Neu: Der Frauenanteil in der Digitalen Gesellschaft 2011

In dieser Woche ist, nach 2009 und 2010, im dritten Jahr die neue Studie zur Digitalen Gesellschaft 2011 erschienen. Auf den ersten Blick hat sich nur wenig verändert.

Spannender wird es erst, wenn man sich die Details ansieht. Vor allem die Geschlechterverteilung scheint in der neuen Erhebung weitaus realistischer abgebildet als noch 2010. Speziell bei den Männer-/Frauenanteilen ergeben sich erhebliche Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr (siehe die folgende Gegenüberstellung). Der Männerüberschuss bei den in der Studie als "digital souverän" Bezeichneten bleibt eklatant:

Digisellschaft2011

Was bedeuten diese Ergebnisse für den E-Commerce?

  • Nichts, wenn man sich als Online-Händler (z.B. als Elektronikversender) vor allem an Männer wendet. Hier bleibt alles beim Alten. Von der iPhone-App bis zum E-Commerce-Shop kommt die Online-Welt den Männern sehr entgegen.

Wer also online nicht Otto Normalverbraucher ansprechen will, sondern Lieschen Müller (gerne auch Lisa Müller oder Elisabeth Müller), der darf sich nicht an den Männerangeboten orientieren, sondern muss technologisch drei Schritte zurück und konzeptionell neue Wege gehen (s. Die besten neuen Shoppingkonzepte von Frauen für Frauen).

Die gelegentlichen Nutzerinnen sind von "always on" noch weit entfernt und befinden sich noch weitgehend im Mailmodus. Bekannt ist allerdings auch, dass Frauen die treibenden Kräfte des Social Web sind. Auf beide Aspekte gilt es sich einzustellen, bis der Gen-Defekt behoben ist und zum Beispiel auch Eingabegeräte erfunden sind, die dem Online-Erleben der Frauen entgegen kommen.

Man muss sich nur ab und an vor Augen führen, wie wenig Frauen beispielsweise mit dem iPad am Hut haben (siehe ACTA-Studie 2010 (PDF) oder die Statistiken zur Strategiefindung). Vieles, was Männer online lieben, ist für Frauen nur ein notwendiges Übel.

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Kategorien:Uncategorized

1 Antwort

  1. Nanu, Exciting Commerce fordert plötzlich zum Rückschritt auf, um Frauen abzuholen und in die „Digitale Avantgarde“ zu führen? Sonst seid ihr doch immer angetan, die neuesten Ideen und Konzepte zu puschen und den Status Quo als langweilig/nicht mehr zukunftsfähig abzustempeln. Und jetzt sollen wir plötzlich eine Ausnahme machen? Aber mal ehrlich: Wenn es in einem Projekt nicht gerade um Mode/Schmuck/Beauty geht, dann sieht man von der Frauenwelt erschreckend wenig. Vielleicht wäre ja ein Ansatz praktikabler, den man in anderen (Politik-)Bereichen gewählt hat: Fördern und fordern. ;-)

  2. „Exciting Commerce fordert plötzlich zum Rückschritt auf, um Frauen abzuholen und in die „Digitale Avantgarde“ zu führen?“
    Weder das eine noch das andere. Frauen werden niemals „Digitale Avantgarde“ im Männersinn. Und es geht auch nicht darum, Frauen diesbezüglich „zu fördern“, sondern ganz im Gegenteil, die (Online-)Bedürfnisse der Frauen zu berücksichtigen, die denen der Jungs diametral entgegenstehen.
    Ansonsten: Die Quote löst ja auch in anderen Bereichen nicht das Problem, sondern trägt vor allem dazu bei, die Ursachen zu vertuschen. Entsprechend werden ein paar Quotenfrauen auch die Geschlechterfrage der digitalen Gesellschaft nicht lösen.
    Das einzige, was hilft, ist Zielgruppenorientierung. Wer mit Frauen online Geld verdienen will, der sollte sich nach ihnen richten. Wer nicht, der nicht.

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