Dumme Idee: Notebooksbilliger und Medimax blasen Fusion ab

Wer hätte es gedacht („Was will Notebooksbilliger eigentlich mit Medimax?“)? Nach dem plötzlichen Abschied des Medimax-Chefs wollen Notebooksbilliger und Medimax nun doch nicht mehr fusionieren:

„Zu unterschiedlich sind die Gene eines Onlineunternehmens wie notebooksbilliger.de mit geradezu kultiger Start Up-Mentalität und eines traditionellen, gewachsenen Filial- und Franchiseunternehmens wie MEDIMAX.

Im Rahmen der geplanten Zusammenführung würden beide Unternehmen vor diesem Hintergrund erhebliche Einschränkungen in den jeweils eigenen Stärken erfahren.“

Mal abgesehen davon, dass es sich dabei von Beginn an um eine dumme Idee gehandelt hat, haben Notebooksbilliger und Medimax so jetzt, jeweils auf sich gestellt, erheblich bessere Karten, vom Media Saturn Schlamassel zu profitieren („Media Saturn: Machtkampf entbrannt, Börsenwert erstmals unter 1,5 Mrd. €“).

Mehr zu den Chaos-Tagen im Elektronikhandel auch in den aktuellen Exchanges #211 („Was kommt nach Media Saturn? – oder: Die Elektronikbranche in der Krise“).

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Kategorien:Elektronikhandel, Shopboerse

1 Antwort

  1. Könnte man nicht einfach nur beim Einkauf kooperieren? Das würde doch völlig reichen und dann man vielleicht noch gegenseitig die Preise absprechen und ansonsten macht jeder seinen eigenen Stiefel.

    • Kooperation im Einkauf hat bei redcoon/ Media-Saturn schon hervorragend geklappt…. ;-)
      Wird nie funktionieren, wenn der Offliner den Onliner in einer solchen Konstellation immer als Wettbewerber sieht und die Hosen voll hat, dass die stationär traditionell günstigeren Einkaufspreise sich in entsprechende Verkaufspreise niederschlagen, die mit dem Kostenblock eines stationären Geschäfts nicht vereinbar sind.
      Sowas funktioniert nur, wenn einer den Hut auf hat und für das Gesamtunternehmen eine schlüssige Strategie vorgibt, der sich die einzelnen Bereiche und Kanäle dann schön unterzuordnen haben
      Und Preise absprechend ist kartellrechtlich so ziemlich die dümmste Idee, so lange man nicht ein 100% verbundenes Unternehmen ist.
      Und eine Sache noch zum Thema: Man könnte fast meinen, man hat auf einmal seitens EP/ Medimax Angst vor der eigenen Courage bekommen, und dass jemand wie Arnd von Wedemeyer der alten stationären Truppe mal gehörig Zunder macht. Im Gegenzug schätze ich AvW als niemanden ein, der Bock auf dieses Rumgeeier hat und dann mal ganz salopp sagt: Ihr könnt mich….
      Bleibt spannend, ob das schon das Ende war.

      • Es ist ja nicht so, dass ein Onliner per se geringere Kosten als ein Offliner hat. Klar, ein stationäres Geschäft kostet sicherlich erst mal mehr Geld als ein Server, dafür hat der Onliner bei jedem Sale Versand-/Retourenkosten und garantiert erheblich höhere Marketing-Kosten. Wenn jeweils alle Kosten auf die Produkte umlegt, bin ich mir nicht so sicher, dass der Onliner da immer günstiger wegkommt.
        Nur eines ist sicher: Teurer als beides einzeln ist immer Multichannel. ;-)

  2. Medimax braucht jetzt jedenfalls erstmal einen neuen Chef. Freiwillige vor!

  3. Claus, in Bezug auf die Kostensituation hast du natürlich absolut Recht. Mein Beitrag war eher aus der stationären Sicht formuliert. Wer kennt nicht die weit verbreitete irrige Meinung im stationären Bereich, dass online wenig bis keine Kosten hätte. Stationäres Geschäft vs. Webshop kommen auf einen vernünftigen und mindestens mittelfristig erfolgreichen Webshop definitiv erhebliche Kosten zu. Wo aber stationär definitiv ins Hintertreffen gerät, ist, wenn du die Zentralen in die Überlegung mit einbeziehst. Kein onliner hat auch nur einen in Bezug auf headcount und Gehaltsstruktur dermaßen aufgeblasenen Verwaltungsapparat. Wohin solche Auswüchse und Redundanzen führen, ist die letzten Monate ja schön in Ingolstadt zu beobachten.

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