Die #GLORE50 fallen unter das Corona-Crash-Niveau

Die Börsen sehen weiter schwarz für den Online-Handel: So sind die GLORE50 heute, nach dem jüngsten Aufschwung, tatsächlich noch einmal unter das Corona-Crash-Niveau von 2020 gefallen und liegen mit 105,52 Punkten jetzt so tief wie seit Anfang 2019 nicht mehr:

Rein nach der Börsenlogik mögen die aktuellen Kurse und Bewertungen absolut gerechtfertigt sein (siehe Warum die #GLORE50 gerade so am Boden liegen).

Langfristig betrachtet steht der Online-Handel allerdings gar nicht so schlecht da – mit Umsätzen deutlich über der Zeit vor Corona (siehe Wann geht es für den Onlinehandel wieder aufwärts?).

Nachdem die Q2-Zahlen zunächst auf positive Resonanz gestoßen waren, ist die Skepsis an den Börsen zur Zeit groß, wie der Online-Handel die Wirtschaftskrise meistert.

Zur Lage des Online-Handels siehe auch die Exchanges #304: Der Onlinehandel in der Krise. In welcher Krise?

Über die GLORE50 und den Global Online Retail Fonds

Die GLORE50 basieren auf dem Global Online Retail Fonds, der am 1. Oktober 2015 auf unser Betreiben hin als bewusst breit gestreuter Branchenfonds für den globalen Online-Handel an den Start gegangen ist. Wir stehen ihm seitdem beratend zur Seite mit Analysen und Einschätzungen, was die Zusammensetzung sowie die Auswahl und Gewichtung relevanter Unternehmen angeht.

Anmerkungen und Einordnungen zu aktuellen Entwicklungen finden GLORE-Interessierte auch börsentäglich bei Instagram oder monatlich im Newsletter.

Wie immer gilt: Beiträge und Einordnungen dieser Art haben lediglich Informationscharakter und sind nicht als Empfehlungen zu verstehen. Wer sich an der Börse engagiert, sollte sich neben der Chancen stets auch der Risiken bewusst sein.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:GLORE25

Schlagwörter:, ,

1 Antwort

  1. Inzwischen zählt an der Börse nicht mehr nur der Umsatz sondern v.a. der Gewinn. Da hat halt noch kein Onlineshop bewiesen, dass er langfristig wirklich Gewinn erwirtschaften kann.

    • Die erste Aussage stimmt. Die zweite ist und bleibt Quatsch. Amazon, Zalando und viele andere, gerade auch kleinere Online-Händler erwirtschaften seit Jahren Gewinne. Ein Blick in die Jahresabschlüsse im Bundesanzeiger, etc. genügt.

  2. Die vielen Kleinen sind aber nicht an der Börse.
    Und selbst bei Amazon ist die Handelssparte nicht gerade eine Cashcow (im Gegensatz zu AWS).
    Der Online Handel ist eingenordet worden und muss nun zeigen, dass er auch nachhaltig Gewinne generieren kann.
    Die Zeit der Schaumschläger, Traumbewertungen und sehr hohen Wachstumsraten sind vorbei und werden imho so schnell auch nicht wieder kommen.

    • Das glaube ich nicht. Wir haben es im Moment nicht mit einer Krise des Online-Handels zu tun, sondern mit einer waschechten Konsumkrise. Und während viele stationären Handelsketten schlicht von der Bildfläche verschwinden werden, haben wir im Online-Handel gerade schlechtere Umsätze und Gewinne und deswegen Börsenkurse. Wer sich jetzt schlank aufstellt und seine Prozesse in den Griff bekommt und in dem Umfeld überwintert, wird in Zeit x gestärkt aus der Sache hervor gehen. Und da sind Online-Händler mit ihren viel flexibleren Kostenstrukturen viel besser aufgestellt als der stationäre Handel.

      • Habe ich nicht bestritten. Aber diese Krise hat den gehypten Online-Handel (noch krasser SaaS-Firmen etc) auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
        Unternehmen, die mittel- bis langfristig keine Gewinne erzielen können, haben keine Existenzberechtigung.
        Das Prinzip „Hoffnung auf die Zukunft“ wurde durch die Krise der längst überfällige Dämpfer versetzt.
        Man darf dabei nicht vergessen, dass der Höhenflug des Online-Handels nur temporär durch Corona getrieben wurde.
        Der viel größere und nachhaltigere Treiber waren die historisch niedrigen Zinsen und die dadurch entstandenen exorbitanten Geldmengen am Markt.

        Der Online-Handel war in einer Blase, aus der jetzt die Luft rausgelassen wurde.
        Das war/ist ein gesunder und längst überfälliger Prozess.
        Gut geführte Online-Händler werden gestärkt aus der Krise hervorgehen.
        Der Online-Handel wird per se auch weiter wachsen, da bin ich mir sicher.
        Nur eben nicht mehr so hoch bewertet werden, wie es bis 2022 der Fall war.

      • Der Einbruch bei Cloud/SaaS-Firmen war ähnlich aber nicht „noch krasser“. Der BVP Nasdaq Emerging Cloud Index hat in den letzten 12 Monaten ca. 57% verloren, der GLORE50 ca. 63%. Auch bei SaaS gibt es das Problem, dass die meisten Firmen noch nie Gewinn erwirtschaftet haben, obwohl sie schon 10-15 Jahre existieren. Gerade in der Technologiebranche mit schnellen Entwicklungen bleibt dann nicht mehr viel Zeit im Lebenszyklus eines Unternehmens. Der nächste Wettbewerber steht (zumindest in der bisherigen Zeit unendlicher VC-Geldströme) schon vor der Tür.

  3. Der Chart sieht ja furchtbar aus, als ob man wie parallelisiert sehenden Auges ins Verderben gelaufen ist. War es für einen aktiv gemanagten Fond nicht möglich, eine größere Cashposition aufzubauen oder sich über Stops abzusichern?

Trackbacks

  1. Die #GLORE50 fallen erstmals seit 2016 unter 100 Punkte – Exciting Commerce

Schreibe eine Antwort zu Stefan NeudeckerAntwort abbrechen

Entdecke mehr von Exciting Commerce

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen