Der Otto-Konzern vor der Bilanzpressekonferenz 2011

Im Vorfeld der Otto-Bilanzpressekonferenz laufen die Otto-Chef-Porträts bei n-tv auf Hochtouren. Nachdem kürzlich schon Hermes ausführlich gewürdigt wurde, ist in dieser Woche der Otto-Konzern selber dran. Morgen Vormittag lädt Otto dann die Presse zur jährlichen Bilanzkonferenz nach Hamburg.

Otto2001-11

Drei große Themen bewegen den Otto-Versand momentan:

  • Der Quelle-Effekt führt zu lange nicht mehr gekannten Umsatzzuwächsen bei sämtlichen Versandtöchtern der Otto-Gruppe. Quelle.de will Otto im Herbst laut n-tv als Marktplatz für weiße Ware (Waschmaschinen, etc.) an den Start bringen.
  • Brasilien wird die neue, internationale Wachstumshoffnung. Dort ist eVenture Capital Partners seit kurzem schon mit einer Beteiligung am Inkubator Xangô engagiert. Und auch Otto selber möchte dort laut n-tv demnächst erste Online-Shops eröffnen.
  • Nachdem einige Online-Initiativen (Discount24, Jungstil, Yalook, Yourhome) nicht so gefruchtet haben wie erhofft, hält die Otto-Belegschaft derzeit ein groß angelegtes Restrukturierungsprogramm in Atem, mit dem Otto einmal mehr zukunftsfit gemacht werden soll.

Der offizielle Teil der Bilanzpressekonferenz wird am morgigen Mittwoch ab 10.30 Uhr wieder live übertragen. Den Geschäftsbericht für 2010/11 gibts im Anschluss. Die wesentlichen Zahlen sind allerdings schon bekannt.

Frühere Beiträge zum Thema:



Kategorien:Shopboerse, Ultimondo

1 Antwort

  1. Sieht das nur so aus, oder ist der Umsatz (inklusive Online) der groessten Gruppen-Firmen immer noch nicht wieder auf dem Stand von vor 10 Jahren?

  2. Zeitreihen sind ja so verräterisch … Aber das Ziel war ja auch nicht hohes Wachstum, sondern hohe Online-Quoten :)

  3. Ja, ist schon faszinierend, wie man selbst sowas, was alles andere als positiv ist, immer noch als Erfolgstory („+xx% im Onlinehandel“) verkaufen kann. Ohne den Quelle-Sondereffekt wuerde der Umsatzchart weiter nach unten zeigen. Wird also hoechste Zeit, dass man nach Brasilien geht. :-)

  4. Die gute alte Quellezeit. Der Katalog war vor Weihnachten immer wie eine Wunschliste fürs Christkind. Heute sind die Quelleshops platt und im Onlinegeschäft hat man wirklich den Anschluss verpasst. Amazon ist da der absolute Vorreiter wo fast jeder heute bestellt.

  5. Mich wundert das wir hierzu noch gar keinen Bericht erhalten haben? In der Regel wird doch keine Chance ausgelassen Otto zu kritisieren…
    Oder war in der Bilanz doch nicht alles so schlecht? Zumindest wenn man entsprechende Wirtschaftszeitungen ließt wie die FTD, kam Otto gar nicht so schlecht weg.

  6. @Mike Alles schlecht ist auch selten, aber bei Otto muss man die Meldungen zur Bilanz eigentlich fast immer interpretieren. Und 12% Umsatzwachstum klingt gigantisch, aber dafuer, dass eCommerce einen immer groesseren Anteil am Gesamtgeschaeft ausmacht (bei einigen Konzerntoechtern bereits >70%), ist das nicht so doll. Fuer dieses Jahr wird nur noch einstelliges Wachstum erwartet.
    Die Online-Konkurrenz waechst wesentlich dynamischer, nicht nur die kleinere, sondern auch die groessere (Amazon). Und man darf auch nicht vergessen, dass wir uns gerade in einer wirtschftlichen Boom-Phase befinden. Mal schauen, wie das aussieht, wenn’s mal wieder etwas langsamer geht mit der Gesamtwirtschaft.

