Swoopo verschärft sein Geschäftsmodell wieder

Mit dem Ausstieg der deutschen Geschäftsführung verschärfen die Amerikaner den Kurs bei Swoopo wieder. Künftig bekommen die Bieter beim Direktkauf nur mehr "bis zu 25%" ihrer Einsätze erstattet.

Im letzten Sommer hatte Swoopo den Kaufmodus – teils aus Kulanzgründen (nach heftiger, öffentlicher Kritik), teils im Vorgriff auf neue Wettbewerber – zugunsten seiner Nutzer entschärft. Die Bieter bekamen danach beim Direktkauf 100% ihrer Einsätze erstattet.

Swoopodirektkauf

So wirklich interessant bleibt Swoopo jedoch für Investoren nur als Geld(druck)maschine (s. Worauf Investoren wirklich stehen). Deshalb ist die Kehrtwende nachvollziehbar.

Bemerkenswert ist die Entwicklung auch deshalb, da Swoopo inzwischen Vorbild ist für weltweit Hunderte von Nachahmern, u.a. auch für die US-Hoffnung Big Deal sowie für Dealstreet, an dem aus dem Samwer-Umfeld u.a. Otto, Holtzbrinck und Credit Agricole Private Equity beteiligt sind.

Mehr zu den "Swooponomics" auch im Extreme Retailing Beitrag. Aus Exciting Commerce Sicht gibt es mit Spreadbooster & Co. in diesem Marktsegment längst attraktivere Geschäftsmodelle

Vielen Dank für den Hinweis in den Kommentaren

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Kategorien:Long Tail

1 Antwort

  1. Interessant!
    Fast alle Swoopo-Klons wie DealStreet haben auch noch den Direktkauf ohne nachzudenken übernommen. Spannend wird jetzt, ob die Klons auch den Direktkauf nach und nach abschaffen wie ihr großes Vorbild.
    Wie ich gehört habe, hat DealStreet derzeit eine größere sechsstellige Burnrate pro Monat. Nachdem Marktführer Swoopo den Direktkauf mehr oder weniger durch die gleichzeitig überteuerten Direktkkauf-Preise faktisch abgeschafft hat, werden die Investoren von DealStreet sicherlich auch schwer ins Grübeln kommen und Druck ausüben.
    Kommunikativ lässt sich der Direktkauf allerdings nicht mehr abschaffen, da man damit die ganze Kundenbasis verbrennen würde.
    Was Du meiner Meinung nach noch richtig stellen solltest: Der amerikanische Investor von Swoopo hat dafür gesorgt, dass der Direktkauf kommt und insofern das Geschäftsmodell „entschärft“.
    Jochen, zu Spreadbooster:
    Ich sehe ehrlich gesagt keinen Unterschied zum Luupo-Modell und vor allem bisher keinen Erfolg!
    http://www.alexa.com/siteinfo/spreadbooster.de
    Alexa Traffic Rank ist 56.613.
    Aber evtl. täusche ich mich, vielleicht berichtest Du mal, was sich in den letzten Monaten so getan hat und wo Spreadbooster steht.

  2. Deshalb spreche ich ja auch vom Spreadbooster-Geschäftsmodell – und nicht von der Reichweite :-) (die nach 5 Monaten noch nicht so extrem sein.)
    Die Unterschiede zu Luupo sind signifikant (s. separaten Beitrag)
    Spielt es eine Rolle, wer Swoopo entschärft hat? Ich habe es bewusst offen gelassen.

  3. Interessant!
    Swoopo verändert weiter sein Geschäftsmodell:
    Nach
    – der Nacht-und-Nebel-Entlassung des deutschen Managements,
    – der erfolgten Verschärfung des Geschäftsmodells durch die Abschaffung des Direktkaufs,
    – der Verkürzung des Countdowns auf maximal 2 Minuten, wenn mehrere Bietagenten gegeneinander bieten (Achtung: Glücksspiel-Kriterium hiermit definitiv erfüllt!),
    versucht sich das ehemals deutsche Vorzeige-Startup nun als Liveshopping-Anbieter mit dem sog. „Deal of the Day“:
    http://www.swoopo.de/purchase/deal-of-the-day
    Jochen, diese unstete Strategie von Swoopo ist höchstinteressant … dort scheint viel im Argen zu sein.
    in früheren Zeiten gab es so ein Hin und Her an der Domagkstraße jedenfalls nicht.
    Ich wette alles, dass Swoopo auch in Kürze wieder das Liveshopping abschaffen wird, denn
    „Kein Wind ist demjenigen günstig, der nicht weiß, wohin er segeln will“
    Nachdem der erfolgreiche Kapitän Gunnar Piening und sein erster Offizier, Ralph Werner, über Bord gegangen sind, erscheint mir das Schiff mittlerweile recht führerlos zu sein.

  4. @Vorredner:
    Völlig richtig! Viel Spaß im Vapiano nachher :-)

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