AllyouneedFresh peilt für 2017 Umsätze von 35-40 Mio. € an

Inzwischen ist das Skript zum sehr hörenswerten Kassenzone-Gespräch mit AllyouneedFresh („Der Online-Foodmarkt aus der Sicht von AllyouneedFresh“) online. Demnach hat die DHL-Tochter im Lebensmittelbereich für dieses Jahr einen Umsatz von 35 bis 40 Mio. Euro angepeilt:

allyouneedfresh

„So richtig durchgestartet sind wir dann im Jahr 2014 mit dem Umzug ins neue Lager an der deutsch-tschechischen Grenze. Vom Ansatz her waren wir schon immer ein Vollsortimenter – also nicht nur Trocken, nicht nur Obst und Gemüse. Unser Gesamtsortiment ist recht breit und umfasst 20.000 Artikel.

Unsere Umsatzdimension ist dabei im Bereich 35-40 Millionen Euro für 2017. Und die größte Herausforderung bleibt die Kapazität. Wir wollen ein zweites Lager in Deutschland aufmachen, um das Wachstum zu bedienen.“

Weitere Einblicke in Markt und Strategie in der Kassenzone („Wie groß wird der Lebensmittelhandel online bis 2020?“).

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Kategorien:Food

1 Antwort

  1. Erstaunlich, dass eine mittlerweile so große Firma wie die All you need GmbH offenbar noch immer elementare Prozesse des Versandhandels nicht im Griff hat. Dies konnte ich unlängst selbst erleben.

    Vor 2 Wochen wurde meine Bestellung bei Allyouneedfresh in drei Paketen versendet. Eines davon wurde unterwegs beschädigt und von DHL an den Absender zurückgesendet, ohne dass es mich erreichte. Allyouneedfresh weigerte sich anschließend, die fehlenden Artikel nachzusenden, obwohl zweifellos ein Kaufvertrag zwischen der Firma und mir zustande gekommen war und ich die Erfüllung dieses Vertrages verlangte. Dies sei angeblich aus logistischen Gründen nicht möglich. Zitat Kundenservice: „ich habe wirklich mein bestes gegeben aber leider ist eine Nachlieferung nicht möglich, da dies ein PAYPAL Auftrag ist. Dieser kann nicht ein zweites Mal erzeugt werden.“

    Auf Deutsch übersetze ich dies mit: „Eine Nachlieferung ist uns zu umständlich bzw. zu teuer – oder wir haben grundlegende Abläufe in unserer Firma nicht im Griff.“ Gültige Kaufverträge nicht zu erfüllen, ist zweifellos ein rechtswidriges Verhalten. Das Management von Allyouneedfresh sollte sich schämen und endlich die eigenen Prozesse in Ordnung bringen. Dass Ware unterwegs beschädigt wird (oder gar verloren geht), passiert im Versandhandel schließlich durchaus öfter. Dass die Firma dafür keine Lösungprozesse hat, finde ich erstaunlich und zugleich auch erschreckend. Beim Lesen der Trusted Shops Bewertungen von Allyouneedfresh erfährt man nämlich, dass mein Fall kein Einzelfall ist. Was hat solch ein Laden im seriösen Onlinehandel zu suchen?

    Der Vollständigkeit halber muss man noch erwähnen, dass ich eine PayPal-Rückzahlung über die gesamte Kaufsumme erhielt (also auch für die Artikel aus den anderen 2 Paketen, die ich erhalten hatte). Dass die Mängel in den Prozessen bei Allyouneedfresh dadurch „repariert“ bzw. „übertüncht“ werden, dass man die Kunden mit Rückzahlungen und Gutscheinen zuschüttet, sollte den Eigentümern zu denken geben. Auf keinen Fall legalisiert es das fragwürdige Verhalten es Unternehmens; es schadet nur der Profitabilität. Entsprechend weist der am 10. Februar 2017 veröffentlichte Jahresabschluss für das Jahr 2015 tiefrote Zahlen aus: 14,5 Mio Verlust aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit.

    Mal schauen, wie lange die Deutsche Post als Muttergesellschaft noch Geduld hat und ihre Tochter All you need GmbH durchfüttert. 2015 hat die Deutsche Post laut Geschäftsbericht einen „Ertragszuschuss“ (schönes Wort für die Übernahme von Verlusten) von 15,3 Mio an die All you need GmbH gegeben. Nach grober Faustformel bedeutet dies: All you need hat in 2015 für einen Euro Umsatz auch circa einen Euro Verlust produziert.

  2. Ich finde den gemessen am Vorfall unglaublich langen Kommentar erstaunlich. Er zeugt aber sehr gut von der gesellschaftlichen Spaltung im heutigen Deutschland. Es gibt einen immer größeren Teil undankbarer Menschen, die komplett an der Realtät vorbei leben sich keine Gedanken um objektive Notwendigkeiten machen oder gar an geringen Grundlagen von ökonomischen Sachverstand interessiert wären. Die undankbarkeit nimmt hier ein besonders krasses Ausmaß an, da dem Käufer noch diegesamte Bestellung Geschenkt wurde. Trotzdem verhetzt er den Anbeiter.

    Realität? Nein Danke!
    Es lebe die Fluffigkeit neuen linken Denkens. „Alles geht“ gilt aus Sicht dieser Bevölkerungsgruppe solange es nur fluffig, öko, digital oder wenigstens batteriebetrieben ist.

    Was ist passiert?
    Ein viel zu billiger Onlineversand ohne Existenzberechtigungsschein liefert Ware aus. Dabei wird ein Paket beschädigt. Das ist ein völlig normaler alltäglicher Vorgang über den sich niemand aufzuregen hat und der keinen Kommentar verdient, finde ich.

    Hat der Kunde ein Recht zur Selbstüberhöhung und zum Aufregen über den Versender?
    Nein, ganz sicher nicht. Offenbar hat der Kunde 1. die AGB bis heute nicht gelesen und 2. gar keinerlei Verständnis dafür, dass ein Versender mit derart absurd-gerigen Margen keine Nachsendung durchführen kann. Es ist auch zumutbar, dass der Kunde einfach eine neue Bestellung aufgibt, da er jede Woche Lebensmittel benötigt.

    Was ist der Hintergrund?
    Alle (offline) Supermärkte kratzen an der Existenzgrenze herum (<1% Jahresüberschuss), zahlen folglich geringe Gehälter und bieten aufgrund des Wettbewerbs viel zu billig Waren an.

    Wie zur Hölle sollen dann bitte Online-Supermärkte überleben, die ja nun die Waren nicht nur in die Regale einräumen, sondern auch wieder aus den Regalen herausholen und unter Inkaufnahme von Verpackungsmaterialien Pakete packen und noch Abgaben an DHL zahlen müssen, sowie Zahlungsausfälle, unbverschämte Retoruen und die oben beschriebenen Unglücke als zusätzliche Kostenblöcke haben?

    Kann man da wirklich nicht selbst darauf kommen?
    Was für ein Bildungssystem haben wir eigentlich?

    Übrigens Inzwischen sind 5 weitere Online-Supermärkte pleite.

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