Verstehe einer die Japaner! Nicht mit einem Unister, einer United Internet oder einem Ciao.com stößt der japanische Online-Gigant Rakuten (ausgesprochen: "Rackten") auf den deutschen Markt vor, sondern mit einem vergleichsweise kleinen Fisch wie dem Händlerportal Tradoria (s. Pressemitteilung).
Kürzlich erst ist Rakuten mit Ikeda in den südamerkanischen Markt eingestiegen. Nun soll Tradoria nach Priceminister das zweite Standbein in Europa werden.
Auf der internationalen E-Commerce-Landkarte war Rakuten 2010 aufgetaucht, als es kurz hintereinander für 250 Mio. Dollar in den USA Buy.com und für 200 Mio. Euro in Frankreich Priceminister übernommen hat.
Bei seiner Europa-Expansion hinterlässt Rakuten derzeit einen etwas desorientierten Eindruck. Schon der europäische Markteintritt von Frankreich aus war – gelinde gesagt – ein etwas seltsamer Schritt. Und nun Tradoria für Deutschland?
Toll ist der Einstieg natürlich für das Bamberger Gründerteam und seine Altinvestoren (siehe Video)! Aber wenn das aus strategischer Sicht alles ist, was Rakuten derzeit aufbieten kann, dann muss man sich über den Expansionsdrang der Asiaten vielleicht doch weniger Sorgen machen als zunächst gedacht.
Tradoria-Konkurrent Yatego hatte kürzlich eine Wachstumsfinanzierung von Acton Capital erhalten. Bei Hitmeister ist Tiger Global groß eingestiegen.
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Was hat der Verkauf von Tradoria denn gebracht?
Ich bezweifle, dass ciao.com im Vergleich zu Tradoria ein “kleiner Fisch” ist. Schaut man sich den Trend an, ist es nicht schwer abzusehen wo die Reise bei ciao hingeht: in die Bedeutungslosigkeit.