Aktuelle Verzögerungen: DHL sieht sich jetzt bereits am Limit

Die aktuelle Lage in Sachen Corona („Den Online-Handel erwarten jetzt extreme Corona-Wochen“) bringt die ohnehin bereits schwach aufgestellte Paketbranche endgültig an ihre Grenzen. So zieht heute diese DHL-Mail Kreise:

„Wir bitten um Ihr Verständnis für die aktuelle Situation, die in diesem Ausmaß auch für uns leider nicht vorhersehbar war.

Wir informieren Sie selbstverständlich, sobald die Bearbeitungszeiten wieder das gewohnte Niveau erreichen und zusätzliche Sonderabholungen wieder möglich sind.“

Die Engpässe gelten beileibe nicht nur für das Paketzentrum Hannover. Und auch nicht nur für Deutschland. In den USA hat sich für den drohenden Kollaps der Paketbranche der Begriff Shipageddon eingebürgert.

Aktuell befindet sich die ganze Branche in einer Sondersituation. Allerdings hat es die gesamte Paketbranche in den letzten Jahren versäumt, an zeitgemäßen Strukturen zu arbeiten, die für Paketmengen gemacht sind, wie sie vor 5 bis 10 Jahren noch unvorstellbar waren. Siehe dazu auch Pick8Ship und der Container-Moment in der Paketlogistik.

Und auch wenn der Druck im laufenden Weihnachtsgeschäft besonders hoch ist, so ist eine Entspannung der Lage auch danach fürs erste nicht in Sicht („Worauf sich der Online-Handel bis Mitte 2021 einstellen kann“).

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Kategorien:Logistik

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1 Antwort

  1. Dass sie es nicht mehr schaffen, verstehe ich sogar. Das:

    „Wir bitten um Ihr Verständnis für die aktuelle Situation, die in diesem Ausmaß auch für uns leider nicht vorhersehbar war.

    ist einfach nur albern und eine ziemlich unglückliche Kommunikation. Schon nach der ersten Corona-Welle war abzusehen, wo der Hase hinläuft und man hätte ab Oktober schon seeeehhhr viel Optimismus gebraucht, um nicht abzusehen, was da im Weihnachtsgeschäft kommt.

    Besser wäre es gewesen, wenn man gesagt hätte: „Wir wussten, was auf uns zukommt, wir haben unser Bestes getan, mehr geht einfach nicht..“.

  2. Die Post hat es versäumt sich um Personal zu kümmern! Zu knapp kalkuliert. Arbeitsverträge wurden nicht verlängert.
    Nun sieht man das Ergebnis!

    • das glaub ich eher nicht. Und das hilft auch wenig, wenn die Paketzentren am Limit (=überfüllt) sind …

      • Genau. Man muss halt einfach die physischen Grenzen akzeptieren bzw. wäre jetzt eigentlich die Zeit, mal etwas Marktwirtschaft walten zu lassen, also Dinge die knapp sind, werden teurer. Die DHL kann das vermutlich wegen ihres „Versorgungsauftrages“ nicht, aber alle anderen könnten ihre Kapazitäten versteigern. Ist imho besser, als jammern.

      • Hallo Claus,
        ich sehe das wie du. Steigende Paketpreise sind wohl leider das einzige Mittel, um wahre Innovationen schneller in den Markt zu bringen. Dies ist kurzfristig zwar ärgerlich für die Versender, langfristig aber meiner Meinung nach gut für die Versender, die Endkunden und die Natur.

      • dauerhaft dürften nur smartere Geschäftsmodelle helfen, aber höhere Preise ermöglichen zumindest neuen Anbietern den Marktzugang …

      • So hatte ich das auch gemeint, Jochen. :) Sorry, hatte mich etwas missverständlich ausgedrückt. Dir einen guten Rutsch und ein spannendes 2021

  3. Und die Speditionen und Paketdienstleister haben noch Glück. Wir haben meteorologisch einen sehr entspannten Dezember.
    In früheren Jahren haben Schnee und Regen die Logistik deutlich erschwert. Das hätte noch viel schlechter kommen können.

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