Nachtrag (30.7.):
Die Presseabteilung von ProSiebenSat.1 stellt klar: "SevenVentures, der Venture-Arm von ProSiebenSat.1, möchte eine
Minderheitsbeteiligung an moebel.de erwerben (und nicht an anderen Portalen / Portalis).
Das Unternehmen baut damit sein Beteiligungsportfolio weiter aus und
beteiligt sich nach der Beteiligung an Stylight nun auch im Bereich
"Home& Living"
am branchenführenden Marktplatz."
Nachtrag (26.7.):
Entgegen der Informationen auf der Portalis-Seite und der
ursprünglichen Überschrift gehört Fashion.de nicht mehr zu Portalis. Es
handelt sich also rein um den Einstieg bei Möbel.de. Der Beitrag wurde entsprechend korrigiert.
Über das wachsende Engagement von ProSiebenSat.1 im Möbelmarkt hatten wir gerade erst im Kontext mit Home24 und IKEA berichtet.
Nun meldet das Bundeskartellamt, dass ProSiebenSat.1 die "Kontrolle über Portalis Deutschland erwerben will", das unter anderem Möbel.de betreibt:
Home & Living zählt bei ProSiebenSat.1 zu den strategischen Investmentfeldern. Zu den Beteiligungen gehört u.a. Küchen Quelle. Im Modebereich ist ProSiebenSat.1 u.a. schon an Stylight beteiligt.
Zuletzt hatte SevenVentures die Übernahme von mydays bekanntgegeben und war mit einem Werbedeal bei Tengelmanns Baby-Markt eingestiegen.
Strategisches Ziel ist es, im E-Commerce Marktplätze mit Händlerangeboten zu kombinieren. Zu ProSiebenSat.1 gehören im Marktplatzbereich bisher u.a. Preis24 und Apomio:
Spannend auch: Gestern kam der Gedanke auf, dass die Axel Springer AG im Rahmen ihres strukturellen Wandlungsprozesses wieder vorhaben könnte, bei ProSiebenSat.1 einzusteigen. Beide würden strategisch weiter gut zusammenpassen, sind bisher allerdings am Kartellamt gescheitert.
Sowohl Portalis als auch ProSiebenSat.1 sind wieder auf der K5 Konferenz der stärksten Online-Händler am 12./13. September in München vertreten, wo wir den Einrichtungsbereich anhand von Westwing und Woonio, den Modemarkt anhand der Erfahrungen von s.Oliver und 7trends beleuchten wollen und wie gewohnt auch die Investmentaktivitäten thematisieren werden.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Baby-Markt: Tengelmann holt ProSiebenSat.1 mit 16% an Bord
- ProSiebenSat.1 steigt mit 10% bei KüchenQuelle ein
- SevenVentures will Planet Sports einen guten Exit ermöglichen
- ProSiebenSat.1 steigt nach MyParfum auch bei Flaconi ein
Kategorien:Shopboerse
Die Frage ist was ProSiebenSat.1 damit vorhat. Beide Plattformen (möbel.de + fashion.de) sind reine CPC-Modelle und keine E-Commercestrategien. Möbel.de hat viele große Kunden in den letzten Jahren verloren, z. B. den Quelle- und Neckermannversand, die dort die Budgetkanäle offen gestaltet haben. Allerdings sollen die CPC-Preise fernab aller liefen liegen und der Traffic die Conversion nicht sonderlich treiben.
Insgesamt glaube ich das diese CPC-Modelle demnächst der Vergangenheit angehören, weil kein echter Mehrwert erkennbar ist und King Content dort nur wenig Spielraum hat.
Ich glaube auch das die aktuellen (Traffic-Arbitrage) Geschäftsmodelle von moebel.de/Fashion.de an ihre Grenzen kommen, da der zugekaufte Traffic immer teurer wird => von daher potentielle Übernahmekandidaten.
P7S1 hat den Vorteil, dass Sie die nötige Reichweite aus sich selbst generieren können (z.B. durch TV-Spots auf nicht verkauften Werbeplätzen). Damit könnte das einen Schub für das Arbitrage-Modell (mehr Marge da günstigerer Trafficeinkauf) bringen.
