Was bedeutet das Lieferheld-Aus für den Lebensmittelhandel?

Wer hätte gedacht, dass sich Lieferheld so bald geschlagen gibt (PDF) und das Feld jetzt komplett Lieferando überlassen will („Lieferheld, Foodora und Pizza.de werden abgeschafft“)?

Hierzulande gibt es aktuell noch kein Instacart für den Lebensmittelhandel („Das Instacart- vs. das Ocado-Modell“). Doch wenn jemand das Zeug dazu hätte, dann sind es Lieferando & Co.

Deshalb sollte man jetzt, da der wichtigste Wettbewerber aus dem Weg ist, durchaus beobachten, was Lieferando in seinem Heimatmarkt macht („Werden Supermärkte und Lieferessen-Dienste 2019 zum Dream-Team?“) und international u.a. auch Doordash im Auge behalten („DoorDash holt $535 Mio. “to create the world’s best logistics company”“).

Neben Lieferando gibt es hierzulande aktuell drei Kandidaten, die das Instacart-Feld besetzen könnten: Prime Now, Getnow und Picnic.

Prime Now fuhr 2018 mit angezogener Handbremse, auch wenn sich natürlich weiter die Frage stellt: Ist Prime Now auf Dauer nicht das bessere Amazon Fresh?

Getnow befindet sich auf Angriffskurs („Wie sich Getnow auf der #K5BLN 2018 präsentiert hat“), auch wenn bei weitem nicht alles reibungslos läuft. Siehe auch Der Onlinesupermarkt Getnow stellt sich neu auf.

Und mit Picnic ist ohnehin zu rechnen („Westwing und Picnic sind die Unternehmen des Jahres 2018“), wenn 2019 bis zu 20 neue Städte hinzukommen sollen.

Ausführlich haben wir uns mit den Entwicklungen im Foodmarkt in den Exchanges #210 („Die Foodmärkte heute und morgen“) und in den Exchanges #205 („Hellofresh, Picnic, Getnow“) befasst.

Und die spannendsten Entwicklungen im Foodmarkt sind 2019 auch ein Schwerpunkt auf der K5 am 4./5. Juni in Berlin, für die es aktuell noch Tickets zum halben Preis gibt.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Food, Logistik

1 Antwort

  1. Ich begrüße jeden neuen Player im Lebensmittel-Zustell-Segment. Hier in München habe ich Amazon Fresh, Amazon Prime Now (geringes Lebensmittelsortiment), REWE und Bringmeister (Edeka) durch:

    – Amazon Fresh hat keine Eigenmarken und ist daher sehr teuer.
    – Amazon Prime Now hat wirklich nur ein paar Grundnahrungsmittel und wenige Frischeprodukte.
    – REWE weigert sich Einweg-Pfand aus vorherigen Bestellungen anzunehmen.
    – Bringmeister/Edeka schafft es, bei jeder zweiten Bestellung Ware über MHD zu liefern, von der eigens beworbenen und weitergehenden Frische-Garantie ganz zu schweigen.

    Gibt es eine Website/Plattform, die Eigenheiten, Angebote und F*uckups der Anbieter veröffentlicht?

  2. Delivery Hero ist mit aktuell über € 5 Mrd. bewertet bei nur 31,3% Marktvolumen/Streubesitz. Da gibt es vergleichbare Substanzwerte im M-Dax, die mit deutlich weniger bewertet werden, aber seit vielen Jahrzehnten Gewinne und nachhaltige Dividenden erwirtschaften.
    Bei Delivery Hero gibt es noch kein KGV, weil aktuell noch pro Jahr ein VERLUST von über 1 € pro Aktie generiert wird – bei rund 186 Mio. Aktien entspricht dies voraussichtlich ca. € 200 Mio. p.a.. Das KGV wird hier gerne auf die erzielten Umsätze berechnet, dabei lieern sie die Ware ja nur aus und stellen kein Essen selbst her. Alle Unternehmen die Rocket Internet bisher an die Börse gebracht hat, liegen deutlich unter oder am Ausgabepreis. Der Notverkauf zu € 930 Mio. war vielleicht ein notwendiges Übel, um „weiter machen zu können“. Wie aber rechtfertigt die Veräußerung des deutschen Marktes zu € 1 Mrd. eine Unternehmensbewertung von über 5 Mrd. (bei 31,3% Marktkapitalisierung)

    Der Hype ist völlig unberechtigt und erinnert an Egbert Prior und EMTV etc.. Für mich persönlich (ohne Gewährleistung) ist Delivery hero akutell die größte SHORT Position die sich aktuell am Marktumfeld bietet.

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  1. Lieferheld startet als Foodpanda neuen Anlauf in Deutschland – Exciting Commerce
  2. Warum Lieferando plötzlich doch mehr als Lebensmittel liefert – Exciting Commerce

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