Online-Bilanz: Wie Intersport am E-Commerce verzweifelt

Wird Intersport der nächste Fall für Zalando nach ANWR und Schuhe.de („Wie Schuhe.de Händlern das Überlaufen zu Zalando erklärt“)? Neuhandeln beschreibt Intersports bisherige Online-Gehversuche in Zahlen:

„Mit einem Minus von -5,7 Mio. Euro lagen die Verluste aber auch im vierten Jahr hintereinander über den Umsätzen. „Aufgrund der bisherigen Umsatz- und Ertragsentwicklung wurde entschieden, dass die Gesellschaft in Zukunft keinen eigenen Internet-Handel mehr betreibt“, heißt es in dem frisch veröffentlichten Geschäftsbericht.

Künftig werde die Intersport Digital GmbH daher nicht mehr als Händler auftreten, sondern nur noch als ein Dienstleister. Dabei soll die Online-Tochter den Mitgliedern der Gruppe „eine kooperative Händlerplattform“ zur Verfügung stellen. Im dritten Quartal 2017 sollen dann die ersten 50 bis 60 Einzelhändler aus dem Verbund ihre stationären Lagerbestände auf Intersport.de anbieten.“

Mit der neuen Lösung schafft Intersport also die besten Voraussetzungen für eine spätere Anbindung der Intersport-Läden an Zalando.

In der Schweiz geht Intersport andere Wege. Dort ist statt Zalando Brack der Online-Partner der Wahl („INTERSPORT Schweiz und BRACK.CH gehen strategische Partnerschaft ein“).

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Kategorien:Ultimondo

1 Antwort

  1. Das passiert wenn man keine Fachleute einstellt die auch Ahnung vom e Commerce besitzen.
    Ich kenne das Bewerbungsgespräch. Völlige Inkompetenz aus den oberen Reihen vorhanden.

    • Das passiert vor allem, wenn man nicht aus Kundensicht denkt, sondern an den Eigennutz. Verbände sollten tunlichst keine eigenen Marktplätze betreiben. Besser sie positionieren sich als E-Commerce-Dienstleister und unterstützen ihre Händler dabei den Online-Kanal zu nutzen. Und wenn das dann über Amazon, eBay oder deren eigenen Onlineshops geschieht, ist das halt so. Das tut den Verbänden weh, da mit Kontroll- und Machtverlust verbunden, ist aber meist das einzig sinnvolle. Sich als Alternative zu Amazon etablieren zu wollen, bedeutet einfach nur Geld zu verbrennen und sind, nur sehr kurz wirkende, Beruhigungspillen für die angebundenen Händler.

  2. Ich stimme Peter zu, dass gerade Verbände und wie auch geartete Zusammenschlüsse keine geeignete Basis für ein gemeinsames E-Commerce Projekt bilden. Leider ist es oft so, dass in solchen Institutionen zuerst jeder an sich selbst denkt und seine eigenen Interessen abgebildet haben möchte. E-Commerce ist aber keine Verbandspolitik und auch absolut kein Konsens-Thema. Die Kunden stimmen mit der Maus ab und öffnen die Geldbörsen nur für gute Shops und gute Stories. Die Zusammenschlüsse sind daher nur ein öffentliches Beispiel aus meiner Erfahrung, ist das leider auch in vielen KMU die Realität.

    Zu dem kommt, dass man alles auf Sparflamme umsetzen möchte und unerfahrene Mitarbeiter eingestellt werden, die keinen ganzheitlichen Blick auf das Projekt haben und unter dem Druck der Stakeholder schnell einknicken. Der alte Leitspruch, dass der Köder dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler ist m.E. eins der besten Bilder für sinnfreie Beschäftigung mit interner Politik!

  3. Amazon & Zalando sind für die Intersport-Händler auch keine Rettung. Das führt ggf. sogar dazu, dass sie sich preislich immer wieder unterbieten müssen und am Ende nur noch ein großer Intersport-Händler bleibt :-). Diese Aussicht dürfte denen nicht gefallen haben. Vermutlich kommt daher der Gedanke eine eigenen Plattform mit eigenen Ansprüchen umzusetzen.

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