Yalook: Ottos Fashionworld will im Sommer angreifen

Yalook Wer sich vom Start weg so exzessiv auf sämtliche neuen Kommunikationskanäle stürzt wie Yalook, "der neue Online Fashion Store" aus dem Hause Otto, der bekommt schon mal den ein oder anderen unerwarteten Dämpfer.

Doch hat das Yalook-Team extrem gut reagiert, sofort zum Hörer gegriffen und "deeskalierende Maßnahmen" eingeleitet, sprich: von sich aus über das Konzept informiert.

Zum Start will Yalook mit den Fashion Faces auf sich aufmerksam machen und schreibt zum Verkaufskonzept in der Pressemitteilung (PDF):

"Der Kunde wird auf yalook bei der Kaufentscheidung mit aktuellen und individualisierten Outfit-, Styling- und Trendempfehlungen inspiriert und unterstützt. „Your personal look designer“ lautet deshalb der Claim der Marke.

Holger Lendner, Geschäftsführer Yalook, erläutert: “Wir differenzieren uns von anderen Online Fashion Stores über eine enge Zusammenarbeit mit erfahrenen Moderedakteuren und Top-Stylisten.

Die so ermittelten Trends werden durch einen eigenen Kreativeinkauf sowie ein eigenes Waren- und Shopmanagement konsequent, schnell und kundennah umgesetzt.“

Wegen der Online-Affinität der Zielgruppe binden die Macher von Yalook von vornherein zielgruppenrelevante Plattformen wie z.B. Facebook, Flickr, Twitter usw. in die Kommunikation ein."

So weit, so witzig und gut gemacht …

Nur: eine kleine Spitze am Rande muss dann doch sein: Denn Yalook ist "ein hundertprozentiges Tochterunternehmen der Otto Group", was noch nicht weiter schlimm wäre. Doch angeblich hat "die Otto Group bei der Entwicklung von Yalook die speziellen Bedürfnisse ihrer überdurchschnittlich marken- und trendaffinen Zielgruppen genau analysiert."

Und ist dabei offenbar zu der Erkenntnis gelangt, dass diese "überdurchschnittlich marken-, trend- und online-affinen Zielgruppen" ausgerechnet die Otto Group und deren Service-Qualität zu schätzen wissen. Als besonderen USP unterstreicht die Pressemeldung jedenfalls:

"Die Kunden können sich mithin auf die bewährte Otto Group Service-Qualität verlassen, zu der eine einfache und schnelle Bestellung und Bezahlung ebenso gehört wie beispielsweise eine Lieferung innerhalb von 48 Stunden."

Na, bei diesen "hohen Standards" werden sich 7trends, Stylebop, MyTheresa und die anderen aber warm anziehen müsse ;-) Abgesehen davon also, dass Yalook noch zu sehr am Rockzipfel von Otto hängt, macht das Konzept einen richtig guten Eindruck.

Dann hoffen wir mal, dass die Seite ohne die üblichen Flash-Gimmicks auskommt, und sind schon sehr gespannt auf den Start im Sommer.

Wer einen Blick in die Zukunft des Modeverkaufs werfen will und Kontakte zu Yalook und den anderen Innovationstreibern im Online-Modemarkt knüpfen will, der sollte das diesjährige Social Commerce Forum auf keinen Fall verpassen. Dort sind eine ganze Reihe von Mode-Unternehmen vertreten, die 2009/2010 für Furore sorgen werden.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Social Commerce

1 Antwort

  1. Mh, als ich das hier so gelesen habe hat mich der Brand an irgendwas erinnert. Nach kurzer Recherche wuste ich auch an was: http://posted.thelabelfinder.de/ Nämlich an den Fashion Blog YAY Posted!. Wer sich da wohl von wem hat inspirieren lassen…

  2. was hat otto mit trendiger mode zu tun? datt wird nix..

  3. Die Kampagnenidee der „Fashion Faces“, also eigentlich leblosen Kleidungsartikeln den Hauch einer menschlichen Aura (Gesicht, Sprache) (und somit Seele) zu geben, finde ich persönlich fantastisch!!! Ich muss zugeben dass hat was!
    Mir fällt adhoc keine ähnliche Kampagne ein, die mit Textil ähnlich clever umgeht (meist sind die Textilien ja an Models und trendigen Locations/Sets fotografiert).
    Also guter (kreativer) Start … nichtsdestotrotz muss der kommerzielle „Proof Of Concept“ allerdings noch erfolgen. Die Nähe zur Group kann Fluch („alte Denkmuster“) und Segen („Know-How“) sein.
    Ich glaube der größte Fehler ist zu erwarten den gesamten Markt zu ändern. Letztendlich setzen sich aktuell nur richtig gute Nischenkonzepte durch.

  4. Den ersten Punkt seh ich genauso. Die Faces sind fantastisch.
    Den zweiten Punkt auch: Ich bin gespannt auf das Konzept.
    Den letzten natürlich nicht ;-), denn es geht nicht darum, den „gesamten Markt zu ändern“ bzw. sich auf dem bestehenden Markt seine Nische zu suchen, sondern neue Märkte aufzutun und konsequent zu entwickeln.
    Genau das ist der Denkfehler, den die „Etablierten“ gerne machen. Aber davon gibt es ja künftig evtl. ein paar weniger – und dann lassen sich auch diese Themen etwas entspannter und zukunftsgerichteter diskutieren ;-)

  5. Otto ist wie ein Modedesigner, der versucht ein Auto zu bauen, ohne jemals in einem gesessen zu haben. Sieht zwar gut aus, fährt aber nicht! Das dies in den Otto Startups ebenfalls so zu sein scheint, ist wirklich schade.
    Ich finde die Versuche in Twitter, Facebook, usw usw ist wieder solch ein Armutszeugnis. Hauptsache überall vertreten sein, damit niemand sagen kann sie würden etwas falsch machen. Aber jeder sieht, dass die privat anscheinend noch nie eines solcher Medien genutzt haben :)
    Am Ende des Tages geht es für Versandhändler doch darum Kunden zu gewinnen. Otto weiß im Internet nur nicht wie das geht, weil keiner sich wirklich mit den neuen Medien befasst. Otto versucht nur sie zu nutzen, aber so klappt das nunmal nicht…Alle relevanten Themen rund um SEO, Kommunikation und vor allem technische Innovation wurden verpennt. Wann trifft man im Zuge eines Kaufes mal auf Otto? In diesem riesen Konzern scheint kein einziger zu sein, der sich mit der Architektur des Internets mal richtig befasst hat.
    Sehr schade, aber am Ende wirds wohl wieder ein Reinfall á la Smatch und all die anderen…Sieht gut aus, aber keiner nutzt es.
    Zum Glück weiß niemand, wie gut Otto eigentlich ist. In Sachen Logistik, Service & Einkauf machen die nämlich jedem was vor. Schon fast schade für Otto diese Potential so zu verschwenden…Vielleicht sollten sie sich mal überlegen, wie Amazon & Co. eigentlich so schnell zum Marktführer werden konnten…Bestimmt nicht, weil die Seite besser aussieht oder weil lustige Jeans-Schnipsel in billigem Ammi-Akzent einem Werbeslogans um die Ohren schreien.
    Natürlich bin ich aber trotzdem sehr gespannt wie es mit Yalook weitergeht. Vielleicht beweisen sie uns ja auch allen das Gegenteil :)

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