Buch/Handel 2020: Apples unausgeschöpfte E-Book-Potenziale

„Apple acquires BookLamp, which was once a great book recommendation site“ – Mit dieser Headline fasst Laura Hazard Owen bei GigaOM die jüngste Übernahme von Apple im Discoverability-Bereich gut zusammen:

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Zwar verfolgt BookLamp einen originellen, auf „Book-DNA“ und Empfehlungsalgorithmen basierten Ansatz, doch wurde der Dienst Anfang des Jahres bereits de facto eingestellt und ist der Deal in keiner Weise mit der Akquisition von Goodreads durch Amazon zu vergleichen.

Auch im Publishing-Umfeld agiert Apple damit unentschlossen und macht wenig aus dem guten Potenzial, das iBooks eigentlich besitzt.

Weitere Apple-News

iBookstore: Anders als Amazon beschränkt Apple den E-Book-Verkauf auf das eigene Hardware-Ökosystem. Welche Möglichkeiten würden dem Hersteller iBook-Apps für Android und Windows eröffnen? Eine Abwägung der Vor- und Nachteile liefert The Digital Reader.

iBooks Author: Apples E-Book-Plattform wird vor allem für die Erstellung von Enriched-Formaten genutzt. Ein beeindruckendes Beispiel für die sich dabei bietenden Möglichkeiten bietet nun der iBook-Entwickler Pipedreams Media mit „The Mozart Project“, über welches die New York Times berichtet:

„It looks and behaves more like an app than like a conventional e-book, and it is part of a growing trend in hybrid apps, e-books and what were formerly known as record albums, in which new releases make the most of the multimedia capabilities of computers, smartphones and tablets.“

Trendthema E-Book-Streaming

Kindle Unlimited hat den Trend zu E-Book-Streaming-Diensten weiter angeheizt („Buch/Handel 2020: Die strukturellen Veränderungspotenziale von Kindle Unlimited“). Der Markteinstieg von Amazon scheint dabei auch in konservativen Branchenkreisen ein Umdenken in Gang zu setzen, so ein aktuelles Stimmungsbild von Publishers Weekly.

Readfy: Der kostenlosen, werbefinanzierten Lese-Flatrate von Readfy werden noch vor dem offiziellen Start viele Vorschusslorbeeren zugedacht. Mitgründer Frank Großklaus erklärt im Buchreport-Interview die Alleinstellungsmerkmale gegenüber den US-Wettbewerbern und berichtet über eine zunehmend positive Resonanz der Verlage.

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24symbols bietet in Spanien seit 2011 einen E-Books-Subskriptionsdienst an und ist damit einer der Vorreiter in dem Bereich. Vor dem Hintergrund von Kindle Unlimited sieht 24symbols-Mitgründer Justo Hidalgo die Verlage in der Pflicht, beim E-Book-Streaming die Entwicklung pluraler Strukturen zu begünstigen. (via Futurebook)

Oyster: Das ebenfalls zu den führenden Streaming-Diensten gehörende Oyster ist nun auch in einer browserbasierten Version verfügbar und hofft damit, seine Reichweite weiter zu erhöhen. (via Good eReader)

Publishing-Startups

Liberio: Die E-Book-Erstellung ist heute noch immer alles andere als selbsterklärend. Das Berliner Startup Liberio will das ändern und bietet eine auf Google Drive ansetzende Lösung zur Erstellung und Veröffentlichung an. (via Android Headlines)

Bublish ist eine Plattform, die den Austausch zwischen Autoren und Lesern fördern will und mit seinen Funktionen über das reine Discoverability-Prinzip hinausgeht. Nun ist es den Bublish-Machern gelungen, eine weitere Investorenrunde erfolgreich abzuschließen. (via Good eReader)

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Nicht Amazon, Wattpad – sollte nach Ansicht von E-Book-Evangelist Craid Mod das Vorbild neuer Publishing-Startups sein. Denn mit seiner Community-Fokussierung biete Wattpad das spannendere Geschäftsmodell als die Umsatzmaschine Amazon (via Publishing Perspectives):

„While other publishing companies are funneling millions into attractive dust jackets that have been through a half-dozen focus-groups and redesigning their websites to be “hip” or “slick,” the best startups may not look hip, but they are exactly that.“

Amazon-News

Konditionenstreit: Der Streit um E-Book-Konditionen zwischen Amazon und Hachette geht weiter. Während sich bereits 900 Autoren einem Aufruf gegen Amazon angeschlossen haben (via Guardian), setzt der Online-Händler auf Gegenpropaganda (via Publishers Weekly). Auf die Verkaufszahlen wirkt sich der Disput nur geringfügig aus (via Forbes).

KDP: Amazons Selfpublishing-Portal Kindle Direct Publishing unterstützt Autoren nun auch mit automatisierten Pricing-Vorschlägen – der Popularität von Amazon in Indie-Kreisen dürfte das weiter zuträglich sein. (via The Digital Reader)

Unter der Rubrik Buch/Handel 2020 bringen wir jede Woche das Spannendste zu den strukturellen Umbrüchen in der Buchbranche („Buchlos in die Zukunft“).

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Kategorien:Buchhandel

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