Wo steht Otto 2016 im Vergleich zu Amazon und Zalando?

Mit einem Plus von 10% auf 911 Mio. Euro lief es für Otto 2016 im Einrichtungssegment am besten, getrieben von den Spezialshops („Die Otto-Spezialshops wachsen auf 166 Mio. Euro (+30%)“). Beim Gesamtumsatz konnte Otto hingegen nur um 6% auf 2,7 Mrd. Euro zulegen.

Das liegt weiter weit unter dem Markt („Der b(e)vh und die Marktzahlen für 2016 in neutralisierter Form“) und unter dem Wachstum der wichtigsten Wettbewerber:

Zalando wuchs 2016 um weitere 675 Mio. € auf 3,6 Mrd. € (+23%) und allein im DACH-Raum um 15% auf 1,8 Mrd. Euro, Amazon legte in Deutschland um 20% zu auf 12,8 Mrd. €.

Vergleiche dazu auch die E-Commerce-Entwicklung in der gesamten Gruppe („Otto und der Traum von den 8 Mrd. €“):

Diese Woche hat in der Otto-Gruppe bereits Bonprix Geschäftszahlen vorgelegt („Bonprix steigert Umsatz um 6 Prozent auf über 1,5 Milliarden Euro“).

Morgen folgen die Zahlen für die Mytoys-Gruppe, wo bisher nur die Limango-Umsätze bekannt sind („Limango ist 2016 um 18% auf 152 Mio. Euro gewachsen“).

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1 Antwort

  1. Lieber Jochen Krisch, werden in der Grafik nicht gerade Äpfel mit Birnen verglichen und ein völlig verzerrtes Bild gezeigt? OTTO macht sein Geschäft mit den verlautbarten und in die Grafik aufgenommenen EUR 2,7 Milliarden nahezu ausschließlich in Deutschland. In anderen Ländern werden Umsätze bekannterweise nicht über OTTO, sondern über andere Gruppen-Gesellschaften gemacht, die ihren eigenen Umsatz ausweisen und die sich nicht in den OTTO-Umsätzen wiederfinden. Dem OTTO-Umsatz wird sodann Zalando mit EUR 3,6 Milliarden Umsatz gegenübergestellt, wobei sich der Umsatz aber (wie man bei einer vergleichenden Grafik vermuten würde) nicht auf deren Umsatz in D, sondern auf den „weltweiten“ Umsatz von Zalando bezieht. Dann wird zudem unten klein im Text hinzugefügt, dass Zalando EUR 1,8 Milliarden in der DACH-Region macht. Auch das ist wieder nicht vergleichbar, da dies eben CH und A beinhaltet und weiterhin nicht mit den EUR 2,7 Milliarden von OTTO gleichzusetzen ist. Der dargestellte Umsatz von Amazon beinhaltet meines Wissens nach wiederum alle Leistungen von Amazon D unter einem Dach, was bei der Otto Group halt in unterschiedlichsten Firmen/Segmenten/Sparten aufgeführt ist (und die sich in den EUR 2,7 Milliarden von OTTO somit nicht wiederfinden). Was soll uns also die von Ihnen entworfene Grafik vermitteln, wenn sie doch in keinerlei Hinsicht vergleichbare Dinge aufzeigt? Beste Grüße Martin Mildner

    • Die Grafik soll in erster Linie die unterschiedlichen Umsatz-/Wachstumsdynamiken vermitteln.

      Deshalb habe ich im Beitrag auch bewusst die Zalando-Deutschland-Zahlen bzw. die Gesamt-E-Commerce-Umsätze der Otto-Gruppe aufgeführt (wer lieber die vergleichen will).

      Die Gesamtumsätze der Otto-Gruppe für 2016 (incl. Hermes & Co.) stehen ja noch aus, die dürften 2016 aber eher rückläufig sein.

      Aus meiner Sicht ergibt sich daraus die spannende Frage für Otto und den Konzern: Was müsste passieren, dass Otto marktübliche Wachstumsraten von 20% und mehr erreicht und trotzdem profitabel wachsen kann?

      • Verstehe ich, aber dann doch als Vergleich in Bezug auf den gleichen Markt, nämlich für Deutschland. Die isolierten Zahlen 2016 von Zalando für Deutschland belaufen sich auf EUR 1,23 Milliarden (bereits inklusive Lounge) und sind in D daher um 11% zum Vorjahr (EUR 1,1 Milliarden) gewachsen. Dies lässt sich leicht aus der Segmentberichterstattung des Zalando-Geschäftsberichts herauslesen. Die Grafik hätte daher – um einen Vergleich für Deutschland zu zeigen – schon etwas anders aussehen können, vor allem in Bezug auf die Darstellung der gegenübergestellten Umsatzzahlen. Gruß Martin

      • Den Standpunkt kann man vertreten. Allerdings stellt sich dann dieselbe Frage wie bei Notebooksbilliger: Reicht es für ambitionierte Onliner, online rein national zu denken?

        https://excitingcommerce.de/2017/03/15/kann-notebooksbilliger-nochmal-den-anschluss-finden/#comment-87368

        Von Zalando einmal abgesehen liegt Amazon beim Deutschlandwachstum aber immer noch bei 20%.

        Siehe auch: https://excitingcommerce.de/2016/08/12/zalando-fallt-2016-erstmals-klar-hinter-amazon-zuruck/

      • Irreführende Vergleichsgrafiken und die Frage, ob man es sich als Onliner erlauben kann nur national tätig zu sein, sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
        Fakt ist, dass die Werte der Vergleichsgrafiken nicht die Realität wiederspiegeln.

      • warum ist die Vergleichsgrafik irreführend? Sie zeigt nur (und vor allem), wie schnell Newcomer wie Amazon oder Zalando an Etablierten vorbeiziehen, die online nicht (oder nicht mehr) ambitioniert genug sind.

        Europaweit ist die Lage ja noch dramatischer. Da ist nach Zalando jetzt auch Vente-Privée auf dem Sprung:

        https://excitingcommerce.de/2017/02/08/die-4-milliardenplayer-in-der-online-mode-erstmals-mit-10-mrd-euro/

      • Das wurde doch ausführlich von Martin beschrieben.
        Es werden weltweite Umsätze von Zalando mit deutschlandweiten Umsätzen von Amazon und Otto in einer Grafik dargestellt.

      • Schon klar. Nur welchen Sinn würde es machen, bei Amazon die internationalen Umsätze auszuweisen, wenn schon die deutschen sämtliche Dimensionen sprengen?

      • „Nur welchen Sinn würde es machen, bei Amazon die internationalen Umsätze auszuweisen, wenn schon die deutschen sämtliche Dimensionen sprengen?“
        —> Um noch klarer darzustellen, wie weit Amazon von allen entfernt ist.
        Entweder man vergleicht in Deutschland gemachte Umsätze miteinander oder weltweite. Alles andere ist Blendwerk.
        Eine Mischung aus deutschen Umsätzen (Amazon und Otto) und weltweiten Umsätzen (Zalando) in einer gemeinsamen Grafik ist irreführend. Und wie bereits geschrieben, selbst die Erwähnung der DACH-Umsätze unterhalb der Grafik von Zalando führt nicht zu mehr Klarheit.

  2. Spannend finde ich, das das größte Wachstum im Möbelbereich stattgefunden hat, nämlich eine zweistellige Prozentzahl.
    Leider wurde dieses nur erreicht durch die vermehrte Aufnahme von Produkten von anderen Otto fremden Händlern, also nicht aus eigener Kraft sondern lediglich dadurch, das man Plattform für andere Händler aufgetreten ist.

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