Etsys neuer alter Chef Rob Kalin belässt es nicht bei dem grossen Knall ("Etsy will wieder zurück zu seinen Wurzeln"), mit dem das Unternehmen das letzte Jahr beendet hatte. Vielmehr war das offensichtlich nur der Auftakt zu einem Jahr der grossen Veränderungen auf dem amerikanischen Marktplatz für Selbstgemachtes.
In Teil vier seiner aktuellen Visiontalkserie legt Rob Kalin erstmals die Pläne für ein neues, besseres Etsy vor, das schon Mitte des Jahres live gehen soll.
"We want to see the change, to be the change we want to see." ist Kalins Schlachtruf, unter dem eine Reihe Änderungen aufgefahren werden soll. Personaltechnisch soll derzeit vor allen Dingen die Entwicklerriege erheblichen Zuwachs bekommen.
Alle, die beim Betrachten der Etsyhomepage bislang an ein Template eines bekannten Bloganbieters erinnert wurden, können aufatmen: Etsys Optik bekommt ein komplettes Makeover und wird im Zuge dessen auch breiter im Design, was wiederum für ein ansprechenderes Entdecken und Shoppen auf dem Marktplatz sorgen wird.
Da Etsy sich mittlerweile vom Marktplatz für Handgemachtes zum Marktplatz für Handgemachtes, Supplies und Vintage gemausert hat, und da es im Gegensatz zu früheren Plänen nun offensichtlich dabei bleiben soll, dass alle drei Bereiche gleichberechtigt unter einem Dach laufen, wird Etsys Tagline –"Your place to buy & sell all things handmade (TM)"– einer Revision unterzogen werden.
Im Bereich der Shopverwaltung soll es mehr Flexibilität für Verkäufer geben: Führen multipler Shops unter einem Nutzerkonto, feingliedrigere Shopverwaltung im Backend, besonders im Hinblick auf Verkäufer, die hohe Volumen umsetzen, sowie eine gründliche Überarbeitung des Feedbacksystems sind nur einige Highlights auf der langen Liste.
Hatte Rob Kalin bereits 2008 davon geschwärmt, ein internes Zahlungssytem zu bauen, so könnte 2010 das Jahr sein, in dem dieser Traum Wirklichkeit wird – entsprechende Stellen sollen derzeit besetzt werden:
"Etsy is seeking a leader to build and manage Etsy’s payments capability … Responsibilities: Design, plan, develop and deliver Etsy’s next-generation payments system in a service-oriented architecture."
Im Zeichen der Rückbesinnung auf Etsys ursprüngliches Businessmodell sucht man nach Wegen, den Marktplatz sozialer zu gestalten – im Zuge dieser Überlegungen sollen zunächst einmal die sogenannten Teams überarbeitet werden. Es wundert vielleicht nur wenig zu erfahren, dass die neuen Teams nach dem Vorbild der Groups auf flickr funktionieren sollen.
Die Virtual Labs, Etsys grosser virtueller Klassen- und Konferenzraum, sollen künftig noch mehr Platz für virtuelle Meetings, Workshops und Gesprächsrunden bieten.
Und wie schätzt Rob Kalin selbst die Erfolgsaussichten für dieses Mammutprojekt ein?
"We have this beautiful community, an eager company, and 2010 is the year we're putting it all together. Or it's the year we'll crash and burn in a glorious fireball. One of those two things will happen."
Etsy 2010 – es könnte klappen. Oder auch nicht.
Dieser Exciting Commerce Beitrag erscheint auch auf handmade2.0.
Frühere Beiträge zum Thema:
- Etsy 2009: Etsy verdoppelt Jahresumsatz auf 181 Mio. Dollar
- Etsy 2010: What it means to be a great Company
- Etsy 2010: Wie Social kann Commerce werden?
Kategorien:Make Economy, Social Commerce
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