Kann ein Notebooksbilliger nochmal den Anschluss finden?

Cyberport und Notebooksbilliger, zwei der großen Online-Treiber der frühen Tage, haben in den letzten fünf Jahren weitgehend den Anschluss verloren. Um dauerhaft relevant zu bleiben, müssten beide schon heute jeweils das Doppelte bis Dreifache ihrer heutigen Umsätze auf die Waage bringen.

Stattdessen konnten jedoch reihenweise andere an ihnen vorbeiziehen („Die Top-Online-Händler auf 10-Milliarden-Kurs“), so dass heute selbst ein Zooplus mehr macht als Notebooksbilliger („Zooplus will 2017 von 908 Mio. € auf 1,125 Mrd. € wachsen“).

In der Kassenzone gibt es passend dazu gerade ein Interview zu den Perspektiven für Notebooksbilliger:

„Mit 880 Mio. Euro Bruttoumsatz gehört Notebooksbilliger zu den Top 10 „Shops“ in Deutschland und sieht für sich noch großes Potential. Die stationären Geschäfte rechnen sich für Notebooksbilliger ebenfalls, allerdings werden diese auch in Zukunft eine Ausnahme bleiben. Das und viel mehr gibt es in diesem Interview. Viel Spass dabei.“

2015 meldete Notebooksbilliger (Netto-)Umsätze von 617 Mio. Euro, Cyberport von 570 Mio. Euro. Vergleiche dazu auch Thomann steigert seine Umsätze 2015 auf 656 Mio. € (+10%).

Wir hatten zuletzt bereits international über Bol.com berichtet („Bol.com knackt die Umsatzmilliarde in Holland und Belgien“), wo Thalia sicherlich nicht mehr an der deutschen Domain hängen würde.

Gespannt kann man auch sein, was die Schweizer machen („Media Saturn macht den Weg frei für Digitec und andere“). Zur Entwicklung dort siehe auch Digitec-Galaxus «verharrt» 2016 auf hohen CHF 704 Mio Umsatz und lässt Raum für Spekulationen.

Newegg, in den USA im Prinzip in einer ähnlichen Bredouille wie Cyberport und Notebooksbilliger, will sein Glück nun in China („US-Elektronikversender Newegg soll nach China gehen“) und anderswo versuchen („Newegg to launch in 20 new countries including China“).

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Elektronikhandel, Shopboerse

1 Antwort

  1. „Um dauerhaft relevant zu bleiben, müssten beide schon heute jeweils das Doppelte bis Dreifache ihrer heutigen Umsätze auf die Waage bringen.“

    Womit begründest du diese Aussage?

  2. Nicht jeder möchte um jeden Preis wachsen, um dann die Bude höchstmöglich zu verkaufen. Es soll Menschen geben, denen kleines aber profitables Wachstum lieber ist, um das eigene Geschäft langfristig zu betreiben.
    Für mich sind solche Player genauso „relevant“ wie die großen. Nur meist weitaus symphatischer ;-)

    • In diesem Umfeld ist kleines Wachstum teilweise problematisch – auch wenn die Wettbewerber unprofitabel zu Marktanteilen gekommen sind – haben diese Anbieter spaeter Skalenvorteile erlangt…
      Gutes Management natürlich Vorraussetzungen… siehe zooplus oder zalando. Die mittelfristige Wettbewerbsfähigkeit muss immer gegeben sein.

      • Welche Skaleneffekte sollen das genau sein ?
        Sowohl preislich als auch bei den Lieferbedinungen sehe ich bei den Mitbewerbern gegenüber Notebooksbilliger.de keinerlei Vorteile.

    • @Kai das stimmt (find ich persönlich auch sympathisch), doch dafür ist die Online-Welt nicht wirklich gemacht. Es sei denn, diese Player hätten eine wirklich geniale Strategie …

      • Finde ich auch sympathischer keine Frage! @kai Vorteile durch höheres Volumen von Einkaufskonditionen, Fixkostendegression… bis zum Paketklebeband im Lager.

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  1. Die Situation bei Notebooksbilliger - Oliver Zachau

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