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Neckermann zwischen Verklärung und Verdammung

Seitdem sich Otto vor zwei Wochen endgültig als Sanierungsfall geoutet hat, sollte eigentlich das das große Branchenthema sein. Stattdessen geht es immer noch um Neckermann.

Bemerkenswert ist, mit welcher Unverfrorenheit Gewerkschaftsfunktionär und Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Thurner an (s)einer Legende strickt ("Arbeitnehmer klagen an"). Lesenswert, wie das bei den (Online-)Mitarbeitern ankommt.

Im Gegenzug stilisiert Martin Groß-Albenhausen Neckermann zum Online-Pionier und beschreibt im bvh-Blog, mit welchen "Innovationen" sich Neckermann in all den Online-Jahren die Zeit vertrieben hat, nur um sich nicht den wesentlichen, strategischen Herausforderungen stellen zu müssen. Kurios, dass ausgerechnet der Neckermann-Marktplatz als eine der wenigen strategisch wertvollen Leistungen unerwähnt bleibt.

Ein realistischeres Bild liefert da Sven Selle.

Man muss Neckermann weder verklären noch verdammen. Im Grunde ist Neckermann ein Opfer der Umstände. Und einer von vielen Händlern, die in den nächsten Jahren kollabieren werden, weil sie mit dem Strukturwandel nicht zurecht kommen. Wir haben das in der ersten Ausgabe von Exchanges thematisiert.

Ansonsten gilt für Neckermann wie für alle Etablierten: Die Online-Knabberfische sind überall.

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