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Welche Chancen hat Quelle als Marktplatz für Silver Surfer?

Knapp zwei Jahre nach der Pleite ist Quelle heute unter dem Dach der Otto-Gruppe wieder online gegangen – und tritt damit als ein weiterer Marktplatz für Silver Surfer gegen das bereits im Herbst 2010 gestartete Meinpaket von DHL an:

Mit seinem betont starken Service-Fokus wendet sich Quelle.de an all jene, denen der Online-Kauf bei Amazon oder Ebay noch nicht geheuer ist.

Im Prinzip ist Quelle.de in der Otto-Gruppe eine Art Smatch/Shopping24 mit Warenkorb. Auch die neue Quelle verschickt nicht mehr selber, sondern verlangt neben Fixgebühren Umsatzprovisionen zwischen 7% und 15%:

Entscheidend sind für Quelle die Kundendaten:

"Die Otto-Gruppe geht mit ihrem Marktplatz noch einen Schritt weiter: Lagerung und Lieferung übernimmt komplett jeder einzelne Verkäufer. Die Kommunikation, Bezahlung und Kundenbetreuung jedoch liegen bei Quelle.de."

Wenn man verfolgt, wie sich gerade auch Ebay mit seinem Wandel zum Marktplatz abmüht, dann fragt man sich, was leichter ist: Einen Online-Marktplatz unter einem neuen Label aus dem Boden zu stampfen – wie es DHL mit MeinPaket oder Unister mit Shopping.de tun. Oder eine überholte Offline-Marke wie Quelle in eine einigermaße glaubwürdige Online-Marke zu verwandeln, wie es das Team um Tim von Törne vor sich hat.

Die Otto-Gruppe hat mit Smatch/Shopping24, das auch Seiten wie Fashion24, Living24, Yalook und andere betreibt, durchaus Erfahrungen in der Umsatzvermittlung.

Doch sind reine Trafficschleusen, auf die sich Shopping24/Smatch verlegt hat, noch weitaus leichter zu betreiben als Marktplätze mit Warenkorb und Bestellfunktion. Wir erinnern uns noch an die ambitionierten Versuche der Telekom mit ElectronicScout24 oder von Ebay mit Ebay Express.

Doch das Marktplatz-Konzept ist das eine. Die wirklichen Herausforderungen sind ohnehin an anderer Stelle zu suchen. Die eine liegt zur Freude von Google & Co. im Marketing: Kann ein Quelle.de, das wie so viele Marktplätze ohne zugkräftiges Verkaufskonzept an den Start geht, auf Dauer ausreichend Traffic einkaufen, um für seine Händler attraktiv zu bleiben?

Die zweite, vielleicht noch größere Herausforderung heißt entgegen der vielen Berichte nicht Media Saturn, sondern Möbel-Profi, das dabei ist, mit einem ganz ähnlichen Konzept wie Quelle.de, aber mit der geballten Online-Marketing-Erfahrung von Rocket Internet in einem der von Quelle anvisierten Kernsegmente durchzustarten (siehe auch Über die SEO-Methoden von Rocket Internet)

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