #56: „Amazon prescht mit dem Fire Phone vor“) vor allem mit den Spezifikationen des Smartphones und dessen E-Commerce-Funktionalität beschäftigen, sieht Joe Wikert in einem Blogbeitrag einmal mehr den größeren Zusammenhang: Für ihn ist die neue Firefly-Funktion eine Vorwegnahme der Search-Technik von Morgen und besitzt hohe Relevanz für die Discoverability von Inhalten.

Weitere Amazon-News

E-Reading: Auch die Eignung des Fire Phone als E-Reader wurde bislang eher wenig thematisiert. Len Edgerly von The Kindle Chronicles hat dazu ein aufschlussreiches Hands-on-Video veröffentlicht:

Audible: Die Funktionalität der zu Amazon gehörenden Hörbuch-Plattform Audible über den Service Whispersync wird in immer mehr Amazon-Produkte integriert wird, doch die Tage von Audible als Standalone-Angebot scheinen gezählt, meint Good eReader.

Verlagsverhandlungen: Während der Streit zwischen Amazon und Hachette (Buch/Handel 2020: „Wenn Amazon die Schrauben anzieht”) weiterhin ungelöst ist, berichtet die New York Times erstmals über die neuen Forderungen des Online-Händlers an den Verlag. Meldungen über neue Vertriebskonditionen gibt es zudem auch aus UK (via The Bookseller).

Discoverability

Byliner: Mit John Tayman ist nun auch der CEO von Byliner zurückgetreten (via New York Observer) und wird das sich bereits abzeichnende Ende des Kurzform-Subskriptionsdiensts (Buch/Handel 2020: Warum ein Scheitern von Byliner bedauerlich wäre) immer wahrscheinlicher. Ein lesenswerter Erfahrungsbericht von Byliner-Autor Tony Horwitz legt nahe, dass nicht zuletzt eine mangelnde Discoverability für die Schieflage verantwortlich ist (via New York Times).

CulturBooks: Auch Autorin und Verlegerin Zoë Beck unterstreicht in einem Interview mit dem Buchmesse-Blog zur Entwicklung ihres E-Book-Verlags CulturBooks, dass die Entdeckbarkeit von elektronischen Texten noch eine der größten Herausforderungen darstellt:

„Alle, mit denen wir sprechen, sind ehrlich gesagt noch ratlos, was die Sichtbarmachung von eBooks angeht. Klar ist nur, dass die traditionellen Wege, auf denen Papierbücher vertrieben und beworben wurden, nicht genauso gut funktionieren. Im Digitalbereich ist dann doch irgendwie alles anders.“

Mehr zum Thema auch in den K5 Topics („Discoverability im E-Commerce“).

Neue Vertriebsmodelle

Wattpad: Mit Eckdaten wie 27 Millionen Nutzern und 50 Millionen Texten ist Wattpad nun auch dem Spiegel (Printausgabe 27/2014) eine Story wert. Mit der Einordnung der Lese-/Schreib-Community tut sich das Magazin allerdings sichtlich schwer:

„Hier entsteht eine neue Art von Gebrauchsliteratur. Der Dichter lebt nicht entrückt in eigenen Sphären, die Leute spinnen sich selbst ihr Garn. Die Geschichten, die sie im Netz austauschen, entstammen der gemeinsamen Lebenswelt, die naturgemäß vor allem eine popkulturelle Medienwelt ist. Kehrt hier nicht gar in neuer Gestalt die gute alte Volkserzählung wieder, wie man sie aus den Spinnstuben von anno dazumal kennt?“

Readfy: Nach erfolgreicher Crowdinvest-Finanzierung und einer halbjährigen Testphase geht der Buch-Streaming-Dienst Readfy im Juli offiziell an den Start. Den Lesern will das Düsseldorfer Unternehmen zunächst 18.000 Titel bieten. (via Buchreport)

The Pigeonhole heißt ein neuer, App-basierter E-Serial-Dienst. The Pigeonhole unterscheidet sich vom Wettbewerb nicht nur durch das pay-after-you-read-Modell, sondern will besonders populäre Fortsetzungstexte auch als Printversionen veröffentlichen. (via Guardian)

Buchhandel im Umbruch

Buchclub: Filialschließungen hatten es schon angedeutet – nach 64 Jahren hat Bertelsmann nun die Schließung seines Buchclubs bekannt gegeben (via Handelsblatt). Das Börsenblatt sieht im Schicksal des Buchclubs nur begrenzte Relevanz für die Branche und urteilt: „Schmalspurhändler haben es schwer“.

Thalia: Nachdem der Investor Advent angekündigt hat, Douglas an die Börse zu bringen, könnte es bei Thalia ganz schnell gehen: Laut dem Manager Magazin soll die Buchkette noch in diesem Jahr verkauft werden.

Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen wir jede Woche das Spannendste zu den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche („Buchlos in die Zukunft“).

Die Rubrik gibt es auch als Feed und als E-Mail-Newsletter.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Buchhandel

1 Antwort

Trackbacks

  1. Buch/Handel 2020: “Kids are reading differently” « Exciting Commerce
  2. Buch/Handel 2020: „Who will keep a dominant Amazon honest?“ « Exciting Commerce
  3. Buch/Handel 2020: Die strukturellen Veränderungspotenziale von Kindle Unlimited « Exciting Commerce
  4. Fire Phone: Wenn selbst Ebay für Amazon trommelt « Exciting Commerce
  5. Buch/Handel 2020: Apples unausgeschöpfte E-Book-Potenziale « Exciting Commerce
  6. Amazon verschenkt das Fire Phone für 99 Cent | Exciting Commerce

Kommentar verfassen

Entdecke mehr von Exciting Commerce

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen