E-Sense-Technologie: Wie fühlt sich Mode online an?

Touch me, feel me. So richtig spannend wirds speziell im Modesegment nochmal, wenn die Kundinnen die Kleidungsstücke online nicht mehr nur betrachten können, sondern – wie sie es aus dem Ladengeschäft gewohnt sind – auch online gleich spüren können, wie sich der Stoff anfühlt.

Geräte mit Tastsinn dürften einer der nächsten, großen Schritte bei den Touchscreens sein. Nokia hat einen entsprechenden Prototypen vorgestellt, und die finnische Firma Senseg bietet entsprechende E-Sense-Lösungen für Gerätehersteller an:

Smoothassilk

"This technology safely enables humans to feel surface textures, vibrations and clicks through electrically generated force fields."

Je nachdem, wie schnell die Technologie marktreif ist, könnte es sein, dass demnächst auch die ersten iPads mit E-Sense-Technologie ausgestattet sind.

Einen guten Eindruck vermittelt auch dieses Filmchen ("Touch The Invisibles, Tactile Feedback on Apple iPad at Techfest 2011") und der zugehörige Beitrag.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:exceed

1 Antwort

  1. Diese Technologie erachte ich als revolutionär und wird einige gewichtige Hemmnisse im E-Commerce aus dem Weg räumen – wenn auch anfänglich erst ansatzweise.
    Überall, wo Oberflächen gefühlt werden wollen zur besseren Produktinformation, kann das zum Einsatz kommen. Neben Fashion also auch bei Möbeln oder gar UE.
    Warten wir noch, bis neben dem Tastsinn auch der Geschmacksinn angesprochen werden kann. Das wird dann auch noch das Lebensmittel-Shopping beflügeln.

  2. Naja, bis wir online schmecken können, dürfte noch ein bisschen Zeit vergehen.
    Aber ich kann mir vorstellen, dass gerade die Möglichkeit zum Tasten und Fühlen das Online-Shopping speziell für Frauen noch einmal erheblich attraktiver macht.
    Hier gibts ja noch erheblichen Nachholbedarf.

  3. Naja, stark gemachter, emotionaler E-Commerce sollte nicht versuchen das (vermeintliche?) Einkaufserlebnis im Stationärgeschäft mehr schlecht als recht zu imitieren – sondern seine eigenen Stärken so einzusetzen, dass ein eigener Standard fürs Einkaufserlebnis geschaffen wird.
    Ein Blick in eine andere Branche kann helfen: Das Theater kann ganz viel von dem, was das TV kann, nicht oder nur deutlich schlechter. Das Falscheste was Theaterschaffende tun können, ist nun immer wieder dem vermeintlichen Vorbild TV hinterher zu hecheln. Stattdessen sollte man die Dinge, die NUR Theater kann, betonen.

  4. In dem Fall gehts nicht ums Nachahmen, sondern letztlich um die Frage, warum gibt es nicht längst schon Eingabegeräte für den Tastsinn … Vermutungen dürfen angestellt werden :-)

  5. Sehr interessanter Beitrag.
    Ich vermute jedoch, daß es auch bei entsprechend massentauglicher, technischer Umsetzung eher eine nette technische Spielerei
    bleiben wird.
    Selbst wenn die potenziellen Käufer die technische Voraussetzung haben dieses Tool zu nutzen sind heutzutage mind. 95% der Kleidungsstücke in den Kollektionen eigentlich mit einem Material verarbeitet, welches einen entsprechend angenehmen Griff hat.
    Ich würde meinen, daß heute kaum jemand ein Kleidungsstück bestellt, nur weil das Kleidungsstück einen angenehmen Griff hat.
    Interessant wäre zu wissen, wie hoch der Anteil an Retouren ist, weil der verarbeitete Stoff nicht den Erwartungen entsprochen hat. Meine Vermutung ist, daß diese Quote unter 2% am Retourenanteil liegt.
    Nun kann sich jeder ausrechnen, ob sich der Produktionsaufwand lohnt jedem Kleidungsstück eine entsprechende „E-Sense-Probe“ zu hinterlegen.
    Gibt es Informationen wie arbeitsintensiv das Erstellen einer entsprechenden „Textur“ ist?

  6. Was heißt „angenehmer Griff“? Wolle fühlt sich anders an als Baumwolle, Kashmir anders als Microfaser, Geripptes anders als Glattes, etc.
    Das ist auf den Produktfotos in der Form nicht auszumachen – und wer liest schon gerne Produkttexte beim Modekauf? Außerdem gehts ja darum, die unterschiedlichsten Sinne anzusprechen.
    Es geht bei dem Thema (wie bei so vielem im Online-Handel) m.E. auch erstmal nicht um konkrete Kennzahlen, sondern vor allem um das Vertrauen. Je mehr Infos/Eindrücke eine Kundin hat, desto sicherer das Gefühl und desto leichter lässt sie sich zum Kauf verführen.

