Media Saturn bleibt im Gesamtjahr 2%, in Q4 4% unter Vorjahr

Wie ein überholtes Geschäftsmodell scheitert, kann man aktuell bei Media Saturn verfolgen. So brachen die DACH-Umsätze im jüngsten Quartal um 4% ein. Und das trotz 19%-Aktion kurz vor Torschluss. Im abgelaufenen Geschäftsjahr liegt Media Saturn damit hierzulande knapp 2% unter Vorjahr.

Beim Gesamtumsatz (PDF) fällt Media Saturn – nach dem „Verkauf“ des Russland-Geschäfts („Freenet rettet Media Saturn mit Kapitalspritze von 277 Mio. €“) – auf 21,4 Mrd. Euro und damit unter das Niveau von 2014/15:

Die Diskrepanz zwischen dem, was Media Saturn sagt und dem, was es tut, wurde zuletzt immer größer. Statt ernsthaft die viel beschworene Transformation in Angriff zu nehmen, folgte ein Sparprogramm auf das andere, um das überholte Geschäftsmodell zu retten.

Statt sich strategisch auf die Zukunft einzustellen, war zuletzt nur noch Schönreden angesagt, bis der oberste Schönredner jüngst seinen Hut nehmen musste:

So hat Media Saturn jetzt bis Weihnachten, um zu zeigen, ob das abgelaufene Geschäftsjahr einfach nur großes Pech war oder ob die strukturellen Defizite einfach zu groß sind. Spätestens dann aber werden sich die Gesellschafter, allen voran Freenet, etwas einfallen lassen müssen.

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Kategorien:Elektronikhandel, Shopboerse

1 Antwort

  1. Es ist unstrittig, dass die Zahlen der MediaMarktSaturn Gruppe nicht rosig sind. Es ist jedoch gleichzeitig auch erwähnenswert, dass in einem online bereits starken Umfeld Consumer Electronics ein Wachstum von Online um +8,0% erreicht wurde. Das fehlt leider in Deinen Ausführungen.
    Ich würde mir hier eine fundierte Einschätzung der MediaMarktSaturn Gruppe dahingehend wünschen, dass einerseits nach Ländern und dann nach Online / Offline unterschieden wird. Liegen die Zahlen derart aufgeschlüsselt vor?
    Insgesamt ist es wie bei anderen stationären bzw. Multichannel Händlern sicher so, dass einige Standorte (Märkte) sehr profitabel sind und vereinzelte Standorte negative Zahlen beisteuern. Hier sollte es einem zahlenbasierten Unternehmen möglich sein, schnell besser nachzusteuern. Auf Management Seite wurden bereits (überstürzte) Veränderungen eingeleitet – nun bleibt abzuwarten, wie schnell und wie erfolgreich erwartbare und geforderte Maßnahmen greifen.
    Ich finde es etwas zu pauschal hier über das Gruppenergebnis und somit das Geschäftsmodell insgesamt „herzuziehen“.
    Ergänzend hierzu bieten Übernahme-/Kooperationsszenarien natürlich viel Phantasie, da der Unternehmenswert von <2 Mrd € bei diversen großen (internationalen) Anbietern aus der Portokasse bezahlbar wäre. Hier bieten Marken, Online Präsenz und bestehende Standorte jedoch erheblich mehr Potential als die Bewertung derzeit hergibt.
    Wie sagt man in Bayern: schaunmermal….

  2. Jetzt schaumer erstmal, wie lange die Gruppe in der Form noch überlebt. Man sollte den Ernst der Lage nicht verkennen.

    Alles, was es an Zahlen gibt, habe ich im Beitrag aufgeführt. Und den Online-Gesamtumsatz sogar in Euro umgerechnet/ausgewiesen. 42% der 2,6 Mrd. Euro werden allerdings nicht geliefert, sondern müssen in den Filialen abgeholt werden. Die Abholquote hat sich zuletzt sogar noch erhöht.

    Die kompletten Zahlen mit Länderaufschlüsselung etc. folgen Mitte Dezember mit dem Geschäftsbericht.

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