Rocket Internet verliert Kommunikationschef in der Krise

Wo stünde Rocket Internet heute ohne die gewaltigen PR-Anstrengungen der vergangenen Jahre? Oliver Samwer geht inzwischen fast schon als Sympathieträger durch.

Zugleich steckt Rocket gerade in seiner größten Krise („Oliver Samwer verzweifelt am Kapitalmarkt„) und verliert jetzt auch noch seinen Kommunikationschef („Andreas Winiarski wechselt zu Hering Schuppener“).

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Bis ins Frühjahr hinein lief PR-seitig noch alles wie am Schnürchen. Mit der Auslagerung der Kommunikation begann dann die Defokussierung. Die Hauptversammlung war ein Desaster. Zuletzt wurde es dann PR-seitig sehr ruhig. All dies muss allerdings nicht heißen, dass Rocket ein Problem in der PR hat.

Denn bis auf ganz wenige Ausnahmen („Hellofresh: Die Highlights vom Capital Markets Day„) will bei Rocket Internet aktuell wenig gelingen: neue Projekte fruchten nicht („7 Rocket Internet-Startups, die derzeit nicht rocken“), alte brauchen viel länger als erwartet.

Auf dem jüngsten Capital Markets Day hat ein kämpferischer Oliver Samwer versucht, das Ruder herumzureissen (“Measure us!”). Seitdem ist erstmal vergleichsweise aktive Kurspflege (statt Krisenkommunikation) angesagt, um den Rocket-Kurs – Euro für Euro – wieder einigermaßen auf Niveau zu bringen.

Wer am Ende unglücklicher war – der PR-Profi mit der Rocket-Führung oder umgekehrt – darüber kann man spekulieren. In jedem Fall sagt es sehr viel über Rocket aus, ob man sich eine „Type“ wie Andreas Winiarski leisten kann/will.

Denn Rocket Internet ist und bleibt ein Pulverfass – und man wird in den kommenden Monaten gut verfolgen können, was medial passiert, wenn kein gestandener PR-Mann mehr regulierend eingreift, um die Wogen zu glätten, geschweige denn die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Mit Rocket Internet im ersten Börsenjahr hatten wir uns gerade auch in den Exchanges #113 befasst.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Samwer Report

1 Antwort

  1. Winiarski war in den letzten Monaten sehr beschäftigt, sich selbst lieber zu vermarkten und in jeder möglichen Konferenz aufzutreten. Es wird in der Öffentlichkeit wahrgenommen, dass Rocket in einer Krise steckt zum Teil dank Winiarski. Er hat sich kaum mehr beschäftigt, unliebsame Berichte zu vermeiden bzw. große Stories für die Ventures zu besorgen. RCKT läuft auch mittelmäßig. Es ist zum Teil peinlich, sich ihr Portfolio anzuschauen: Wenig Qualität, zu viel Bluff. Konsequenterweise muss er gehen. Es bleibt am Ende zu sehen, wer von wem am Meisten profitiert.

  2. Ein Samwer als Sympathieträger?
    Bei einem der Kinder und Jugendliche mit seinen Klingeltonabos abgezockt hat ist mir der Schritt doch ein bisschen zu groß, egal was er heute für „tolle“ Sachen macht

  3. mehr dazu: „Rckt entlässt Mitarbeiter – und konzentriert sich wieder mehr auf Startups“

    http://www.gruenderszene.de/allgemein/winiarski-rocket-pressesprecher-rckt

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