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Schlecker-Pleite reisst auch Online-Ableger in die Insolvenz

Im Zuge der Schlecker-Insolvenz geht auch das Online-Geschäft der Schlecker Home Shopping GmbH baden.

Das hat Schlecker gestern im Unternehmensblog bestätigt, wo es die Öffentlichkeit über die Entwicklungen auf dem Laufenden hält und sich der öffentlichen Debatte stellt wie bisher noch kein (Handels-)Unternehmen in ähnlicher Lage.

Schlecker betreibt einen der 100 umsatzstärksten Online-Shops hierzulande und erzielt damit Schätzungen zufolge über 60 Mio. Euro im Jahr. Die Kette sieht sich damit selber als "Online-Drogeriemarkt Marktführer im Internet".

Schlecker ist ein weiterer Fall, der mit den strukturellen Veränderungen in der Handelsbranche nicht zurecht kommt, vor allem aber auch ein Beleg dafür, dass selbst die tollsten Online-Umsätze nichts zählen, wenn sie sich nicht selbst tragen können.

Bei Exciting Commerce gehen wir davon aus, dass wir – wie in den USA (siehe Liste) – auch hierzulande in den kommenden Jahren speziell im Multi-Channel-Segment (sei es im Versandhandel oder im stationären Einzelhandel) eine Vielzahl weiterer Pleiten sehen werden, da viele traditionelle Händler die Marktdynamiken noch unterschätzen und sich so der Dramatik ihrer Lage immer noch nur unzureichend bewusst sind.

Das Versandhaus Quelle war bisher das gleichermaßen lehrreichste wie eindringlichste Beispiel für ein Unternehmen, das bis zuletzt verblendet in den Abgrund steuerte. Eine konsequente Aufarbeitung der Quelle-Pleite hat in der Versandhandelsbranche bis heute nicht stattgefunden. 

Die Handelsbranche redet sich gerne ein, dass jede Pleite ein bedauerlicher (bzw. im jeweils konkreten Fall durchaus "verdienter") Einzelfall ist, obwohl es sich im Wesentlichen um strukturelle Defizite handelt, die zur Pleite führen und die sich im jeweils konkreten Fall dann nur unterschiedlich äußern.

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