Fleurop-Mutter FTD wächst mit ProFlowers zum Milliardenkonzern

Selbst der Blumenmarkt rüstet sich für die nachstationären Zeiten. Zum Jahreswechsel hat die Fleurop-Mutter FTD („Florists‘ Transworld Delivery“) ihr Online-Pendant Provide Commerce übernommen, das sich auf den Versand verderblicher Waren spezialisiert hat – und rund um ProFlowers einen bunten Strauß an Online-Beteiligungen für Blumen/Geschenke hält.

Umsatzseitig sind beide Unternehmen mit 641 Mio. Dollar und 630 Mio. Dollar in etwa gleichauf. Deshalb kann man in den USA nun erstmals verfolgen, was passiert, wenn sich zwei gleichwertige On- und Offlline-Player zusammenschließen („A Transformational Acquistion“, PDF):

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Der Online-Aufstieg von ProFlowers und Provide Commerce ist (noch) gut dokumentiert.

Liberty Media hat Provide Commerce 2005 für luftige 477 Mio. Dollar von der Börse genommen – und nun beim Verkauf nicht mehr ganz soviel bekommen („FTD Companies, Inc. and Provide Commerce to Combine Businesses Creating a Floral and Gifting Company With Annual Revenue of Over $1 Billion“). Am Ende waren es 145 Mio. Dollar in bar und 35% der Anteile am gemeinsamen Unternehmen.

Unter FTD dürfte es künftig auch wieder mehr Einblicke in die Aktivitäten von ProFlowers und Provide-Commerce geben, was im Blumenversand letztlich auch mobile spannend werden dürfte.

Den letzten, öffentlich einsehbaren Geschäftsbericht gab es 2004, ehe Provide Commerce von der Börse ging.

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Kategorien:Shopboerse

1 Antwort

  1. Wobei es im Fall Blumen nicht ganz fair ist, von „nachstationär“ zu sprechen, denn Fleurop ist Multichannel pur wenn man so will. Ohne die Blumenläden vor Ort, die die Bestellungen herstellen und ausliefern, würde das ganz System nicht funktionieren. Schick mal einen Blumenstrauss mit DHL durch die Gegend. Ich glaube, dass die stationären Blumenläden eher von online profitieren, als dass sie an online verlieren.

    • das mein ich nicht mit nachstationär. Mein Punkt ist ja eher, dass die stationäre Infrastruktur zusammenbricht (Stichwort „Verödung der Innenstädte“, etc.). Was hilft ein stationärer Blumenladen, wenn es im klassischen Sinne keine Laufkundschaft mehr gibt? Die Amerikaner werden sich jedenfalls nicht ohne Grund ProFlowers & Co. einverleiben. Spannend ist natürlich, dass parallel zum Niedergang des stationären Handels neue Lieferstrukturen entstehen. Insofern sind die Entwicklungen im Blumen/Geschenke-Markt schon spannend.

  2. Hab ja auch nicht gesagt, dass es nicht spannend ist, aber während sich wahrscheinlich Knopf-Läden oder Schuhgeschäfte tatsächlich in Luft auflösen, wird ein lokaler Blumenladen sicherlich überleben, wenn die Leute ihre Blumen nur noch bei Fleurop & Co. kaufen. Ich denke nicht, dass Fleurop ein eigenes Lager-und Liefernetz aufbaut, aber wer weiss?

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