Lesara wächst im 2. Jahr auf 30 Mio. Euro (+500%) #exklusiv

Exklusiv gegenüber Exciting Commerce nennt der Online-Discounter Lesara erstmals konkrete Umsatzzahlen und ist im zweiten Jahr mit einem aktiven Stamm von 750.000 Kunden auf „Umsätze im mittleren zweistelligen Millionenbereich“ gewachsen, den eigenen Einordnungen zufolge also auf mindestens 30 Mio. Euro. Aus der Pressemitteilung (PDF):

lesara

„Vor allem Frauen setzen auf das Angebot des Online-Shops, über 80% der Kunden sind weiblich. Dabei liegt das Durchschnittsalter bei 32 Jahren. Vor allem Artikel aus der Sparte Fashion waren besonders gefragt. Der absolute Top-Seller ist eine Kapuzen-Jacke – diese wurde über 110.000 Mal verkauft.“

An Lesara scheiden sich weiter die Geister. Auf der einen Seite hat Gründer Roman Kirsch Dutzende von Kapitalgeber und Fürsprecher gewonnen und zählt mit Lesara zu den wenigen Online-Händlern, die derzeit überhaupt noch Summen von 15 Mio. Euro und mehr einsammeln können („Northzone und Vorwerk Ventures investieren 15 Millionen“, PDF).

Auf der anderen Seite hinterlässt Lesara viele in der Branche ratlos, weil es ein extrem schwieriges Geschäft betreibt, sich nicht gerade an ein Berlin-Mitte-Publikum wendet und sich selber zudem eher im Wettbewerb mit chinesischen Billiganbietern wie Lightinthebox oder AliExpress sieht, die mit ihren Angeboten zunehmend in den europäischen Markt vordringen.

2jahrelesara

Roman Kirsch hat sich diesen Sommer viel Zeit genommen, um Lesara auch gegenüber Exciting Commerce zu erläutern. Und auch wenn man am Ende nicht vollends überzeugt ist, sieht man Lesara zumindest etwas anders.

Anspruch und Ziel von Lesara ist es, Produkt- und Lifestyle-Trends, die man auf den gängigen Marktplätzen erkennt, so schnell und so preisgünstig wie möglich bei Lesara anbieten zu können. In dieser Hinsicht ist Lesara optimiert – als eine Art Online-Fast-Fashion-Discounter, der auch trendige Mode anbieten kann.

Noch ist Lesara zu jung, um sagen zu können, ob die Rechnung aufgeht. Man erkennt allerdings jetzt schon, wie sich Lesara sortimentsseitig und in den Strukturen weiterentwickelt hat. Was hingegen noch komplett fehlt, ist der Markenaufbau.

Siehe auch das schon etwas ältere Interview bei Kassenzone („Wie funktioniert eigentlich Lesara?“). Aktuelle Eindrücke aus Berlin auch in den Exchanges #102 („Berlin brummt“).

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Kategorien:Shopboerse

1 Antwort

  1. Mich würde wirklich mal interessieren, wie wichtig der Umsatz aus den Social-Media-Kanälen wie Facebook ist.
    Der muss hier immens groß sein, denn die anderen Kanäle (SEO,SEM, Brandtraffic) deuten nicht im Ansatz auf Umsätze von 30 Mio. € + X hin.

  2. Ja das kann ich mir sehr gut vorstellen. Schnäppchenjäger kommen da vermeintlich auf ihre Kosten und werden sicherlich schnell zu Stammkunden. Wenn es lesara schafft zum Online-RambaZamba-Markt zu werden, dann könnten sie durchaus Erfolg haben.
    Ob dabei jemals viel Gewinn erzielt werden kann, mag ich jedoch nicht zu beurteilen.

  3. Na wenn man die eigenen Kunden Emails zuspammt, die diese nie bestellt haben, bekommt man halt ne höhere Retention hin.

  4. Wenn sie die billig teile direkt in China ordern ohne zwischen Händler haben sie bestimmt
    90% Marge. Und billigheimer kunden gibt es genug. Von daher können sie sicher gut Profit machen und wenn die kundenbindung klappt, lohnt sich auch die Kunden Akquisitionen.

    • Tja, aber 90% Marge von 5 € oder 30% Marge von 50 € (nur mal so ein Beispiel) ist dann am Ende schon ein Unterschied. Und schnell drehen bringt auch nicht soviel, wegen der Fixkosten pro Bestellung. Bin gespannt, ob das funktioniert!