Aber viel wichtiger: Strategisch erwarte ich das die heutigen Mediahäuser irgendwann den Händlern Konkurrenz machen werden und selbst in den Handel einsteigen (Content haben die Mediahäuser ja genug, nur eben keine Ware bzw. keine Handelsabsicht). Dies könnte bei den obigen Portalen dahingehend passieren, dass es einen Warenkorb (vielleicht sogar händlerübergreifend) gibt und nur noch Infos an die entsprechenden Händler rausgehen, wohin die Ware versendet werden soll (also eine Art Marktplatz).
Medienhäuser bringen fast bessere Voraussetzungen mit Handelsgeschäftsmodelle zu betreiben als klassische Händler.
Strategisch ein absolut sinnvoller Zusammenschluss. Viel Glück an das Team nach Hamburg !
Grins. Nicht übel!
Da bin ich dann wirklich mal auf den Preis gespannt. Arbitragegeschäft, welches fast ausschließlich von Google (SEO + SEM) abhängig ist.
Wobei die Domain absolut genial für Offline-Werbung taugt und auch die Seite selbst einen prima Eindruck hinterläßt.
Sieht ganz so aus als wäre die Ausgründung von Fashion.de Voraussetzung für den Deal gewesen. Selbst die Adressen sind noch gleich.
Mysport.de gehört übrigens auch noch zu Portalis.
Herzlichen Glückwunsch ans Team in Hamburg!
Ich glaube, wenn ProSiebenSat.1 wüsste, was bei dem Laden für eine Fluktuation herrscht und wie das Management bzw. insbesondere die GF zu ticken scheint, dann würden die sich nicht nur 2x überlegen, ob sie moebel.de wirklich kaufen wollen. Die URL mag ja gut sein, aber wenn man sich mal mit ehemaligen (vergraulten bzw. geflüchteten) Mitarbeitern oder auch Ex-Kunden von moebel.de unterhält, lernt man schnell, dass die URL wohl aber auch das einzig Gute zu sein scheint. Bin mal gespannt, für wie viel sich ProSieben das Ganze aufschwatzen lässt…
Bin ja sozusagen die Konkurenz von moebel.de – ich finde es super das sich da was tut. Ich kann aber auch aus eigenen Erfahrungen sprechen das es über kurz oder lang schon sinn macht eigene Produkte zu verkaufen – wir werden das auch bald machen (Holzmöbel nach maß oder auch eigene Kunstoffmöbel – bleibt also Spannend was moebel.de noch alles macht da ja jetzt etwas Kohle und Bekanntheit Steigerung (vermutlich mit TV Werbung) noch hinzukommt.
moebel.de ist eine ziemliche kunden-unfreundliche (Nutzer wie Händler) Klick-Schleuder mit überhöhten CPCs. Es gibt zwar z.B. zu jedem Angebot einen Button “Details” mit weiteren Informationen zum Angebot (gut), aber klickt man auf das Bild selbst, wird man ohne Vorwarnung sofort zum Händler weitergeleitet. Stöbern wird so ziemlich anstrengend und bei den Händlern dürfte auch nicht viel hängen bleiben. Es gibt dabei weder ein Hinweis auf einen “Click-out” noch darauf, dass hinter dem Angebot ein komplett anderer Händler steht. Kleiner Tipp an Möbel.de: Hier würde ich dringend was ändern oder das Modell überlebt sich von selbst.
Da gebe ich dir recht Thomas, so zum stöbern lädt die Seite auch nicht unbedingt ein… von mir aus kann es so bleiben :-)
Ob eigene Produkte wirklich besser sind, wird sich zeigen. Ehemalige Shops wie z.b. livingo sind den umgekehrten Weg (vom Shop nun zum Klickmodell) gegangen. Die werden das auch nicht ohne Gründe getan haben.
Ist richtig, so ganz klar ist es nicht aber livingo ist kein optimales Beispiel, da ging es ja um eine Neuausrichtung und ggf. hat sich Rene Köhler damit übernommen – sieht man ja jetzt denn internetstores geht ja jetzt klar in eine richtung.
Wenn eine Seite gut gemacht ist und einen Zusatznutzen (für den KUNDEN) bietet, warum nicht? Moebel.de müsste z.B. vor dem Klick erst mehr Details bieten, vielleicht eine bequemere Navigation zum Stöbern etablieren, mehr Transparenz bzgl. Anbieter herstellen, Bewertungen, Preisvergleich soweit möglich etc., dann wäre so ein “Meta”-Shop sogar sinnvoll.