Otto-Versender erleben Umsatzsprung nach Quelle-Pleite

Des einen Freud, des anderen Leid. Nach dem Quelle-Aus konnten sich 2010 erwartungsgemäß alle verbliebenen Alt-Versender über Wachstumsschübe freuen. Nach Neckermann melden auch die Otto-Versender zweistellige Umsatzzuwächse (Pressemeldung):

Otto2001-11

  • OTTO steigerte die Erlöse um 13,6 Prozent von 1,9 Milliarden Euro auf 2,1 Milliarden Euro.
  • Bonprix wuchs um 17 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.
  • Die Schwab-Gruppe sprang dank eines Wachstums von knapp 11 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro.
  • Ein enormes Wachstum von rund 22,4 Prozent legte die Baur-Gruppe hin: Sie steigerte die Erlöse von 468 Millionen Euro auf 572 Millionen Euro.
  • Auch die Heine-Gruppe entwickelte sich mit einem Wachstum von 5,2 Prozent auf 665 Millionen Euro positiv."

Das Wachstum kommt erfreulicherweise in einem Jahr, da die Otto-Gruppe ihre Online-Aktivitäten stark zurückschrauben musste:

  • Yalook wurde ebenso eingestellt wie Jungstil und Yourhome
  • Der Restart von Quelle.de verzögerte sich um ein weiteres Jahr (auf nun Ende Sommer 2011)

Da Otto online nicht vorankommt ("Refashion – Warum lernt Otto online nichts dazu?") und seine strukturellen Probleme weiter nicht gelöst hat, bleibt die Zukunft der Gruppe ungewiss.

In den letzten fünf Jahren wuchs alleine der deutsche Versandhandelsmarkt um 15%. Die Otto-Versender konnten davon trotz Quelle-Schwäche/Aus nicht profitieren.

2010 versuchten die Otto-Versender die ausbleibenden Katalogimpulse vor allem durch TV-Werbung zu kompensieren. Wie nachhaltig diese Strategie ist, wird sich weisen. Aktuell kracht es vor allem im IT-Bereich

Natürlich kann man die Entwicklungen bei Otto auch in einem positiveren Licht sehen. Die üblichen Hofberichte zur Pressemeldung finden sich wie immer bei Google News, ein Interview mit dem Konzernchef in der Wirtschaftswoche (heise/dpa)

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Kategorien:Ultimondo

1 Antwort

  1. Allein schon die Tatsache, dass man 2 Jahre braucht, um aus der Quelle-Seite was zu machen, zeigt das ganze Dilemma in diesem Laden. Eigentlich kann man sich das nun nach 2 Jahren auch sparen, man faengt mit allem (z.B. SEO) wieder komplett bei Null an. Vor diesem Hintergrund ist der bezahlte Kaufpreis fuer die Markenrechte mit Sicherheit viel zu hoch gewesen und wohl eher nur ein Versuch, die Domain nicht an die schnellere Konkurrenz gehen zu lassen.

  2. Woher kommt die Info dass quelle.de Ende 2011 kommt? In diesem Artikel: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Versandhaendler-Otto-will-nach-Brasilien-expandieren-1228917.html sagt OTTO-Chef Schrader:
    „Wir haben den Neustart von quelle.de auf den Sommer gelegt“

  3. Danke für den Hinweis. Die „Sommer“-Aussage war in den ersten Berichten nicht enthalten, da hieß es „im Laufe des Jahres“, was ich fälschlicherweise als „Ende des Jahres“ in Erinnerung hatte. Ich habs im Beitrag korrigiert.

  4. Spielt aber auch nicht wirklich ne Rolle, ob es nun 20 Monate sind oder 24 Monate. Fakt ist, man haette mit quelle.de fast genau diese Zeit schon Geld verdienen koennen.

  5. Bekomme von zalando jetzt auch haeufiger printwerbung (Flyer,Postkarten und magaloge) ich denke zalando hat mehr Umsatzanteil tv und Print als Otto mit Print. Welches Konzept ist dann exciting Commerce? Zeig doch mal Player wie thomann, Conrad, elv, sportscheck oder … Es gibt auch renditestarke deutsche Konzepte

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