Nachdem die Vertriebsmaschinerie für Marken bereits auf Hochtouren läuft (“Wie Zalando Geld mit Marken machen will“), möchte Zalando künftig auch den Handel für sich gewinnen (“Mit Zalando im Alexa einkaufen”) und am liebsten auch dessen Läden und innerstädtische Lagerflächen in ein virtuelles Logistiknetzwerk integrieren.
Insofern spricht Zalando in seiner Plattformstrategie (“Zalando und die 4 großen Säulen seiner Plattform-Strategie“) nicht ohne Grund schon von Brand and Merchant Products:
Um näher am Kunden zu sein, setzt Zalando inzwischen ohnehin auf eine dezentrale Logistik (“Wo steht Zalando in 5 Jahren, wo in 10 Jahren?“). Die schnelle Einbindung weiterer, auch externer Laden- und Logistikflächen wäre da der konsequente nächste Schritt:
The news is out: we connected the first offline retail store to our Zalando platform this week. Very proud of my team https://t.co/Bf7CokrRac
— Christoph (@christoph_la) March 19, 2016
Doch wird sich der Handel darauf einlassen und sich dem mächtigen Online-Wettbewerber einfach so unterordnen? Über den Zalando Fashion Store dürfte das mit der bisherigen Marktpositionierung schwierig werden. Denn während sich Marken zunehmend prominenter präsentieren können, wäre der (stationäre) Handel hier erstmal nur Erfüllungsgehilfe.
Insofern dürfte das für Zalando auch nur Plan B sein. Für einen möglichen Plan A lohnt sich der Blick auf die mobilen Aktivitäten. Auf der einen Seite Zipcart, das zwar seit der Umstellung (“Zalando Mobile schickt Zipcart bereits in die zweite Iteration“) brach liegt, aber ein guter Service gerade auch für den stationären Handel sein könnte:
Auf der anderen Seite die neue Fleek-App (“Was Zalando bei Fleek anders macht als bei Amaze & Co.“), die uns mächtig ins Grübeln gebracht hat, die aber konzeptionell sehr smart ist und unter anderem auch vorsieht, dass sich Händler anbinden können, die z.B. nicht versandkostenfrei versenden wollen.
Spannend an Zalandos Mobile Strategie (Exchanges #118) ist ohnehin, dass sie sehr unterschiedliche Pfade verfolgt. In Sachen Händleranbindung nicht unspannend ist auch die Fashion Connectivity Technologies GmbH von Zalando, über die noch sehr wenig bekannt ist.
Klar ist in jedem Fall, dass sich Zalando den Ausbau zum Plattformanbieter nochmal einiges kosten lassen will.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Zalando BS: Wie Zalando Geld mit Marken machen will
- Was Zalando bei Fleek anders macht als bei Amaze & Co.
- Zalando und die 4 großen Säulen seiner Plattform-Strategie
- Exchanges #118: Zalando im Mobile-Fieber
- Exchanges #92: Das neue Zalando – als Nabel der Modewelt
- Exchanges #91: “Zalando viel größer denken” (mit Robert Gentz und Rubin Ritter)
Kategorien:Zalando
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