Schuhe24 setzt Schuhe.de Umsätze von 30 Mio. € entgegen

Schuhe24 hat seine Umsatzprognose im Wettrennen mit Schuhe.de abermals erhöht und geht nun für 2017 von einem (Brutto-)Handelsvolumen von 30 Mio. Euro aus:

„Auf Schuhe24.de finden Onliner die Produkte von rund 120 Schuhfachgeschäften. Ins Leben gerufen wurde der Marktplatz für Schuhe von Dominik Benner, Schuhhändler in fünfter Generation.

2016 lag der Umsatz der beteiligten Händler bei 13 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es gerade einmal 2,4 Millionen. “Für dieses Jahr erwarten wir einen Verkaufswert vor Retoure von über 30 Millionen Euro, für 2018 gehen wir von über 40 Millionen Euro aus”, sagt Benner im Interview mit deutsche-startups.de.“

Schuhe.de hat sich für 2019 ein Handelsvolumen von 50 Mio. Euro vorgenommen, hält sich ansonsten in Sachen Umsatzentwicklung allerdings bedeckt.

Beide Marktplätze bewegen sich in einem Markt, der von Insolvenzen geprägt ist („Insolvenzverfahren über Anika Schuh eröffnet“) und stehen im Wettbewerb mit Zalando bzw. Mirapodo, das sich nun ebenfalls öffnen will („Wie sich myToys als Plattform für Familien profilieren möchte“).

Siehe dazu auch die aktuellen Exchanges #187 („Marktplätze gestern, heute und morgen“).

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Shopboerse

1 Antwort

  1. „Verkaufswert vor Retoure von über 30 Millionen Euro“

    Ähnlich aussagekräftig wie EBITDA, EBITM, usw. :(

    • Wieso? Mit ein bisschen Branchenexpertise und guesstimates kann man sich da schon annähern.

      Zalando kommuniziert eine globale Retourenquote von 50%, also schon einmal ein Startpunkt. Da auch Textilien enthalten sind, wird die reine Schuh Retourenquote darunter liegen, z.B. 30%. Schuhe24 liefert sofern ich das richtig gelesen habe nur nach DE, also 19% Märchensteuer.

      Bruttoumsatz vor Retouren: 30 mio
      – Märchensteuer: 4,8 mio
      – Retouren: 7,6 mio
      = 17,6 mio. Nettoumsatz

      Bei 40% Retourenquote wären es 15 mio Nettoumsatz, bei 20% schon 20 Mio Netto.

      Man könnte noch Stornos berücksichtigen, das wird aber im niedrigen einstelligen Prozentbereich sein.

  2. @Stefan, Rechnung (bei 30% Retoure – in Summe sicher identisch, die Steuer ist aber falsch):
    + Bruttoumsatz vor Retouren:
    – Bruttoumsatz Retoure
    – Steuer auf Nettoumsatz nach Retoure
    = NettoUmsatz

    Weil die MwSt. wird ja bei Retouren auch wieder gegen gerechnet. Ich mag behaupten, dass die Retourenquote bei Schuhen auch bei nahezu 50% liegt. Kenne keine Frau die nur ein Paar Schuhe bestellt…

    • Nö.

      Nettoumsatz = Bruttoumsatz vor Retouren / (1+MwSt) * (1-Retourenrate)

      Im übrigen:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Kommutativgesetz

      • Wie auch immer, ich denke 40% Retourenquote ist eher realistisch als 20%. Das macht bei 10-15% Marktplatzprovision 1,5 – 2,25 Mio. Umsatz. Nicht gerade gewaltig, wenn man bedingt, dass der größere Teil dieser Einnahmen in Marketing fliessen muss und soweit ich sehe, verkaufen die auch über Zalando und selbst über Schuhe.de, die wiederum auf Zalando verkaufen.
        Ein kaskadierendes Marktplatz-Modell, wo jeder Marktplatz von ner Verkaufsprovision lebt. Spannend.
        @Jochen Da fände ich eine Backround-Recherche spannend. ;-)

      • Lieber nicht. Smart ist das alles nicht …

  3. Das Schuhhaendler auf solche Anbieter zurückgreifen die wiederum fast ausschließlich bei Marktplätzen wie Amazon, Spartoo und mirapodo verkaufen ist traurig. Die Händler koennten hier auch direkt aktiv werden und Kosten sparen und mehr Einfluss erlangen.

    Vor Jahren hatten Onlineshop das Performancemarketing auch noch teilweise ausgelagert – diese Dienstleitermodelle haben sich dann auch überholt.
    Sehe es aehnlich fuer die „Marktplaetze“ von Intersport, ANWR oder schuhe24… der langfristig Mehrwert fehlt in meinen Augen.

  4. Also wenn man etwas die brancheninternen Hintergründe kennt, dann kommt einem bei den aktuellen Meldungen rund um die Schuhhandels-Plattformen leicht das Gruseln.

    Nur ein Beispiel: Jüngst vermeldete eine Pressemitteilung „xxx.de kooperiert jetzt mit Google!“. Entsprechende Artikel mussten dann aber korrigiert werden, als sich herausstellte, dass lediglich über eine Google-zertifizierte Agentur Adwords-Anzeigen geschaltet wurden. Aber mit solchen Mitteln sollen dann Händler für die Plattform geworben werden … Immer wieder interessant, welche Stilblüten der Konkurrenzkampf hier schafft.

    Und Mirapodo ist in der Branche bekannt für seinen „Preisverhau“, dort gibt es das ganze (!) Jahr über 15-20 % auf (meist) alles („außer UGG und Tamaris“). Bei den Älteren unter uns werden da Erinnerungen wach. Und bei Praktiker galt das nur alle paar Wochen mal am Samstag.

    Da wird einerseits Umsatz eingekauft, andererseits sind die Bedingungen für Händler und Hersteller nicht gerade „ideal“. Ob das ein nachhaltiger Ansatz ist?

    Wie das am Ende alles gegen Amazon, Zalando & Co helfen soll, ist mir schleierhaft.

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