  5. Gibt es irgendwo auch belastbare Zahlen bzgl. Profitabilität etc.? Die veröffentlichten Zahlen sehen zwar nett aus, sagen über den Erfolg (IMO) nicht sehr viel aus. (Ich erwarte nicht, dass sie profitabel arbeiten, aber etwas mehr als Umsatz und Kunden wäre schon nett gewesen).

  6. Hallo zusammen,

    wir liefern seit 2006/2007 weltweit, in nunmehr 200 Länder, und können bestätigen, dass wir außerordentlich hohe Zahl von Stammkunden haben.

    Der internationale Online-Handel ist im deutschsprachigen Raum weit mehr als eine „Alternative“. Unser Angebot ist super-aktuell, wir sind mit den neuesten Gadgets am Start und können diese zu sehr kleinen Preisen anbieten – ganz einfach, weil die meisten Sachen direkt bei uns in China hergestellt werden.

    Beim kostenlosen Versand (Luftpost) muss leider eine Wartezeit eingeplant werden – doch innerhalb von 20 Werktagen (oft auch eher) kommen diese an. Express-Versand und trackbare Bestellung (gegen Aufpreis) sind natürlich deutlich schneller an der Tür.

    Zudem bieten wir bei LightInTheBox und MiniInTheBox eine Zollversicherung an, um den Kunden eventuelle Zollkosten zu erstatten.

    Unsere Facebook-Seiten haben einen sehr hohen Traffic – und das konstant. Wir stellen nicht nur Produkte vor, sondern unterhalten dort auch mit witzigen oder ungewöhnlichen Fotos und Ideen.

    Insgesamt macht dies allen Spaß – uns und unseren Kunden auch :)

    Viele Grüße
    Silvie
    LightInTheBox & MiniInTheBox

    http://www.lightinthebox.com/de/
    http://www.miniinthebox.com/de/

    • Sorry, die Seite ist eine Vollkatasthrophe. Die Übersetzung ist furchtbar und was das schlimmste ist, ich fürchte, dass eigentlich keiner der Artikel in Deutschland oder Europa so verkaufbar ist. In dem Stil kann keiner die Gesetze und Normen einhalten, dass ist schlicht nicht möglich.
      Wir importieren seit zehn Jahren Elektronikartikel und Spielzeug aus China und wissen was wir tun. So wie sich diese Seite präsentiert, kann es nicht in Ordnung sein. Wenn einem erstmal die erste Powerbank um die Ohren geflogen ist, wird der Kunde schon wissen wo man nicht kaufen sollte… Ich bin sprachlos…

      • Hallo Zaratusthra,

        wir verkaufen seit 10 Jahren welweit – in mehr als 200 Länder.

        Als chinesischer Retailer stehen wir in ständigem und engen Kontakt mit den Lieferanten. Wenn ein Artikel tatsächlich fehlerhaft sein sollte, sind die Kommunikationswege sehr kurz und effektiv.

        Unsere Artikel sind grundsätzlich CE-zertifiziert – einem EU-Standard. Sollten Unsicherheiten bestehen, schreiben Sie uns eine kurze Mail, eine private Facebook-Nachricht oder wenden sich an das Support-Team. Sie können auch auf der entsprechenden Artikel-Seite eine Frage stellen.

        Wir verbessern ständig unseren Service – auch die Übersetzungen, die nicht immer von Muttersprachlern übernommen werden können. Sorry, wenn sie dann nicht perfekt ausfallen.

        Danke aber für Ihr Feedback & viele Grüße
        Silvie (Kundensupport)
        LightInTheBox & MiniInTheBox

  7. … und weil das „allen so Spaß macht“ ist der Aktienkurs von Lightinthebox praktisch bei seinem Tiefpunkt?!

    Diese %-Aussagen des Wachstums find ich ja immer witzig. Demnach hätten wir ein Wachstum von 3000% im Vergleich zu 2014. Bereite gleich mal die PM vor: „Schnellstwachsende Home & Living Plattform im Internet – Rocket Internet ist nichts dagegen“ :)

    Die 30 Mio wären der Wahnsinn wenn nicht 10 Mio an Investment da wären. Jedes mittelständische Versandhandelsunternehmen schafft das wenn es einen 10 Mio Kredit aufnimmt und ins Online-Marketing steckt.

    Sorry wenn ich wieder den Bösen spiele :)

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