  7. Ich möchte nicht bezweifeln, daß dieses Tool sicher eine vertrauensbildende Massnahme ist.
    Ich bezweifel jedoch, daß es hierdurch im Modehandel zu merklichen Mehrverkäufen kommen wird.
    Angenehmer Griff heisst, man wird nur noch äusserst selten mit 80er Jahre Polyacrylware konfrontiert.
    Natürlich fühlen sich Baumwolle oder Kaschmir anders an, aber ich denke in erster Linie zählen bei dem heutzutage hohem Qualitätsstandard der Stoffe, Passform und Schnitt.
    Vermutlich sagen die meisten Kunden sich dann im Zweifel: „Lass ich mir mal zukommen, kann es ja jederzeit Retour senden.“
    Wie gesagt finde das Tool sehr interessant, habe aber mit heutigem Datum meine Zweifel ob so ein Tool langfristig profitabel zu betreiben ist, was ja bei aller Innovation mal ganz gerne vergessen wird. :-)

  8. erst mal zweifeln ist immer gut. Das hat die Welt noch immer weitergebracht ;-)

  9. Nur, damit das nicht zu rüde rüberkommt. Ich freue mich über jeden Kommentar, auch über kritische, aber die drei Totschlagargumente „ich bezweifel, dass“, „es gibt Wichtigeres“ und „wer weiß, ob sich das trägt“ lassen sich unter jeden Beitrag schreiben und sind wenig zielführend, wenn es um die Bewertung von Innovationen geht.
    Entscheidend ist doch vielmehr die Frage, ob die Technik ausgereift genug ist, und ob sie einen Markt findet, sprich: ob sie userseitig auf Akzeptanz stoßen würde.

  10. Die Idee ist wirklich interessant, problematisch wird sich meiner Einschätzung nach nur die Umsetzung gestalten.
    Ich sehe es so, dass zu einem wirklich Mehrwert für die Nutzer gehört, dass sich die Stoffe wie die originale anfühlen und nicht direkt als Simulationen zu ertasten sind und da sind wir schon beim Kernproblem. Wie will man Seide glaubhaft auf einem starren Untergrund oder mit Hilfe von Elektroimpulsen simulieren? Muster kann man klar simulieren, dazu gehören Positionsabfragen und hinterlegte Stromimpulse mit zugehöriger Stärke an den Stellen, das ist nicht die Herausforderung. Schwieriger wird es wenn es darum geht glatte Stoffe glaubhaft zu simulieren, denn wenn das nicht gelingt, wird die Technologie meiner Meinung nach nur eine nette Spielerei bleiben die man ein paar mal nutzt aber dann vergisst weil sie nicht 100%ig glaubwürdig ist.
    Falls es jedoch gelingen sollte diese Herausforderung zu meistern, denke ich schon, dass es dem Modesegment einen angemessenen Aufschwung verpassen wird. Schließlich bringt es mir nichts, wenn ich einen schönen Pullover kaufe, der in der Beschreibung angenehm anliegt und aus hochwertigen Materialien gefertigt wurde, wenn ich ihn anziehe, fühlt sich der Stoff aber unangenehm an.
    Außerdem wird es sicher nicht „das“ Kaufkriterium, es wird aber sicher wie schon erwähnt Vertrauen schaffen und das führt natürlich zu weiteren Verkäufen.
    Lange Rede kurzer Sinn :
    Erst mal schauen ob die Technik vernünftig umgesetzt wird. :)

  11. Jochen,
    es mag sich um „Totschlagsargumente“ handeln, wenn ich sage ich bezweifel oder es muss sich rechnen, es spiegelt aber auch nur meine persönliche Einschätzung / Erfahrung wieder.
    Würde diese Technik wirklich zu einem vernünftigen Preis- Leistungsverhältnis den Stoffgriff komplett ersetzen können, so wären wir sicher die ersten, die so etwas einsetzen würden.
    Wir könnten uns damit knapp 250.000 versendete Stoffproben pro Jahr ersparen.
    zu Deinem Kommentar:
    „Erstmal zweifeln ist immer gut. Das hat die Welt noch immer weitergebracht“
    entgegne ich einfach mal ;-)
    „Was die Welt vorwärtstreibt, ist nicht die Liebe, sondern der Zweifel.“
    Peter Ustinov

  12. Ich denke, dass der Einsatz von E-Sense nicht der Conversion-Pusher im B2C Bereich sein wird, sondern die Verbindung mit zusätzlichen technologischen Entwicklungen, wie bspw. der „virtuelle Spiegel“. Ich habe hierzu einen Artikel in meinem Blog verfasst http://bit.ly/f8RwE7. (soll keine Werbung sein, sondern der Diskussion dienen)

  13. Da hatte der gute Peter aber nicht recht. Als Deutscher neigt man offensichtlich immer dazu, erst mal alles anzuzweifeln, das merke ich bei mir selbst, das ist wohl genetisch. Gern wuerde ich das ueberwinden, meistens klappt’s nicht. :-)

  14. Claus,
    warum willst Du das überwinden.
    Nur weil man zweifelt heisst das ja nicht, daß man sich nicht vom Gegenteil überzeugen lässt.
    Man nimmt sich halt seine Bedenkzeit :-).
    Ausserdem keine Frage vom Grundsatz ist die E-SenseIdee eine absolut feine Sache.

  15. @Claus muss genetisch sein. Ich kämpfe selber damit
    Ansonsten sehe ich es ähnlich wie Thomas. Bin gespannt, wie das umgesetzt wird. Kann mir nicht vorstellen, dass es sich im ersten Schritt schon für Mode eignet, aber es gibt ja auch noch eine Reihe anderer Anwendungsfälle, die weniger diffizil sind als Stofftexturen abzubilden.

  16. WOW, ist das abgefahren…
    Das könnte ein ipad wirklich zu einem „magic“ device machen :-)

  17. E-Sense wird wohl der nächste große Schritt werden. Grade für Modeshops wird es zukünftig wohl zu einem Muss werden, wenn sich die Technologie einmal durchgesetzt hat. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt was da so kommen wird.

  18. Es ist auf jeden Fall eine abgefahrene Technologie. Ich lese hier das erste Mal darüber und bin jetzt schon begeistert. Wollen wir hoffen das die Erotikbranche sich das Theman nicht zu eigen macht.

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