  7. @Mike Bei FTD & Co. kommt Otto dank hervorragender Presse- und PR-Arbeit immer gut weg :)
    Es ist, wie Claus sagt, alles eine Frage der Interpretation und der differenzierten Betrachtungsweise. Der Geschäftsbericht http://www.ottogroup.com/de/die-otto-group/geschaeftsbericht.php ist diesmal dürftiger denn je, was die Zahlen zu den einzelnen Geschäftsbereichen/Einzelunternehmen angeht. Das macht es nicht unbedingt leichter.
    Wenn man sich allerdings den Spaß macht und das auf der Bilanzpressekonferenz http://www.ottogroup.com/de/medien/meldungen/Bilanzpressekonferenz_2011.php vermittelte Bild mit den Geschäftszahlen abgleicht, so lässt sich fast das gesamte Wachstum in irgendeiner Form auf Quelle-Effekte zurückführen.
    Und dass bei Otto 2011 ausgerechnet das nun für Sommer angekündigte quelle.de als großes Innovationskonzept herhalten muss, spricht eigentlich für sich selbst.
    Aber zu diesen Themen ist bereits alles gesagt. Insofern ist den Ausführungen in diesem und den früheren Beiträgen aktuell wenig bis nichts hinzuzufügen.
    Spannend sind alleine die Brasilienaktivitäten, aber dazu gibts ja bald noch gesonderte Informationen.
    Keine Infos gabs erwartungsgemäß zum laufenden Restrukturierungsprogramm.
    Falls es beruhigt: Es ist auch diesmal nicht alles Gold, was glänzt. Aber es gibt momentan einfach spannendere Themen.

  8. Also das Wachstum der Spezialversender lässt sich nicht unbedingt auf Quelle zurückführen. Aber was die Universalanbieter angeht, trifft die Aussage sicher zu. Inzwischen ist das Fell verteilt. Wäre mal interessant zu sehen, wie sich z.B. die Sammelbesteller isoliert da auswirken.
    Übrigens nur eine Warnung zu den langen Reihen – ich bin da selber jedes Jahr verzweifelt, weil unterjährig die Berichtsstrukturen sich geändert haben. Dann sind da mal Zuwächse, dort mal Rückgänge, aber die Basis ist nie die gleiche. Wenn man hier so einfach Zahlen nebeneinander stellt, ist das zumindest unter journalistischen Kriterien problematisch…

  9. jein, denn so genau nimmts ja auch Otto selber nicht mit den Zahlen (s. die flexible Ausweisung der E-Commerce-Anteile), aber eine generelle Tendenz lässt sich daraus schon ableiten. Und darum gehts ja vor allem. Das Level von 2005/06 ist jetzt wieder erreicht, bis zum Level von 2002/03 ist noch ein ganz schöner Weg.
    Ansonsten würde mich brennend interessieren, wie sich die Altersstruktur in den letzten beiden Jahren verändert hat. Da dürften die von Otto so heiß umworbene Quelle-Kundschaft so ziemlich alle Verjüngungsambitionen zunichte gemacht haben.

  10. Jochen, ist Otto schon so weit, dass Bestrafung durch Mißachtung („Aber es gibt momentan einfach spannendere Themen“) statt kritischerer Würdigung angebracht ist? :-)
    Immerhin hast du dir diesmal keinen Einlauf von Herrn Voigt eingefangen :-)

  11. Wie auch, wenn ich mich so charmant zurückhalte :)
    Aber spätestens mit Quelle.de wirds ja dann wieder so richtig spannend.

  12. Stimmt, nach fast 2 Jahren muss das den Markt komplett auf den Kopf stellen, ein Tsunami der Innovation wird ueber das Land hinwegfegen. Dagegen wird alles, was die Samwers in den 2 Jahren getrieben haben laecherlich klein und langweilig wirken. :-)

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