Soll der Online-Handel DHL retten oder Alternativen suchen?

Die Logistik-Krise und der drohende Online-Kollaps angesichts der steigenden Paketflut zählt weiter zu den drängendsten Themen für den Handel von morgen. Deshalb war es ein Trauerspiel, was DHL da dieser Tage als Strategie für 2025 präsentiert hat:

So mancher tat sich schwer, überhaupt eine Strategie zu erkennen. Das war auch kein Wunder, denn im Wesentlichen handelte es sich um die Fortsetzung des Sanierungsprogramms, das DHL letztes Jahr aufgelegt hat („DHL isoliert kriselndes Post- und Paketgeschäft zum 1.1.2019“).

Der Handel soll DHL retten. Aber wofür eigentlich?

Statt an Zukunftslösungen zu arbeiten, will sich DHL die kommenden 5 Jahre weiter vornehmlich mit sich selbst beschäftigen und sich dabei vor allem mit Preiserhöhungen über die Zeit retten. GPI (General Price Increases) heißt das strategische Zauberwort für DHL.

Um die Logistik für die kommenden Jahrzehnte zu rüsten, bräuchte es spätestens jetzt massive Investments, um die dafür notwendigen Strukturen aufzubauen. Diese Investments scheut DHL weiter und möchte stattdessen seine bisherigen Strukturen bis zum äußersten ausreizen.

Das ist aus DHL-Sicht legitim. Doch stellt sich für den Online-Handel nach dem jüngsten Strategie-Update und den zu erwartenden Wachstumssprüngen dringlicher denn je die Frage: Lohnt es sich überhaupt noch, auf DHL zu bauen? Oder sollte man sich nicht besser nach zukunftsfähigen Alternativen umsehen?

Wir hatten bereits in den Exchanges #212 ausgeführt, wie ein Plan B für die (Paket-)Logistik aussehen könnte und wie sich die Abhängigkeit von DHL & Co. reduzieren ließe:

Mehr zum Thema auch in den aktuellen Exchanges #237: DHL ohne Zukunftsstrategie

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Logistik

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1 Antwort

  1. Wenn Du schreibst „DHL versucht sich über die Zeit zu retten“, was siehst Du denn dann am „anderen Ufer“ bzw, nach dieser Zeit?

  2. Ich (als Händler) warte nur auf Amazons flächendeckende Logistik (die hoffentlich vorgesehen ist) und wechsel sofort von DHL. DHL ist ein absolut mieser Handelspartner geworden. Amazon ist deren größter Kunde und dafür aufkommen muss der „Rest“. Sobald Amazon seine eigene Logistik ausrollt, wird der eben genannte „Rest“ DHL verlassen, Amazon selbst wird weniger DHL nutzen und DHL wird sich von selbst erledigen. Müssen also eigentlich nur abwarten…

  3. DHL hat in den letzten Monaten sehr abgebaut, was die Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Zustellung von Paketsendungen betrifft. Trotz vereinbartem Wunschtermin liegt nur eine Benachrichtungskarte im Briefkasten, „Man wurde nicht angetroffen „. Die Mitarbeiter stehen offensichtlich unter zu hohem Zeitdruck, um ihre Arbeit ordentlich auszuführen. Auch Zweitzustellungen werden nicht eingehalten! Es besteht dringend Handlungsbedarf!!!

  4. Die DHL ist am Ende. Es gibt keine Leute mehr die diesen schlecht bezahlten Job machen wollen. Steigende Paketzahlen ohne Manpower bzw. ohne Investitionen kann nur gegen die Wand fahren. Sie sparen immer am falschen Ende, Hauptsache die Taschen der Manager und Aktionäre sind voll. Teilweise wird in den Zustellbasen wie in der Steinzeit gearbeitet, ineffizient und wenig produktiv. Als führender Logistik Player nach außen zu wirken ist leicht aber die inneren Strukturen sind unprofessionell und Vettern-Wirtschaft. Ich könnte jetzt noch viel weiter ausholen aber dafür reicht der Platz nicht. Mit freundlichen Grüßen von einem DHL Insider 🤪

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