“Was ist denn mit den GLORE50 los?”, wird sich der ein oder andere fragen, wenn er auf die aktuelle Kursentwicklung blickt. Während an den Börsen wieder neue Höchststände gefeiert werden, hinkt der globale Online-Handel der Entwicklung noch hinterher. Ergänzend zur Neunmonatsbilanz der GLORE50 deshalb hier ein paar Anmerkungen zu den Hintergründen:
Nach den Kurseinbrüchen bei den Modeversendern
Üblicherweise folgen die GLORE50 grob den Börsentrends. Zum Jahreswechsel gab es allerdings nicht nur den allgemeinen Börseneinbruch, sondern zugleich auch einen Kurssturz bei den Online-Modeversendern, der die GLORE50 damals etwa 10 Punkte gekostet hat und von dem sich die Modeanbieter noch nicht wieder erholt haben:
So lag Asos, der Auslöser damals, zum Quartalswechsel noch bei -56%, Zozo bei -41%, Boozt bei -32%, Stitch Fix bei -27% und Boohoo bei -10%. Lediglich Zalando konnte sich mit +16% dank eines gelungenen Kapitalmarkttages wieder einigermaßen fangen, liegt damit aber immer noch um einiges unter den Höchstständen:
So lässt sich denn auch der aktuelle Rückstand von 10 bis 15 Punkten bei den GLORE50 erklären. Und wie immer bei solchen Entwicklungen kann man sich damit trösten, dass die Bewertungen dafür vergleichsweise günstig sind.
Die Modebranche unter der Lupe
Nicht ohne Grund haben wir uns zuletzt intensiv mit der Modebranche befasst und neben der neuen Zalando-Strategie (“Exchanges #217: Wie sich Zalando jetzt positioniert”) auch Asos (“Exchanges #223: Wie passen Asos und About You zusammen?”), Boohoo (“Boohoo kann Milliardenmarke dieses Jahr klar überspringen”) und Zozo intensiver angeschaut.
Zugleich gab es im Modebereich zuletzt jede Menge frischer Börsengängen – wie Revolve (“Revolve holt $212 Mio. an der Börse bei $1,2 Mrd. Bewertung”), wie The Real Real (“The RealReal holt $300 Mio. an der Börse bei $1,6 Mrd. Bewertung”) oder die Global Fashion Group – mit zum Teil erheblich höheren Bewertungen.
Letztlich bleibt also momentan nicht viel mehr als abzuwarten, bis die Börsen im Modesegment nach den Neulingen auch die bestehenden Anbieter wieder für sich entdecken.
Dank der Börsengänge haben die GLORE50 nun die Möglichkeit, sich im Modesegment noch breiter aufzustellen als bisher, was aber natürlich nicht davor schützt, dass das komplette Segment einbricht.
Ähnliche Fälle gab es bisher schon bei den britischen Versendern (im Rahmen des Brexit) bzw. bei den chinesischen Online-Anbietern (im Rahmen der Handelskrise mit China). Das ging allerdings immer einher mit der allgemeinen Börsenentwicklung. Das unterscheidet die aktuelle Situation.
Über die GLORE50
Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unsere Initiative hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.
Anmerkungen und Einordnungen zu aktuellen Entwicklungen finden Interessierte auch täglich bei Instagram und quartalsweise im GLORE Quarterly.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Die #GLORE50 beenden das 2. Quartal bei 129,90 (+1%)
- Kann Zozo mit seinem Modell Vorbild sein für Zalando & Co.?
- Boohoo kann Milliardenmarke dieses Jahr klar überspringen
- Boozt Fashion peilt für 2019 mindestens 335 Mio. € (+27%) an
- Exchanges #223: Wie passen Asos und About You zusammen?
- Exchanges #217: Wie sich Zalando jetzt positioniert
Kategorien:GLORE25
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