Strafe muss sein: Wie IKEA seine Online-Kunden schikaniert

Nebenan hat Peer Schader einmal in aller Ausführlichkeit geschildert, wie IKEA seine Online-Kunden schikaniert (“Billy mag kein Internet: Ikeas verkorkste Online-Strategie”):

ikea2016

“Bislang fehlt Ikea schlicht und einfach der notwendige Druck, ein wirklich schlüssiges E-Commerce-Konzept zu entwickeln, anstatt Zeit mit mittelmäßig funktionierenden Zwischenlösungen zu vertrödeln. Das hat mehrere Gründe.”

Offline-Interessierte können außerdem einen Blick auf den “traurigen Möbelfriedhof” von Home24 werfen.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Home & Living

  1. Eigentlich muss man fragen: “Wieso verkorkste Online-Strategie?” Es ist doch mehr als offensichtlich, dass IKEA online nicht will, im Gegenteil alles dafür unternimmt, dass die Leute weiter in die Häuser kommen als online zu bestellen. Das Business wächst, alles prima. Und für die paar Ignoranten, die doch unbedingt online kaufen wollen, schlägt man bei den Versandkosten derartig zu, dass am Ende auch beim Online-Verkauf noch ein netter Profit steht.
    Was mich eher wundert ist, dass sich um IKEA herum nicht schon mehr Geschäftsmodelle gebildet haben. Das IKEA-Sortiment könnte man sich z.B. aus dem Katalog abtippen und dieses online mit günstiger Lieferung und Aufbau-Service anbieten. Es gibt massenweise Fahrer für die Foodlieferanten, die stehen sich vormittags und nachmittags die Reifen platt und keiner verdient Geld in der Zeit. Warum fahren die nicht zu IKEA und kaufen dort für die Kunden ein und liefern?

  2. Ich bin immer der Meinung, dass IKEA keine Möbel, sondern Einrichtungen verkauft. Okay, ich spreche für Berlin. Hier haben sie in Lichtenberg (es ist oder war die 2. größte Filiale in Deutschland) inzwischen Modellräume mit 55 qm Ausstellungsfläche erschaffen. Küche, Bad, Küche, Wohnzimmer – an alles ist gedacht. Sogar für die altberliner Balkone haben sie Gestaltungsvorschläge.

    Und ist ein Artikel in einer Filiale nicht verfügbar, dann stöbert man in den (online)-Beständen anderer Filialen. Und macht sich am Samstag auf den Weg zum Familienausflug. Wie hunderte Berliner auch. Um genau den einen Artikel zu kaufen, den es in einer anderen Filiale nicht gab.

    Wenn man die Besucherströme von IKEA am ersten Novemberwochenende mit denen von Mömax oder Möbel Kraft vergleicht, dann müssen sich die letzten beiden Sorgen um die Zukunft machen. Oder Gedanken.

    Die Fahrer für die Foodlieferanten sind evtl. ungeeignet für den Transport von Möbeln, wenn es sich um Kühlfahrzeuge handelt. Aber ich gebe Dir Recht, Claus, dass ansonsten noch genug “Siebeneinhalb-Tonner” herumstehen, die sicher Möbel ausfahren könnten. Wobei hier in Berlin die Rhenus der Lieferpartner von IKEA ist.

    • Muss ja nicht immer gleich die Schrankwand sein. Bei IKEA sind die meisten Möbel so transportfreundlich verpackt, dass man in vielen Fällen noch nicht mal über die Gurtmasse der Paketdienste kommt. Ein Kurierservice wie Liefery würde locker 5 solche Aufträge in ein Auto bekommen. Und dann zahlt man 10-15€ statt 29€ wie bei IKEA. Aber wie gesagt, das verbunden mit einem schnellen Aufbauservice würde die Wertschöpfungskette rund um IKEA noch verlängern. Und erst dann muss sich IKEA Gedanken um online machen. Vorher nicht. Da ist einfach keine Konkurrenz.

  3. IKEA ist wohl auch ziemlich überfordert. Eine Beschwerde meinerseits wurde mit einer automatischen Mail beantwortet. In dieser wurde mir mitgeteilt, dass die normale Beantwortungszeit derzeit 8 Tage beträgt.

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