Ikea kündigt massive Restrukturierung und Entlassungen an

Nicht nur Media Saturn kämpft mit seinem „Winning Model“. Heute hat Ikea ein umfassendes Restrukturierungsprogramm angekündigt. Bis zu 7.500 Stellen können dabei wegfallen, so der Ikea-Konzern in einem vorweihnachtlichen Paukenschlag.

Der Online-Handel trifft Ikea auf dem komplett falschen Fuß. Unlängst schon hatte der neue Deutschland-Chef einen Expansionsstopp verkündet.

Lange hatte Ikea versucht, seine Online-Kunden zu schikanieren. Da Ikea allerdings „Ausmaß und Tempo“ der Veränderungen unterschätzt habe, muss es sich nun schleunigst etwas einfallen lassen, um gegen Wayfair & Co. zu bestehen.

Man kann gespannt sein, wieviele seiner „bestehenden Einrichtungshäuser“ Ikea dabei retten kann.

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Kategorien:Home & Living

1 Antwort

  1. Es können bis zu 7.500 Stellen wegfallen, ja. Aber gleichzeitig sollen laut der PM auch 11.500 neue Arbeitsplätze entstehen.
    IKEA ist Jahr um Jahr solide gewachsen, verdient prächtig und wird auch zukünftig von keinem Online-Möbelhändler ernsthaft bedroht werden. Vielmehr sollte man sich ernsthaft Gedanken um Onliner wie Home24.de machen. Wenn man sich deren Börsenkurs anschaut, dann hat er sich binnen von 10 Wochen mehr als halbiert und kennt nur eine Richtung. Solche Entwicklungen schaden dem Ansehen des E-Commerce enorm und dennoch verliert dadrüber kaum jemand ein Wort.

    • kurioserweise sieht das Ikea selber anders. Siehe die Interview-Aussagen zu Wayfair, das Ikea offenbar um einiges mehr fürchtet als Home24 (nachvollziehbarerweise).

      Ikea gibt eine derartige Pressemitteilung ja vor allem heraus, um der Öffentlichkeit und den Mitarbeitern die Entlassungen schönzureden. Insofern würde ich die gleichzeitige Ankündigung neuer Arbeitsplätze mit großer Vorsicht genießen. Im Grunde hat Ikea ein Sanierungsprogramm angekündigt und die Mitarbeiter auf einen harten Sparkurs eingestimmt. So lese ich aus der Pressemitteilung in erster Linie, dass Ikea erhebliche strategische Probleme hat. Ausgang ungewiß.

      Diese Eingeständnisse sind umso bemerkenswerter, als ja bisher alles „Friede, Freude Eierkuchen“ war.

  2. Krass, das lese ich alles nicht aus der PM. Auch sehe ich Wayfair nirgends erwähnt.
    So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein…

  3. Hmm, nur weil sie sagen, dass Wayfair in Deutschland wachsen will, kann ich da immer noch keine Angst vor dem großen Online-Rivalen rauslesen. Klar versteht IKEA, dass sich das Kundenverhalten ändert und die Digitalisierung vor nichts Halt macht. Aber dennoch sehe ich jetzt keine massive Restrukturierung oder gar Panik.
    Und ob 15-20 runter oder 10% hoch, ist nach einer Meldung zumindest nachvollziehbar. Wie man aber, wie ein home24.de ohne Meldung so dermaßen abschmieren kann, ist mir ein „Rätsel“. Ich bin gespannt, wie die Q3-Zahlen ausfallen werden. Sven Schmidt (ja, ich bin wirklich ein Fan von ihm ;-)) hat diesbezüglich ja auch schon einiges vermutet.

  4. Ja, okay, da hast du allerdings bei beiden Punkten recht.

  5. Mit dem kleinen Hinweis, das Westwing ein cashburner ist und 15 Millionen Euro Verlust macht.
    Wäre Home24 mit den gleichen Unterlagen in Amerika an die Börse gegangen, wäre die alle im Knast heute.
    Bei,Home24 wurden bewusst die Kleinaktionäre abgezockt, die Aktie ist keine 10 Euro wert.

  6. @Jochen
    Dir ist schon klar, dass Deutschland der wichtigste Einzelmarkt ist und sie dementsprechend hier die Entwicklungen noch stärker spüren? Natürlich hat niemand mehr Lust am Wochenende in einem Gewerbegebiet abzuhängen. Zudem besitzen immer weniger Leute zwischen 20 und 30 ein Auto. Dementsprechend ist der Schwenk hin in die Innenstädte und der Ausbau des Online Angebot logisch und nachvollziehbar. Hätte IKEA diesen Schritt früher machen sollen? Vielleicht! Aber das sind alles „hätte“, „sollte“, „müsste“ Argumente, welche sich nur schwer belegen lassen. Ja, es haben sich reine Online Player in den Markt reingedrängt, aber das wäre auch so passiert. IKEA ist zumindest in Deutschland ein feststehender Begriff für „ich fahre mal Möbel kaufen“ oder anders „ich muss am Wochenende noch zu IKEA. Dieses Branding besitzen anderen Player einfach nicht. Zudem ist die Erfahrung entlang der Wertschöpfungskette ebenfalls nicht so stark ausgeprägt. Ich möchte zumindest lieber mit dem Einkäufer von Home24/Wayfair etc. verhandeln anstatt dem von IKEA. Ich sehe die Entwicklung bei IKEA als evolutionären Schritt mit dem Sie sich im Omni-Channel-Markt (böses Wort ich weiß) sehr gut positionieren.

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